Baukultur und ihre Bedeutung für die gebaute Umwelt wird durch Beispiele in der Ausstellung im Rathausfoyer bis zum 12. Juni erlebbar
Vor 50 Jahren verlieh der Bund Deutscher Architekten BDA Baden-Württemberg zum ersten Mal den renommierten Hugo-Häring-Preis. Er wird in einem zweistufigen Auszeichnungsverfahren an Architekt und Bauherr für das gemeinsame Werk verliehen. Der BDA Baden-Württemberg nimmt das Jubiläum zum Anlass, in einer Wanderausstellung 38 der insgesamt über hundert mit dem Hugo-Häring-Landespreis seit 1969 ausgezeichneten Bauten noch einmal zu würdigen. Die Ausstellung spürt konzeptionell, anhand der vergleichenden Fotografien von Wilfried Dechau und der Beschreibungen von 14 renommierten Architekturkritikerinnen und -kritikern, der Substanz der ausgezeichneten Werke nach.
„Ich freue mich, dass ein Teil der Fotoausstellung in unserem Rathausfoyer zu sehen ist. Einige der Bauten sind seit Jahren vertraute Weggefährten, andere werden durch die Ausstellung wieder ins rechte Licht gerückt“, sagte OB Thilo Rentschler beim Gang durch die Exponate. Mit dabei waren die Architekten Bernd Liebel sowie Beate und Peter Kayser und Wohnungsbau-Geschäftsführer Robert Ihl.
Begleitend ist im Karl Krämer Verlag ein Buch mit dem Titel „Zweiter Blick“ erschienen. Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle weist daraufhin, dass das tägliche Leben in Stadt und Land geprägt wird von der gebauten Umwelt, dazu gehörten Wohnhäuser und Kirchen, Bürogebäude und Fabrikanlagen, historische Gebäude und öffentliche Plätze, Verkehrsbauwerke und Straßen, Grünflächen und Spielplätze, Sportanlagen und viele andere Bauwerke. „Baukultur geht uns daher alle zu allen Zeiten an. Bei der Bewertung von Baukultur geht es nicht nur um gestalterisch-ästhetische Aspekte, sondern auch um eine nachhaltige Entwicklung, d.h. es sind sowohl soziale als auch ökonomische und ökologische Faktoren von Belang“, sagte Steidle.
Baukultur könne Identität stiften, bedinge Respekt vor der Vergangenheit und formuliere Zeitgeist. Eine positive Stadtentwicklung erfordere deshalb eine ständige Auseinandersetzung mit baukulturellen Aspekten im Großen wie im Kleinen, im öffentlichen wie auch im privaten Bereich, ergänzte Ingrid Stoll-Haderer, Leiterin des Stadtplanungsamts. Baukultur in diesem Sinne sei ein qualitativer Aspekt des menschlichen Zusammenlebens. „Das Erscheinungsbild der Städte und Dörfer, ein gutes Wohnumfeld und ein liebenswertes Quartier sind wichtige Voraussetzungen für das persönliche Wohlbefinden und für ein gedeihliches Miteinander“, sagte OB Thilo Rentschler. Die Wanderausstellung biete dafür zahlreiche Anregungen. Baukultur in den verschiedensten Ausprägungen werde sichtbar.
Im Rathausfoyer sind noch bis zum Freitag, 12. Juni 2020, während der üblichen Öffnungszeiten 18 Objekte der Wanderausstellung mit den entsprechenden Würdigungen zu sehen.