Prof. Dr. Lars Feld spricht zur Rolle Wolfgang Stützels für die Agenda-Politik der Regierung Schröder. Wolfgang-Stützel-Gedenk-Preis wird erstmals verliehen.
Am Dienstag, 3. Juli 2018, 16 Uhr, wird an der Hochschule Aalen das zweite Symposium zu Ehren von Prof. Dr. Wolfgang Stützel abgehalten. Der Aalener Professor für Volkswirtschaftslehre und Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, war einer der kreativsten, vielseitigsten und einer der umstrittensten deutschen Ökonomen. Mit Prof. Dr. Lars Feld und Prof. Dr. Peter Bofinger sind zwei aktuelle Wirtschaftsweise zu Gast in Aalen.
Wolfgang Stützels 1977 in der ZEIT veröffentlichter Beitrag „Die fünf Todsünden“ wird vielfach als bedeutsam für die Umkehr der FDP in Richtung Marktwirtschaft gewertet. Dieser Schwenk bedingte den Übergang von der sozialliberalen zur christlich-liberalen Koalition im Jahr 1982. Die Regierung Kohl hat jedoch nur wenige Inhalte dieses Papiers umgesetzt. Dies war erst Gerhard Schröder ab 1998 vorbehalten. In einem Vortrag im Studium Generale zeichnet Lars Feld diese Entwicklung nach. Feld ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg, Leiter des Walter Eucken Instituts und Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Darüber hinaus vergleicht der Wirtschaftsweise die späteren Reformen mit den Ideen Stützels. Diese setzen sich mit angebotspolitischen Fragestellungen auseinander. Schließlich wagt Lars Feld eine Antwort auf die Frage, was die Reformen der Agenda 2010 bewirkt haben.
Neben Lars Feld werden weitere hochrangige Vertreter wie Prof. Dr. Peter Bofinger, Aalens Oberbürgermeister Thilo Rentschler, Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider und der Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Ingo Scheuermann, am Symposium teilnehmen. Die Veranstaltung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Aalen und der Aalener Fakultät Wirtschaftswissenschaften. „Wir wollen das Erbe Wolfgang Stützels bewahren und seine volkswirtschaftlichen Ideen in den Fokus rücken. Denn: Volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu begreifen und daraus Schlüsse für unternehmerisches Handeln zu ziehen, ist in einer globalisierten und zunehmend digitalen Welt wichtiger denn je“, erklärt das Aalener Stadtoberhaupt.
Für Studiendekan Ingo Scheuermann ist das Stützel-Symposium, das fest in den Jahreslauf der Hochschule Aalen implementiert und etabliert ist, profilbildend. „Gerade die ökonomischen Folgen der Digitalisierung sind bislang wenig erforscht“, sagt der Studiendekan. Stadt und Hochschule seien gleichermaßen daran interessiert, das Symposium wissenschaftlich zu untermauern und weiterzuentwickeln.
Auf dem Symposium wird der Wolfgang-Stützel-Gedenk-Preis für besonders innovative, herausragende Abschlussarbeiten an Studierende vergeben, um an die Verdienste und das Leben Stützels zu erinnern. Der Preis, der von der Murrplastik Systemtechnik GmbH aus Oppenweiler gestiftet wird, umfasst eine Reise nach Berlin. Die Preisträger werden vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung empfangen und haben die Möglichkeit, mit den fünf Wirtschaftsweisen zu diskutieren.
Das Symposium findet am Dienstag, 3. Juli 2018 von 16 bis 18 Uhr in der Aula der Hochschule Aalen statt.
Anmeldungen zur kostenlosen Veranstaltung unter: wirtschaftsfoerderung@aalen.de oder Telefon 07361 52-1130