„Kinderbetreuungsplanung ist keine Arbeit, die wir allein am Schreibtisch in der Verwaltung machen können“, umriss Oberbürgermeister Thilo Rentschler bei seiner Begrüßung der Teilnehmer der Zukunftswerkstatt das Anliegen der Stadtverwaltung. Um über die Zukunft der Kinderbetreuung in Aalen mit allen Betroffenen zu reden, hatte die Stadtverwaltung am Samstag, 24. Oktober sämtliche Akteure in der Kinderbetreuung wie z.B. Eltern, Erzieher und Lehrkräfte, Experten, aber auch freie und kirchliche Träger von KITA-Einrichtungen und Betreuungsangebote sowie Vertreter der Wirtschaft und des Landkreises in die Aula der Hochschule zu einem eintägigen Workshop eingeladen. „Das heutige Zusammenkommen stellt das Herzstück des Beteiligungsprozesses dar, im Mittelpunkt stehen die Kinder dieser Stadt mit ihren Familien“, betonte Rentschler.
Aktuell erstellt die Stadtverwaltung einen Kinderbetreuungsplan, der die Weichen für die Aalener Einrichtungen für die kommenden 10 Jahre stellen soll. Die Antworten aus der Zukunftswerkstatt sollen in den KITA-Bedarfsplan der Stadt einfließen, der 2016 dem Gemeinderat zur Beratung vorgelegt werden soll.
Bei der Planung sollen auf die Bedürfnisse der Kinder und ihrer Eltern berücksichtig werden, machte Oberbürgermeister Rentschler zu Beginn der Veranstaltung deutlich. Gleichzeitig sollen aber auch Fachleute und Einrichtungsträger gehört werden.
Der Oberbürgermeister nannte in seiner Begrüßung drei wichtige Gründe für die Ausrichtung der Zukunftswerkstatt.
Entgegen bisher gültigen Prognosen sei die Bevölkerungszahl Aalens nicht rückläufig, sondern habe leicht zugenommen. Das „Schreckgespenst“ des demographischen Wandels sei etwas in den Hintergrund gedrängt worden.
„Der Zuzug einer hohen Zahl an Flüchtlingen wird große Auswirkungen auf unser Schul,- und Bildungssystem haben. Bildung ist eine Schlüsselfunktion für das Gelingen von Integration.“ sagte er . Dazu gehöre vor allem auch die Sprachförderung, denn die Kenntnis der deutschen Sprache ermögliche erst den Weg zur einer qualifizierten Ausbildung.
Auch die Einrichtung der Ganztagesschulen habe die Schul, und Betreuungslandschaft nachhaltig verändert.
Besonders wichtig sei ihm persönlich das Thema Inklusion, führte Rentschler aus und verwies auf den kürzlich dem Gemeinderat vorgestellten Inklusionsplan der Stadt und die aktuelle Verankerung der Inklusion im Schulgesetz für Baden-Württemberg, das ein starkes Zeichen für das Recht auf Teilhabe setze.
In mehreren Workshops wurden Umfang der Betreuungszeiten, Qualität der Betreuung, pädagogische Ausrichtung und Anforderungen an die Betreuungskräfte diskutiert. Aber auch die Frage nach einer Optimierung der Ausbildung des Erziehungspersonals stand zur Diskussion wie auch eine stärkere Vernetzung aller bestehenden Angebote, um Möglichkeiten für Synergien auszuloten.
Katja Stark, Leiterin des Amtes für Jugend, Soziales und Familie zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen aus den Arbeitsgruppen und Workshops. Diese haben wichtige Impulse zur bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Kinderbetreuungslandschaft in Aalen in quantitativer wie auch qualitativer Hinsicht gesetzt. Nun gelte es diese Anregungen in den neuen KITA-Bedarfsplan einzuarbeiten und anschließend auch in die Umsetzung zu bringen. Mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sei die nach wie vor hohe Bedeutung des Themas deutlich geworden.