Zukunftsorientierte Mobilität für die Raumschaft gesucht

Unterzeichnung des vierten Mobilitätspaktes im Land: Achse Aalen/Heidenheim soll genauer untersucht werden

Bei einer virtuellen Veranstaltung wurde am 30. Oktober der vierte Mobilitätspakt im Land unterzeichnet. Die ursprünglich in Präsenz geplante Veranstaltung in Oberkochen musste Coronabedingt via Internet stattfinden. Verkehrsminister Winfried Hermann war mittels einer Videobotschaft zugeschaltet. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Leiter der Abteilung Straßenbau und Straßeninfrastruktur im Ministerium, Andreas Hollatz.

Unter Federführung des Verkehrsministeriums wird das Regierungspräsidium Stuttgart zusammen mit Vertretern der Landkreise Heidenheim und Ostalbkreis, der Städte Aalen, Heidenheim und Oberkochen, der Gemeinde Königsbronn, der Unternehmen Zeiss, Voith, Hartmann, der Hochschule Aalen, des Regionalverbandes Ostwürttemberg und der IHK Ostwürttemberg sowie der Nahverkehrsgesellschaft des Landes (nvbw) Lösungsansätze erarbeiten, um die hohe verkehrliche Belastung im Raum Aalen/Heideheim zu verbessern.

Mit dem Mobilitätspakt sollen spürbare Verbesserungen hin zu einer nachhaltigen und neuen Mobilität in der Region Aalen/Heidenheim gelingen. Ausgangspunkt für die Gründung des Mobilitätspaktes ist die Erkenntnis, dass das bisherige Verkehrssystem vielfach an die Grenzen der Leistungsfähigkeit stößt. Die Belastungen im motorisierten Individualverkehr mit regelmäßigen Staus haben negative Auswirkungen auf die Bevölkerung, Umwelt und Wirtschaft in der Region.

Oberbürgermeister Thilo Rentschler sagte: „Auf der Achse Aalen/Heidenheim als starkem Wirtschaftsraum ist eine funktionierende Mobilitätsinfrastruktur unerlässlich. Beim Mobilitätspakt sind die großen Unternehmen mit involviert, um interkommunal und landkreisübergreifend in den kommenden Jahren Verkehrskonzepte zu entwickeln.“ Neben der Straßeninfrastruktur solle der Umweltverbund gestärkt werden. „Ansätze dazu sind der Ausbau der Brenzbahn, Radschnell-Wegeverbindungen und smarte Lösungen für Pendler in Form von Apps und Umsteigemöglichkeiten zwischen Verkehrsmitteln“, betonte OB Rentschler. Auf der Wunschliste Aalens stehen zusätzliche Bahnhalte in Aalen-Süd sowie zwischen Oberkochen und Königsbronn.

Verkehrsprobleme können nicht mehr singulär gelöst werden, sind sich die Unterzeichner des Paktes einig. Verbesserungen allein im Straßenverkehr genügen nicht. Der Mobilitätspakt ist ein Instrument, das zunächst auf fünf Jahre angelegt ist. Er wird ein gemeinsam getragenes Maßnahmenpaket umfassen, das die Partner stringent begleiten und in ihrer jeweiligen Verantwortlichkeit umsetzen. Die beteiligten Partner des Mobilitätspaktes können hierbei auch neue Ideen entwickeln.

Mit einer Vielzahl von Maßnahmen, die kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden, sollen verstärkt intermodale und vernetzte Ansätze zum Tragen kommen. Hierzu gehören u. a. ein verbessertes ÖPNV-Angebot, die Förderung von Fuß- und Radverkehr, eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit von Knotenpunkten, die Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie Verkehrsverlagerungen durch konsequentes betriebliches Mobilitätsmanagement. Auch die großen Wirtschaftsunternehmen und Bildungseinrichtungen, die Ausgangspunkte der Pendlerströme sind, können und sollen zur Lösung einen Beitrag leisten.

Die Bevölkerung hat ab sofort Gelegenheit, sich in den Prozess einzubringen. Eine Beteiligungsplattform im Internet bietet die Möglichkeit, sich über den Stand des Mobilitätspaktes zu informieren und eigene Ideen einzubringen.

Info: Unter folgenden Adresse kann auf die Plattform zugegriffen werden: aa-hdh.mobilitaetspakt-bw.de/de

© Stadt Aalen, 18.11.2020