In diesem Jahr wurde Katja Petrowskaja „Vielleicht Esther“ mit dem der Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen ausgezeichnet. In ihrem Werk folgt sie den Spuren ihrer jüdischen Urgroßmutter, die 1941 in Kiew von den Nationalsozialisten verschleppt und beim Massaker von Babi Jar ermordert wurde.
Thematisch passt der Film „Im Labyrinth des Schweigens“ zum Roman der Preisträgerin. Darin wehrt sich ein Staatsanwalt gegen das Vergessen der Gräueltaten an Juden während des Naziterrors und schildert die Vorgeschichte des Ausschwitzprozesses.
Die Wirtschaft boomt, was kümmern uns die toten Juden? Auschwitz? Nie gehört. Verdrängen, vergessen, vertuschen. Drei Begriffe, die den Umgang mit den Untaten des Dritten Reichs Ende der 1950er Jahre beschreiben. Dass die alte Zeit aber unter der Oberfläche gärt und die alten Seilschaften noch funktionieren, das wird dem jungen Staatsanwalt Johann Radmann schmerzlich bewusst, als er sich gegen den Willen seiner Vorgesetzten mit dem Fall eines Auschwitz-Überlebenden beschäftigt. Nur der Generalstaatsanwalt Fritz Bauer unterstützt ihn.
Der Regisseur und sein Team haben sich akribisch mit dem Auschwitzprozess beschäftigt und sprachen mit dem letzten noch lebenden Staatsanwalt, der damals die Ermittlungen betrieben hatte.
Gleichwohl ist Im Labyrinth des Schweigens keine weitere trockene historische Dokumentation, sondern ein mitreißender Spielfilm.
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