Die Wischauer Sprachinsel lag zwischen Brünn und Olmütz, in Mähren, heute Tschechien. Sie wurde jahrhundertelang von Deutschen bewohnt. Aufgrund der Vertreibung im Jahre 1946 wurden über 3 000 Bewohner aus den acht Ortschaften dieser deutschen Sprachinsel bei Wischau vertrieben.
Die größte Vertriebenengruppe aus der Wischauer Sprachinsel mit 972 Personen wurde im Jahre 1946 im Raum Aalen angesiedelt. Dies hatte zur Folge, dass sich dort auch die ersten gemeinsamen Aktivitäten entwickelten. Es bildete sich eine Gemeinschaft, die versuchte, ihren ehemaligen Landsleuten aus der Sprachinsel Vermittler und Organisator für Zusammenkünfte, Treffen und vieles mehr zu sein.
Die erste Zeit nach der Vertreibung war - sowohl für die Einheimischen als auch für die Sprachinsler - sehr schwierig; auch Deutschland hatte unter den Kriegsfolgen schwer zu leiden. Daher ist es mehr als verständlich, wenn Einheimische oft nicht besonders erfreut waren, das Wenige, das sie hatten, auch noch zu teilen. Die Zeit hat aber die Menschen zusammen- und nähergebracht, ja oft zusammengeschweisst. Der wirtschaftliche Aufschwung war bald zu spüren und die Vertriebenen fühlten sich angekommen und angenommen.
Die Stadtverwaltung Aalen hat am 13. September 1980 die offizielle Patenschaft der "Wischauer" übernommen.
Die Gemeinschaft Wischauer Patenschaft e.V. bestückt Ausstellungen und Museen und fördert junge Menschen, die sich mit der Wischauer Geschichte beschäftigen. Sie baut Brücken, knüpft Kontakte zu ihrer früheren Heimat und möchte einen kleinen Schritt zur Aufklärung beitragen, dass sich Vertreibung, wie es ihre Vorfahren erleben mussten, nie mehr wiederholt.