Botschafts- und Firmenvertreter des osteuropäischen Landes tragen sich ins Goldene Buch ein. Traktorenwerk bekundet Interesse an Kooperation mit Werkzeughersteller MAPAL.
Der Republik Belarus ist daran gelegen, mit deutscher Hilfe seine Wirtschaft zu stärken. Der Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Juni 2018 in Minsk habe dazu den Anstoß gegeben, erklärte Fedor Domotenko, Generaldirektor des Minsker Traktorenwerks und Bevollmächtigter von Staatspräsident Alexander Lukaschenko. Mit seiner Wirtschaftsdelegation, der auch Vertreter der Berliner Botschaft der Republik Belarus angehörten, hat er sich beim Aalener Präzisionswerkzeughersteller Mapal sowie der Hochschule Aalen über das duale Ausbildungssystem sowie die Forschungsaktivitäten in der Region informiert. „Mit Mapal als möglichen Kooperationspartner haben Sie die beste Wahl getroffen“, sagte OB Thilo Rentschler beim Eintrag von Botschaftsrätin Inessa Kudruk und Fedor Domotenko ins Goldene Buch der Stadt Aalen.
OB Rentschler gab den Gästen einen Überblick über die lange zurückreichende Industriegeschichte der Stadt Aalen. Aktuell sei neben den innovativen Mittelständlern vor allem die Hochschule Aalen Treiber des wissenschaftlichen Fortschritts. „Viele erfolgreiche Firmen in der Region unterhalten ein engmaschiges weltweites Netzwerk. Sie sind der Treiber für eine gute Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen“, sagte Rentschler. Die vielfältigen kommunalen Aufgaben im Sozialbereich sowie bei der Stadtentwicklung wurden ebenfalls skizziert.
„Für Mapal ist die duale Ausbildung das Rückgrat, auf dem sich wirtschaftlicher Erfolg aufbaut“, sagte Dr. Jochen Kress beim Besuch der Delegation beim Aalener Familienunternehmen. Aus- und Weiterbildungsleiter Uwe Heßler erklärte in der sehr gut ausgestatteten Ausbildungswerkstatt den Ablauf der gewerblich-technischen Ausbildung bei MAPAL und begleitete die Gäste zusammen mit Martin Rottenbiller, Leiter des Customer Services Europa, durch die mit modernsten CNC-Maschinen aufgebaute Fertigung. Vom Rundgang bei MAPAL zeigten sich die Besucher tief beeindruckt.
„Wir wollen mit deutschen Kooperationspartnern in unserem Land eine Werkzeugproduktion aufbauen. Davon soll nicht nur das Traktorenwerk mit seinen 30.000 Beschäftigten profitieren, sondern auch andere Industriebetriebe unseres Landes“, sagte Domotenko. Beim anschließenden Besuch an der Hochschule Aalen überzeugten sich Domotenko und seine Delegation von den innovativen und gut ausgestatteten Laboreinrichtungen sowie den vorhandenen Forschungsmöglichkeiten.
Weitere Themen wie der Wohnungsbau, soziale Einrichtungen in Betrieben, Städtepartnerschaften sowie die politische Situation in Osteuropa wurden bei dem Treffen im Aalener Rathaus angesprochen. Kommunale Themen sind Fedor Domotenko nicht unbekannt: Er war einige Jahre Oberbürgermeister von Molodetschno, einer Stadt mit knapp 100.000 Einwohner im Nordwesten der Hauptstadt Minsk.