Faire Modenschau am
Samstag, 12. Oktober 2019
um 12 Uhr, in der Rathausgalerie
Eine Bluse für 2,95 Euro oder die Jeans für gerade mal 9,95 Euro. Wer sich neu einkleidet, kann das zu Schnäppchenpreisen tun. Die Freude darüber ist kurzweilig...
Auf der Strecke bleiben dabei die Umwelt und die Menschen, die diese Kleidung herstellen. Produktionsweisen, Lieferketten und Nachhaltigkeit spielen mittlerweile eine entscheidende Rollen bei den Kaufentscheidungen der Verbraucher.
Als Symbol hierfür steht der Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes in Bangladesch, der 2013 weltweit Kritik an der Produktion auslöste. In dem Gebäude waren mehrere Textilfirmen untergebracht. Trotz Warnungen vor einem Einsturz waren die Angestellten angewiesen worden, dort weiterzuarbeiten.
Nachhaltige Mode hat sich gemausert: Das "Leinensack-Image" ist schon lange passé. Nachhaltige Mode ist auf den Catwalks der großen Fashionshows angekommen. Aus ökologisch erzeugten Rohstoffen und unter fairen, nachhaltigen Bedingungen produziert, trumpft Ökomode aber auch mit inneren Werten auf.
Baumwolle ist die älteste Handelspflanze der Welt. Weltweit leben rund 100 Millionen ländliche Haushalte vom Baumwollanbau. In der weiteren Verarbeitungskette sind rund 30 Millionen Menschen beschäftigt – ein Großteil davon in Asien.
Der faire Handel garantiert den Produzenten finanzielle Sicherheit. Sie erhalten einen vorher vereinbarten Preis, der in Zeiten niedriger Weltmarktpreise ein Sicherheitsnetz bildet. Zusätzlich zum Fairtrade-Mindestpreis bekommen die Bauern eine Prämie von 5 Cent pro Kilo Fairtrade-Baumwolle. Über die Verwendung der Prämie wird gemeinschaftlich entschieden, Frauen werden gleichberechtigt eingebunden. Das Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit führt dazu, dass die Bildungschancen der Kinder erhöht werden. Außerdem wird der Einsatz von Pestiziden untersagt. Rund ein Drittel der Fairtrade-Richtlinien besteht aus Umweltkriterien für einen nachhaltigen Anbau der Baumwolle.
Verkäufe von Textilien aus fairer Baumwolle legten im vergangenen Jahr um 14 Prozent zu, das heißt, dass knapp 14 Millionen Kleidungsstücke und Accessoires gekauft wurden.