Überwältigende Resonanz auf den von Stadt und Landkreis gemeinsam mit dem DRK Kreisverband Aalen, dem Städtepartnerschaftsverein und der türkischen Community gestarteten Spendenaufruf für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Region Hatay. Seit Dienstag vergangener Woche arbeiten täglich hunderte ehrenamtliche Helfer*innen im Annahmezentrum im Triumph-Areal, um Tonnen von gespendeten Hilfsgütern für den Transport in die von der Erdbebenkatastrophe hart getroffene Region Hatay, rund um Aalens Partnerstadt Antakya, vorzubereiten. Zwei LKWs sind am Wochenende im Katastrophengebiet angekommen.
Erleichterter Jubel bricht aus, als OB Brütting am Samstagnachmittag den Helfer*innen im Annahmezentrum mitteilen kann, dass der erste Hilfstransport Antakya erreicht habe und er überbringt auch gleich den Dank und eine Botschaft seines türkischen Amtskollegen Dr. Lütfü Savas: „Alle Spenden werden dringend benötigt, machen Sie weiter, das ist für uns eine ganz große Hilfe“.
Als eine unglaubliche Gemeinschaftsleistung, lobt Brütting die Aalener Spendeninitiative. Bereits am Montagabend nach der Katastrophe hat sich bei einem Treffen im Kulturclub Antakya/Aalen ein breites Hilfsbündnis formiert. Tags darauf riefen Stadt und Landkreis gemeinsam mit dem DRK Kreisverband Aalen und mit den türkischen Vereinen und dem Städtepartnerschaftsverein zu Sach- und Geldspenden als Soforthilfe für die Erdbebenopfer in Hatay auf. „Auch türkischstämmige Aalener*innen haben Angehörige oder Freunde verloren. Wir spüren dieses Leid und die Sorge und wir wollen etwas tun und mit unseren Möglichkeiten helfen“, erklärt OB Brütting.
Im Triumph-Areal, koordiniert vom DRK-Kreisverband, nahmen seit Dienstagabend hunderte ehrenamtliche Helfer*innen Sachspenden entgegen. Das Gelände und die Hallen am Burgstallkreisel wurden samt Logistik kostenfrei von Triumph International zur Verfügung gestellt. Die Hilfsaktion habe sehr schnell eine unglaubliche Dynamik entwickelt, so dass bereits Dienstagabend der erste LKW mit Hilfsgütern Richtung Hatay losgeschickt werden konnte, berichtet Brütting. Das Spendenaufkommen sei enorm, denn nicht nur aus Aalen und der Region wurden große Mengen an Sachspenden angeliefert.
Fast im Sekundentakt rollten ab Dienstag die Fahrzeuge zum Entladen vor die Lagerhallen. Am Mittwochabend kam es aufgrund des riesigen Andrangs Spendenwilliger sogar kurzeitig am Burgstallkreisel und an den Zufahrtsstraßen zu Verkehrsbehinderungen.
Vorerst werden keine weiteren Sachspenden benötigt. Die Lager sind gut gefüllt und die Spenden werden zügig für den Transport vorbereitet. Um das zu leisten, sind die vielen Ehrenamtlichen bis in die Abendstunden und auch am Wochenende im Einsatz. Hunderte Frauen, Männer und viele Jugendliche, vor allem aus der türkischen Community, helfen mit, die in Kartons, Säcken und Koffern angelieferten Sachspenden, darunter auch Lebensmittel und Hygieneartikel, anzunehmen, zu sortieren und in die Transportboxen zu verpacken.
Am Samstag konnten zwei weitere 40-Tonner LKWs Richtung Türkei losfahren. Zwei LKWs, samt Fahrern von der Spedition Brucker Aalen gestellt, haben ihr Ziel, das Expo-Gelände in Antakya, am Samstag bzw. Sonntag erreicht. Im Lauf dieser Woche folgen weitere sechs Fahrzeuge, darunter drei LKWs, die vom Unternehmen Daimler Truck samt Fahrern für die Hilfsaktion bereitgestellt werden sowie mehrere LKWs türkischer Spediteure.
OB Brütting und die türkische Community sind in Kontakt mit den lokalen Behörden und Institutionen in Hatay, um abzustimmen, was am dringendsten benötigt wird.
„Neben den vielen Sachspenden haben wir auch namhafte Geldspenden erhalten“, informieren OB und DRK-Kreisverbandsgeschäftsführer Matthias Wagner. Auf dem vom DRK eingerichteten Spendenkonto sind am Freitagabend bereits rund 200.000 Euro eingegangen. Das Geld soll zunächst für den Kauf dringend benötigter Waren vor Ort eingesetzt werden, kündigt Brütting an. „Es ist jetzt unsere wichtigste Aufgabe Geld und Sachgüter schnell auf den Weg zu bringen, um die große Not vor Ort zu lindern. Dank Ihrer Hilfe schaffen wir das“, bedankt sich der OB bei allen Helfer*innen und Unterstützern. „Das ist eine unglaubliche Gemeinschafsaktion, die wir auf die Beine gestellt haben, es haben so viele mit angepackt, das rührt mich und macht mich stolz auf unsere Stadt. Das ist ein Signal, das weit über unsere Stadtgrenzen hinaus bis nach Hatay strahlt“.
Neben den vielen ehrenamtlichen Helfer*innen dankte der OB den Unternehmen, die logistisch oder mit größeren Geld- und Sachspenden die Erdbebenhilfe unterstützen: Mapal Dr. Kress KG, Scholz Recycling (Arbeitskleidung), Bühler Entsorgung GmbH (Kartonpressen).
Triumph International, die Unternehmen Carl Zeiss AG Oberkochen, Papierfabrik Palm Unterkochen und Emil Stahl GmbH&Co. KG Fürth, Papier Geiger Aalen, ROWA Unterkochen, Bosch AS Schwäbisch Gmünd und Varta Consumer Ellwangen spenden die speziellen Karton-Boxen für die Verpackung der Hilfsgüter.
„Besonders bedanken möchte ich mich auch bei den Hilfsorganisationen, allen voran dem DRK-Kreisverband, dem THW, den Johannitern und der Freiwilligen Feuerwehr, die anpacken und uns mit ihrer Erfahrung im Umgang mit Krisensituationen zur Seite stehen“, so Brütting.
Geldspenden seien weiterhin willkommen, sie kommen unmittelbar und vollständig den Menschen in Hatay zugute, versichert OB Brütting. Mit diesen Spenden soll beim Wiederaufbau geholfen werden und für eine langfristige und nachhaltige Unterstützung in der Region gesorgt werden. „Im Namen der vielen Opfer und der Menschen in Hatay bedanke ich mich bei jedem Spender, jeder Spenderin für die Unterstützung. Wir wissen, wohin wir es bringen, wir wissen, was gebraucht wird und wir wissen, dass es dort in guten Händen ist“. Die privaten Kontakte zur Aalener Partnerstadt seien jetzt von unschätzbarem Wert.
Spendenkonto
DRK Kreisverband Aalen e.V.
IBAN: DE59 614500500110 0704 49
BIC: OASPDE6AXXX
Verwendungszweck „Erdbebenhilfe Hatay“
Spendenquittungen werden ab einer Spende i. H. v. 100 Euro ausgestellt. Bitte Adresse, Straße, Hausnummer, PLZ und Ort angeben. Ansonsten kann keine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.
