Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jahr 2022 neigt sich seinem Ende zu. Wie auch das Jahr zuvor hielt es zahlreiche Herausforderungen bereit. Viele haben wir gemeinsam bewältigt, manche stehen uns noch bevor. Während wir die Corona-Pandemie nach und nach eindämmen und die Einschränkungen in unserem Alltag reduzieren konnten, stellte uns der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar vor neue Aufgaben.
Eine dieser Aufgaben war, den zahlreichen aus dem Kriegsgebiet zu uns geflüchteten Menschen zu helfen. Sie in Aalen aufzunehmen und ihnen ein neues Zuhause zu geben. Das ist uns dank der Mithilfe zahlreicher engagierter Helferinnen und Helfer gelungen. Dass so viele Menschen aus Aalen schnell und uneigennützig geholfen haben, hat mich stolz gemacht.
Um allen Aalener*innen ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot bereitstellen zu können, arbeiten wir weiter daran unser Schul- und Kitaangebot auszubauen und zu verbessern. Für die Schulen haben wir in diesem Jahr Luftfilter angeschafft, die im nächsten Jahr eingebaut werden. Bei den großen Baustellen wie dem Kombibad oder dem Bildungscampus Braunenberg kommen wir gut voran und auch Kitaneubauten wie in Waldhausen sind bald bezugsbereit. Neben den großen Baustellen setzen wir dabei aber auch auf kleinere, schneller umzusetzende Lösungen wie die Tagespflege in geeigneten Räumen oder die Natur-Kita in einem Bauwagen in Fachsenfeld.
In Zeiten von steigenden Nebenkosten und hohen Mieten, haben wir in diesem Jahr die Anstrengungen für mehr bezahlbaren Wohnraum in Aalen erhöht. Bei Neubauten müssen deshalb in Zukunft mehr geförderte Wohnungen eingeplant werden. Außerdem greifen wir denjenigen unter die Arme, die kurzfristig ihre Nebenkosten nicht bezahlen können und unterstützen sie, bevor sie ihre Wohnung verlieren.
Die Trockenheit, die wir im Sommer erlebt haben, die ausgedorrten Wiesen, haben uns wieder einmal vor Augen geführt, was der Klimawandel auch direkt bei uns für gravierende Folgen hat. Es ist deshalb höchste Zeit, dass wir mehr gegen die Erderwärmung unternehmen. Aalen hat sich vor einem Jahr das Stadtziel gesetzt bis 2035 klimaneutral zu werden. Auf dem Weg dorthin haben wir in diesem Jahr erste Schritte unternommen: Wir haben einen Klimaaktionsplan ausgearbeitet und einen Energieleitplan für Aalen in Auftrag gegeben. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Folgen hat uns die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern erneut vor Augen geführt. Durch gemeinsame Einsparungen haben wir es geschafft, dass die deutschen Gasspeicher zum Ende des Jahres gut gefüllt sind. Für die Zukunft müssen wir aber unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern; auch um klimaneutral zu werden. Das wird uns gelingen, wenn wir unsere Potenziale für Photovoltaik und Nahwärmeversorgung in Zukunft ausbauen und konsequenter nutzen.
Nicht nur die Initiative zur Klimaneutralität, sondern auch das große Interesse und die breite Beteiligung bei der Suche nach einer Trasse für den Albaufstieg zeigt, was für eine lebendige und engagierte Bürgerschaft wir haben. Wir schaffen es, durch eine gute Gesprächskultur die Probleme unserer Stadt anzugehen und gemeinsam zu lösen.
Damit auch die Jugend ihre Ideen einbringen kann, haben wir in diesem Jahr beschlossen, einen Jugendgemeinderat einzurichten. Die Vertreter der Jugendlichen sind mittlerweile gewählt und das Gremium wird Ende Januar zum ersten Mal zusammenkommen. Ich bin gespannt, welche Ideen sie einbringen werden und bin überzeugt, dass der Jugendgemeinderat eine Bereicherung für unsere Stadtgesellschaft sein wird.
Nach der coronabedingten Pause konnten wir uns in diesem Jahr auch wieder auf den Aalener Festen treffen und gemeinsam feiern. Neben den traditionellen Festen wie den Reichsstädter Tagen, dem internationalen Fest oder den Weihnachtsmärkten, ist 2022 auch der Mountainbike-Weltcup dazugekommen. All diese Veranstaltungen hätten ohne die vielen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht stattfinden können. Mein herzlicher Dank geht an alle, die sich eingebracht haben und sich immer noch einbringen.
Es ist viel in Bewegung in Aalen und es gibt sehr viele, die sich dafür einsetzen, dass wir nicht stehen bleiben und die Herausforderungen bewältigen, die vor uns liegen. Aalen bleibt ein robuster und attraktiver Wirtschaftsstandort. Die Entscheidung der Firma Zeiss, sich in Ebnat anzusiedeln, hat das unterstrichen. Mein Dank gilt auch allen, die durch ihre Arbeit zu unserer wirtschaftlichen Stärke und dem sozialen Zusammenhalt beitragen. Wir können mit Zuversicht auf das nächste Jahr und die kommenden Aufgaben blicken.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.
Ihr
Frederick Brütting
Oberbürgermeister