Seit 14 Uhr sind am Gründonnerstag Matthias Müller und Adrian Cirese im Aalener Stadtgebiet auf Streife unterwegs, um die Einhaltung der Vorschriften der Corona-Verordnung zu kontrollieren. Auch vor Corona-Zeiten bestreifen die erfahrenen Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes die Innenstadt und die Teilorte und kontrollieren einschlägig bekannte Treffpunkte.
In der gegenwärtigen Ausnahmesituation sind alle Mitarbeiter des städtischen Vollzugsdienstes primär unterwegs, um die Einhaltung der Kontaktsperre und der Abstandsregelungen der Corona-Verordnung zu überwachen. Der Dienstplan sieht auch den Einsatz an den Wochenenden und in den Abend- und Nachtstunden vor, deshalb wurde die Abteilung kurzfristig mit zusätzlichem Personal aufgestockt.
In der Regel reiche ein Platzverweis, um kleinere Ansammlungen aufzulösen, wenn aber Uneinsichtige bereits zum wiederholten Mal angetroffen würden, folge eine Anzeige und möglicherweise ein Bußgeld, berichtet Matthias Müller, seit 2013 im Ordnungsamt tätig und wie sein Kollege Adrian Cirese als Gemeindlicher Vollzugsbeamter mit zusätzlichen Vollmachten ausgestattet.
Seit Dienstbeginn haben Müller und Cirese mehrere Gaststätten kontrolliert, die oftmals auf Lieferservice umgestellt haben und verbotenerweise den Verzehr im Außenbereich dulden. Weiter trafen die städt. Ordnungshütern kleinere Gruppen an der Kneippanlage in Unterkochen oder im Erzweg in Wasseralfingen an, die sie mit Verweis auf die Vorschriften der Corona-Verordnung auflösen konnten.
Um 20 Uhr fahren Müller und Cirese zum Spielplatz Tannenwäldle, wo in den vergangenen Tagen mehrfach größere Gruppen auf dem Spielplatz angetroffen wurden. Aber an diesem Abend ist es ruhig. „Grundsätzlich versuchen wir zunächst mit freundlichen aber bestimmten Hinweisen die Leute zur Einsicht zu bringen", erklärt Müller.
Nächste Station ist der Parkplatz des Einkaufscenter Kaufland. Bis auf eine Gruppe Jugendlicher, die sich bei den Sitzbänken am Kocherufer aufhalten, wird nichts Verdächtiges festgestellt. Cirese und Müller belehren geduldig und stellen die Personalien fest für eine mögliche weitere Verfolgung. Es gibt eine mündliche Verwarnung und fürs nächste Mal wird ein Bußgeld angedroht. „Das Virus ist gefährlich", gibt Müller den Jungs mit auf den Weg.
Inzwischen geht ein Hinweis der Polizei ein, und das Team macht sich auf zu einer Privatadresse in der Triumphstadt. Die städtischen Streifen arbeiten eng mit der Polizei zusammen, berichtet Cirese. Die gemeldete Grillfeier mit mehreren Personen entpuppt sich allerdings als Falschmeldung.
Danach geht’s weiter zu einer Tankstelle in Wasseralfinen, dort sollen sich verbotenerweise mehrere Menschen in einer Gruppe aufhalten.
In Wasseralfingen treffen die Beamten eine Gruppe Jugendlicher an. Nach einem entsprechenden Hinweis und deutlichen Verweisen auf die Vorschriften der Corona-Verordnung entfernen sich die jungen Männer.
Über den menschenleeren ZOB und Gmünder Torplatz fährt die Streife zum Thermalbad-Parkplatz. Mehrere parkende Fahrzeuge werden kontrolliert und die Insassen auf die Corona-Vorschriften hingewiesen.
Zum Abschluss werden noch die Grillplätze rund um das Aalbäumle kontrolliert. Es ist alles ruhig an diesem Abend.
Auch am Aalbäumles-Turm treffen die beiden Ordnungshüter niemand an. Allerdings zeugen der übervolle Abfalleimer und umherliegender Müll von zahlreichen Besuchern. Die Baugitter, die Besucher am Aufstieg des Aalbäumle-Turms hindern sollen, sind manipuliert worden. Müller und Cirese packen an und bringen die Absperrgitter wieder in Ordnung.
„Wir erhalten viele Hinweise aus der Bürgerschaft – die Menschen sind sensibilisiert und das ist gut so", betont Müller. Es ist fast 23 Uhr und es geht zurück ins Rathaus. Bis zum Schichtende um 23.30 Uhr müssen noch der Bericht und die Anzeigen geschrieben werden.