Das Projekt „Aalen nachhaltig (er)leben“ von Stadt, Agenda und Hochschule Aalen ist am Freitag in Bonn als Projekt der UNESCO-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet worden.
Aalen will Dekade-Stadt werden Oberbürgermeister Martin Gerlach, Agendaratssprecher Dr. Jörg Jeschke und Prof. Dr. Ulrich Holzbaur nahmen die Urkunde vom stellvertretenden Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission Dieter Offenhäußer entgegen. Die Lokale Agenda 21 hat ihr zehnjähriges Bestehen zum Anlass genommen, in einer breit angelegten Veranstaltungsreihe Ziele und Ergebnisse der Nachhaltigen Entwicklung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Einer der Höhepunkte sind die sieben Veranstaltungen im Rahmen der derzeit laufenden Aktionstage Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dieses Konzept hat die UNESCO überzeugt: Als eines von 15 Projekten und als einziges aus Baden-Württemberg wurde das Aalender Projekt am Freitagabend im Bonner Rathaus als Dekadeprojekt zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ausgezeichnet. In Ihrer Begrüßung bezeichnete Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann die Bildung als wesentliche Voraussetzung für eine Nachhaltige Entwicklung. Bonn wird auch die UNESCO Weltkonferenz zur BNE im Frühjahr 2009 beheimaten. Hierzu hat Aalen auf Anfrage der UNESCO die zwei Dekade-Projekte angemeldet: den Grünen Aal und Aalen nachhaltig(er)leben. Prof. Dr. Gerhard de Haan lobte in seiner Begrüßung, dass auch die Politik an der Auszeichnungsveranstaltung teilnimmt und begrüßte explizit den Oberbürgermeister der Stadt Aalen. Er danke allen, die sich im Ehrenamt und beruflich für nachhaltige Entwicklung engagieren. Dieter Offenhäußer, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, eröffnete offiziell die Aktionstage zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung und erläuterte die Ziele der Dekade. Nachhaltige Entwicklung könne nur durch einen Mentalitätswandel stattfinden. Einsatz für die Nachhaltige Entwicklung sei für Deutschland notwendig, um gegenüber dem Rest der Welt glaubwürdig zu sein. Neben der Auszeichnung der Dekadeprojekte stand ein Bericht vom Kindergipfel 2008 und eine Präsentation des Senior Experten Service (SES) auf dem Programm. Kinder und Jugendliche trugen ihre auf dem Kindergipfel ausgearbeiteten Forderungen an die UN-Naturschutzkonferenz vor. Dr. Susanne Nonne, Geschäftsführerin des SES erläuterte, wie der „Exportschlager Duales Bildungssystem“ durch die Experten des SES umgesetzt wird um so Nachhaltige Entwicklung in anderen Ländern zu unterstützen. |
Kooperation in Aalener Projekt hervorgehoben In der Laudatio für das Aalener Projekt lobte Prof. De Haan besonders die Kooperation zwischen Agendarat, Agendabüro und Hochschule. Bemerkenswert sei, dass die Erlebniskonzeption von Studenten des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen erarbeitet wurde. Auf die Nachfrage de Haans, welche Events zur Nachhaltigkeit veranstaltet wurden, konnte Holzbaur mit den aktuellen Veranstaltungen im Wald und an der Hochschule, den Energietagen, dem Tag der Region und den Veranstaltungen im Programmkino und den interkulturellen Gärten lebendige Beispiele liefern. Besonders auffällig war, dass sich mehrere der ausgezeichneten Projekte mit dem Thema Ernährung beschäftigten. Dies war für die Aalener Teilnehmer eine Bestätigung ihrer Idee, den „Grünen Aal“ nicht nur auf die Nachhaltigkeit sondern auch auf das Thema Ernährung auszudehnen. Die Förderung gesunder Ernährung in Schulen und Kindergärten hat mit dem Thema Nachhaltigkeit einige interessante Berührpunkte. In dem anschließenden Gespräch mit der Leiterin des Sekretariats der UNESCO-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Heidi Consentius, überzeugte sich OB Gerlach davon, dass Aalen bei der UNESCO einen guten Ruf genießt. Die beiden Dekade-Projekte und die Aktivitäten der Lokalen Agenda 21 sind eine gute Basis für eine Bewerbung der Stadt Aalen als Stadt der Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung. Gerlach beauftragte den Leiter des Aalener Grünflächen- und Umweltamtes, Rudolf Kaufmann und Ulrich Holzbaur, die Bewerbung vorbereiten. Das UNESCO-Sekretariat gibt Aalen eine gute Chance bei einer Bewerbung, wenn noch einige Punkt zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung integriert werden. Man könne sich vorstellen, dass bei einer Auszeichnung der Stadt Aalen auch die Auszeichnung der Dekade-Projekte in Aalen stattfindet. |