Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, hat die Baustelle der Firma Palm besichtigt. An der neuen Papiermaschine kommt eine neue Trocknungstechnologie zum Einsatz, die dünneres Wellpappenrohpapier ermöglicht. „Dadurch wird nachhaltiger produziert und weniger Ressourcen verbraucht. Letztendlich wird so eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes erreicht“, erläuterte Firmenchef Dr. Wolfgang Palm.
Die Staatssekretärin wurde durch OB Thilo Rentschler und MdB Leni Breymaier begleitet. „Die Papierfabrik Palm setzt beim Bau der neuen Papierfabrik in Unterkochen neue technologische Maßstäbe. Durch Neuentwicklungen an vielen Stellen des Produktionsprozesses kann die Ressourceneffizienz erhöht und Emissionen vermieden werden. Beides kommt der Umwelt zugute“, sagte OB Thilo Rentschler auf der Baustelle.
Beim zweistündigen Rundgang wurden neben der entstehenden Rohstoffaufbereitung auch das entstehende Kraftwerk sowie die im Aufbau befindliche Papiermaschine in Augenschein genommen. Erstmals in Europa kann sehr leichtes Verpackungsmaterial aus Altpapier hergestellt werden. Bei gleicher Festigkeit wie herkömmliches Papier wird ein um 15 Prozent reduziertes Flächengewicht erreicht. Dies wird durch eine Kombination aus Heißlufttrocknung und schonendem Papiertransport ermöglicht. Dadurch wird die Papierbahn stabiler, ein ständiger Abriss der Papierbahnen wird verhindert.
Bei einer geplanten Jahresproduktion von 700.000 Tonnen Papier können so gut 9.800 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Kunststoff kann zukünftig vermehrt durch Papier als Verpackungsmaterial ersetzt werden. „Das Vorhaben setzt einen neuen Standard für die umweltschonende Produktion von Verpackungsmaterial aus Altpapier. Bei erfolgreichem Projektverlauf ist von einer hohen Multiplikatorwirkung auszugehen. Deshalb wurden 6,1 Mio. Euro Fördergelder dafür bewilligt“, sagte Schwarzelühr-Sutter. Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Für Leni Breymaier gelten die Bemühungen von Palm für mehr Umweltschutz im Produktionsprozess als vorbildlich.
Beim Austausch im Palm-Verwaltungsgebäude wurden die technologischen Aspekte vertieft. Angesprochen wurden das Unsichtbarmachen des Abluftdampfes, die Biogasproduktion sowie die Stromnetzstabilisierung durch das neue Kraftwerk. Am Gespräch nahmen Wirtschaftsförderer Felix Unseld sowie Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Trautmann teil. „Die Rekordinvestition von Palm von über 500 Mio. Euro sichert die Zukunft der 300 Arbeitsplätze über einen sehr langen Zeitraum“, sagte OB Thilo Rentschler.