Ausstellung vor dem Aalener Rathaus dokumentiert Wendebiografien und -schicksale
Mit einer Freiluft-Ausstellung auf dem Rathausvorplatz zum „Umbruch.Ost“ erinnert die Stadt Aalen an den Mauerfall und die Wendezeit. 24 Schautafeln informieren über die Ereignisse vor 30 Jahren in Ost- und Westdeutschland. Die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur konzipierte Ausstellung wurde vom Aalener Stadtarchivar Dr. Georg Wendt um sechs Tafeln ergänzt, die einen Blick aus Aalener Sicht auf die Wendezeit werfen.
Die Ausstellung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Umbrüche“. Leider mussten alle weiteren geplanten Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, verspricht Oberbürgermeister Thilo Rentschler, dem das Thema sehr am Herzen liegt und auf dessen Initiative die Veranstaltungsreihe zurückgeht.
„Diese Ausstellung soll ein Zeichen dafür sein, dass es auch wichtige Themen neben der Pandemie gibt, z.B. Aufbau einer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, der Umgang mit Freiheit und Menschenrechten u.v.m.“, sagte OB Rentschler bei der Präsentation der Infotafeln.
Vor allem die Gespräche mit Menschen mit ostdeutscher Biografie habe ihm die unterschiedlichen Lernprozesse vor Augen geführt, die sowohl auf west- als auch ostdeutscher Seite durchlaufen worden seien, erinnert sich Rentschler. „Ich lade ein, dass die Besucher neugierig auf die Besonderheiten der jeweils anderen Seite werden. Das ist ein gutes Signal für ein besseres gesellschaftliches Miteinander und Verständnis für die junge Geschichte. Gerade wenn man auf die Ergebnisse so mancher Landtagswahl und populistischer Parolen blickt.“
Die Ausstellung kann auch Mut machen die gegenwärtige Situation gut zu meistern, betont der Oberbürgermeister „man muss Kraft schöpfen aus der Geschichte. Eine Gesellschaft kann sich nicht auf Dauer abschotten und einmauern, sonst funktioniert eine Demokratie nicht.“
Die Ausstellung ist noch bis zum 1. Juni vor dem Aalener Rathaus zu sehen. Weitere Informationen sind auch unter www.umbruch-ost.de zu finden.