Motto: Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte erzählen am Sonntag, 8. September von ihrer Entstehung und Verbindung zu Aalen, Unterkochen, Fachsenfeld oder Wasseralfingen. Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle eröffnet am Sonntag um 11 Uhr in der Helferstraße vor dem Wirtshaus „Barfüßer‘“ den Tag des offenen Denkmals.
Wahrzeichen beschreiben oftmals einzigartige Bauten, die uns als wiedererkennbare Sehenswürdigkeiten in Erinnerung bleiben. Indem sie für ein bedeutendes historisches Ereignis stehen, das Stadtbild oder die Stadtsilhouette prägen oder weithin sichtbar sind, werden sie zum Symbol, zum „Zeichen“ des Ortes. Diese Bauwerke schaffen Identifikation mit ihrer Umgebung, vermitteln die Werte, die sie einst schufen. Auch in Aalen und den Ortsteilen gibt es diese Orte. Am Sonntag, 8. September stehen sie im Mittelpunkt und erzählen uns ihre Geschichte.
Um 11 Uhr startet am Sonntag der diesjährige Tag des offenen Denkmals in Aalen beim neuen Wirtshaus „Barfüßer“ in der Innenstadt. Das denkmalgeschützte Haus an der Ecke Helferstraße/An der Stadtkirche ist ein Fachwerkbau aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Das Gebäude wurde saniert, erhalten und in den mehrgeschossigen Neubau des Wirtshauses integriert. „Es freut mich, dass wir mit dem Erhalt dieses Fachwerkgebäudes unserer schönen Innenstadt ein weiteres historisches Ensemble hinzufügen können“, betont EBM Steidle. Dem Bauprojekt gingen umfangreiche archäologische Ausgrabungen voran, auf deren Erkenntnisse Steidle bei der Eröffnung ebenfalls eingehen wird. Zum Schutz des denkmalgeschützten Gebäudes wurden die Abrissarbeiten am Nachbarhaus teilweise sogar von Hand vorgenommen. Das so erhaltene Kulturdenkmal wurde seit 2023 entsprechend restauriert. Steidle wird die besonderen Herausforderungen der Baugeschichte erläutern.
Weiter stehen auch die Pächter Sabiha Madan und Patrick Ilg für Fragen zur Verfügung und laden im Anschluss zu einem Biertasting ein.
Auf dem St.-Johann-Friedhof werden seit rund 500 Jahren Bestattungen durchgeführt. Inzwischen wird der Friedhof als Park genutzt, wie 1950 vom Gemeinderat beschlossen. Noch immer sind zahlreiche kunst- oder ortsgeschichtlich wertvolle Grabmale zu sehen. Wie die Ehrengräber und Grabstätten sind sie Zeitzeugen der Aalener Stadtgeschichte. Rudolf Kaufmann, ehemaliger Leiter des Grünflächen- und Umweltamtes der Stadt Aalen, wird die Geschichte des Friedhofs und seine Entwicklung im städtebaulichen Kontext vorstellen. Zudem geht er anhand ausgewählter Grabmale – Zeitzeugen der Geschichte – einzelnen Familienschicksalen nach. Er kann auf umfangreiches Material der Aalenerin Elisabeth Keiner zurückgreifen, die seit vielen Jahrzehnten die Geschichten hinter den Grabmälern erforscht und aufgezeichnet hat. Den Abschluss macht ein Blick ins Untergeschoss der ehemaligen Leichenhalle, jetzt Sitz des Limesinformationszentrums Baden-Württemberg, wo noch rund 20 Grabsteine des Friedhofs aus dem 17. Jahrhundert erhalten sind.
Treffpunkt: St.- Johann-Kirche, St.-Johann-Friedhof, 73430 Aalen, 13 Uhr, Dauer ca. 1,5 h
Stadtarchivar Dr. Georg Wendt lädt zu einer Führung am und ins Mahnmal auf der Schillerhöhe. Die Gedenkstätte wurde 1954 zum Volkstrauertag eingeweiht, wird also in diesem Jahr 70 Jahre alt. Täglich um 19.45 Uhr läutet die Mahnmal-Glocke in Erinnerung an die Gefallenen und die Opfer des Zweiten Weltkriegs. Dr. Wendt wird die Geschichte des 30 Meter hohen Aussichtsturms erläutern und im Anschluss besteht die Möglichkeit, in kleinen Gruppen den Turm bis zur Aussichtsplattform zu besteigen, so dass die wunderbare Aussicht über Aalen und den Rohrwang genossen werden kann.
Treffpunkt: Mahnmal Schillerhöhe, um 15 Uhr, 15.30 Uhr und 16 Uhr erzählt Dr. Wendt am Fuße des Mahnmalturms die Geschichte des vielleicht außergewöhnlichsten Gebäudes in Aalen.
Eine Anmeldung ist aufgrund der beengten Räumlichkeiten im Turm zwingend notwendig:
elke.litz@aalen.de bzw. 07361/521163
Dass römische Geschichte weit mehr ist als die Sandalenfilme der 60er Jahre und sogar mehr als Asterix und Fragestellungen dazu heute so aktuell wie je sind, das soll am Tag des offenen Denkmals im Limesmuseum gezeigt werden.
Diskussionsanstöße zu Themen wie „Toleranz oder Aggression“, „Was heißt hier human?“ sowie Geschichten zum Museumsgebäude sollen zum Nachdenken über die filmisch schon gestellte Frage anregen: Was haben die Römer mit uns zu tun?
Limesmuseum, St.-Johann-Straße 5
73430 Aalen
Tel.: +49 (0) 7361 528 287-0
Mail: limesmuseum@aalen.de
Bernhard Geißinger erforschte für das Aalener Jahrbuch Unterkochener Wasserkonflikte der Frühen Neuzeit. Bei einem Spaziergang entlang des Weißen Kochers lässt er die Geschichte der zahlreichen Unterkochener Mühlen aufleben. An verschiedenen Originalschauplätzen erläutert er einige der spannenden Episoden rund um den Kampf um den Weißen Kocher, die sich im 17. und 18. Jahrhundert in Unterkochen zugetragen haben.
Der Weiße Kocher in Unterkochen ermöglichte mit seinem klaren Wasser und seiner reichhaltigen Schüttung schon früh die Gründung von frühindustriellen Betrieben entlang seines Laufs. Die drei bedeutendsten Wassernutzer, die zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert entstanden, waren die Hochmühle, die Eisenschmiede sowie die Papiermühle.
Alle drei Betriebe waren auf das Wasser des Weißen Kochers für ihren Betrieb angewiesen. Konflikte waren vorprogrammiert, und dabei ging es selten friedlich zu. Das Amt Kocherburg hatte während der Frühen Neu-zeit alle Hände voll zu tun, die Streithähne zu bändigen.
Treffpunkt: Dorfmühle 26, 73432 Aalen- Unterkochen, 16 Uhr. Die Strecke ist ebenerdig und rund zwei Kilometer lang. Ende ist gegen 17.30 Uhr auf der Eisenschmiede. Bei schlechtem Wetter findet der Vortrag im Rathaus Unterkochen, Rathausplatz 9, 73432 Aalen-Unterkochen, statt.
Seit Jahren wird in Fachsenfeld zur Geschichte der „Jenischen“ engagiert geforscht und informiert. Im Fachsenfelder Ortsteil Himmlingsweiler soll ein ehemaliges Wohnhaus der Jenischen, das „Otta Häusle“ aus dem frühen 19. Jahrhundert erhalten bleiben und ein Gedenkort für das Leben der „Jenischen“ in Himmlingsweiler (früher auch „Pfannenstiel“) werden.
Der Fachsenfelder Jürgen Opferkuch, ehemaliger Ortsvorsteher, informiert um 17 Uhr am Otta Häusle zur Geschichte der Jenischen und steht für Fragen zur Verfügung.
Treffpunkt: Otta Häusle, Schlossreute 6, 73434 Aalen-Fachsenfeld.
Frühe Eisenverarbeitung und Eisenguss in Ostwürttemberg mit einer Einführung in die Geschichte der Schwäbischen Hüttenwerke (SHW) und deren Kunstgussabteilung wird anhand der Sammlung mit über 5000 Objekten in der Ofenplattensammlung der SHW aufgezeigt. Die Veranstaltung ist in die „KulturSpur“-Veranstaltungen der Gruppe „Eisenfreunde 1365 Ostwürttemberg e.V.“ eingebunden, die teilweise an weiteren Orten in der Region Ostwürttemberg stattfinden.
Führung und Vortrag durch Wolf-Dieter Blumer, stellvertretender Vorsitzender der Eisenfreunde 1365, zu den Ofenplatten und Mustern der Eisenkunstguss-Sammlungen der SHW, um 14 Uhr, 15 Uhr und um 16 Uhr.
Treffpunkt an der Pforte des ehemaligen SHW-Geländes (jetzt Rieger Campus), Stiewingstr. 101, 73433 Aalen-Wasseralfingen.
Der Bund für Heimatpflege Wasseralfingen öffnet die Ausstellung „Der Torso in der Kunst“ im Museum im Bürgerhaus von 14 Uhr bis 18 Uhr. Weiter ist die Ausstellung „Formungen“ von Markus Maier und Christoph Traub im Sieger-Köder-Haus ebenso von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, auch das Atelier im Sieger-Köder-Haus ist zu besichtigen.
Sieger-Köder-Haus Wasseralfingen
Ritter-Ulrich-Straße 2
73433 Aalen-Wasseralfingen
Museumsgalerie im Bürgerhaus Wasseralfingen
Stefansplatz 5
73433 Aalen-Wasseralfingen
Alle Führungen und Rundgänge sind kostenfrei, im Limesmuseum ist der reguläre Eintritt zu entrichten. Es wird aber – sofern nicht anders angegeben - um Anmeldung bei der Tourist-Information Aalen, Telefon 07361-52-2359 gebeten, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.