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Städtischer Klimabeirat tagte

Am 25. Oktober tagte der städtische Klimabeirat in seiner vierten Sitzung in diesem Jahr. Thema war der verkehrliche Klimaschutz – was gehört hierzu und welchen Verantwortungsbereich hat dabei die Stadt? „Mobilität ist sowohl ein ökologisches, ein ökonomisches als auch ein soziales Thema“. Mit diesen Worten eröffnete Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle die Sitzung des vierten städtischen Klimabeirats in diesem Jahr.

In zwei Inputvorträgen von Prof. Dr. Jochen Eckart, der als Verkehrsexperte einen Sitz im städtischen Klimabeirat inne hat, und von Luisa Schittny, Leiterin der Abteilung „Umweltfreundliche Mobilität“ der Stadtverwaltung, wurde in das Thema des Abends eingeleitet: der verkehrliche Klimaschutz. Prof. Dr. Jochen Eckart, Verkehrsökologe und Professor an der Hochschule Karlsruhe, stellte die Ziele einer lebenswerten Stadt und die Herausforderungen im Bereich der Infrastruktur vor. „Das Ziel ist ein Verkehrssystem, welches die Mobilitätsbedürfnisse befriedigt und gleichzeitig die Klimaschutzziele erfüllt.“, fasste Prof. Dr. Jochen Eckart zusammen. Für 20 Prozent der Treibhausgasemissionen sei der Verkehrssektor verantwortlich, bisher seien in diesen Sektor aber kaum Treibhausgasemissionen reduziert worden. Für die Frage, was für eine Verkehrswende erforderlich sei, bieten die Ziele des Landes Baden-Württemberg eine gute Orientierung:

  • Verdopplung des öffentlichen Verkehrs
  • Jedes zweite Auto fährt klimaneutral
  • Jeder zweite Weg erfolgt selbstaktiv zu Fuß oder mit dem Rad
  • Ein Fünftel weniger Kfz-Verkehr in Stadt und Land
  • Güterverkehr: Jede zweite Tonne fährt klimaneutral

In einem ersten Schritt sollte sich daran orientiert werden, riet der Verkehrsexperte in Richtung der Verwaltung. Darüber hinaus müsse die Stadt ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und ihre Handlungsmöglichkeiten im Verkehrssektor ausschöpfen. Diese Handlungsmöglichkeiten wurden im späteren Workshop näher beleuchtet. Neben all den technischen Aufgaben der Stadt wurde insbesondere von Seiten der Bürgerschaft und der Klimaräte betont, dass von Seiten der Stadt Anreize geschaffen werden müssen, um mit allen Akteuren zusammen neue Wege im verkehrlichen Klimaschutz auszuprobieren.

Auch Oberbürgermeister Brütting bekräftige dies: „Wir müssen für die Alternativen zum Auto werben, damit die Ressourcen dann auch verteilt werden können.“ Hierbei sprach er die Problematik um die Verteilung des Straßenraums an, welche Luisa Schittny in ihrem Inputvortrag u.a. am Beispiel der Stuttgarter Straße verdeutlicht hat: „Die Stuttgarter Straße, eine ehemalige Bundesstraße, ist im Vergleich eine sehr breite Straße. Alle Formen der Mobilität passen hier trotzdem nicht ohne Kompromisse hin.“, so die Leiterin der Abteilung umweltfreundliche Mobilität. Mit der Gestaltung von Straßen beschäftigte sich auch die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV). Nach der „E Klima 2022“ Richtlinie sollen Belange des öffentlichen Verkehrs sowie des Rad- und Fußverkehrs gegenüber den Belangen des fließenden und ruhenden Kfz-Verkehrs priorisiert werden.

© Stadt Aalen, 06.11.2023