Die Politik hat sich zur Aufgabe gemacht Fluchtursachen in Krisen- und Entwicklungsländern zu bekämpfen. Ein besonderer Schlüssel hierzu ist nachhaltige Bildung.
Auf Einladung des ehemaligen Staatspräsidenten Joaquín Chissano ist eine städtische Delegation, sowie der Rektor der Hochschule und regionale Unternehmer am Sonntag, 29. April 2018 für eine Woche ins südliche Afrika, nach Mosambik gereist.
In der Politik hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden, weg von der klassischen Entwicklungshilfe hin zur Nachhaltigkeit von Projekten. „Ich bin der festen Überzeugung, dass gerade Städtefreundschaften und Partnerschaften die Basis für Völkerverständigung sind. Und da haben wir in Aalen mit rund 70.000 Einwohnern eine gute Größe“, sagt Oberbürgermeister Thilo Rentschler.
Ein wichtiger Partner beim Aufbau der Kontakte, insbesondere zur Stadt Vilankulo, ist der in Aalen lebende Honorargeneralkonsul der Republik Mosambik, Siegfried Lingel. Die von ihm gegründete Deutsch-Mosambikanische Gesellschaft baut und betreibt seit Jahrzehnten zahlreiche Vorschulen in Mosambik. Mit Unterstützung regionaler und überregionaler Unternehmen hat die DMG unter anderem auch Nähschulen für Frauen ins Leben gerufen.
Die Aalener Delegation wird nicht nur bei der Eröffnung einer solchen Schule dabei sein, sie wird auch unter der Leitung von OB Rentschler beim mosambikanischen Staatspräsident Filipe Nyusi, Außenminister Josè Pacheco und beim Minister für Wissenschaft, Technologie und Hochschulwesen, Jorge Nhambiu, empfangen.
In der Küstenstadt Vilankulo sind erste Gespräche mit Vertreten der Verwaltung und Mandatsträgern vorgesehen rund um verschiedene Projektpartnerschaften in den Bereichen schulische Bildung, Umweltmanagement sowie allgemeine Verwaltungsaufgaben.
Um die Ernsthaftigkeit dieser Gespräche zu unterstreichen werden die Vertreter der beiden Städte Vilankulo und Aalen, Bürgermeister Abilio Machado und OB Thilo Rentschler, eine Freundschaftsurkunde unterzeichnen.
„In Berliner Regierungskreisen wird diese Delegationsreise mit großem Interesse verfolgt. Nach dem Bezirk Berlin-Lichtenberg (1995) wäre Aalen die erste Stadt, die enge Kontakte mit einer Stadt in Mosambik knüpft“, so OB Rentschler. Die Beachtung und der Stellenwert dieser Reise ist daran abzulesen, dass der deutsche Botschafter in Mosambik, Dr. Detlef Wolter, die Aalener Delegation während der gesamten Zeit begleitet. Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 20.000 Euro gefördert.
Die Stadt Aalen hat bereits Erfahrung sammeln können bei der Bekämpfung von Fluchtursachen durch den Bau einer Schule und eines Sportplatzes für syrische Flüchtlingskinder in ihrer türkischen Partnerstadt Antakya/ Hatay. In Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg und durch die zahlreichen Spenden von Aalener Bürgerinnen und Bürgern sowie des Landkreises und Unternehmen konnte innerhalb kürzester Zeit eine Schule mit 24 Klassenzimmern gebaut werden.