Als eine ganz entscheidend wichtige Veranstaltung bezeichnete Oberbürgermeister Thilo Rentschler die Pächterversammlung der Gartenfreunde Wasseralfingen am 16.11. 2015. „Es geht uns heute darum mit Ihnen gemeinsam einen großen Schritt voranzukommen.“ betonte er bei der Begrüßung der rund 70 anwesenden Pächterinnen und Pächter im Bürgersaal im Wasseralfinger Bürgerhaus. Gemeinsam mit dem OB waren Ortsvorsteherin Andrea Hatam, Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher, Rechtsanwalt Ralf Bernd Herden, Rechtsbeistand der Gartenfreunde, der Präsident des Landesverbandes der Gartenfreunde Klaus Otto und die Mitglieder der stadtinternen Arbeitsgruppe „Tagesbruch Wasseralfingen“ anwesend, um umfassend über die Zukunftsperspektiven für die Gartenfreunde Wasseralfingen zu informieren. Deren Gartenanlage am Erzweg kann seit Anfang dieses Jahres aufgrund eines plötzlich aufgetretenen Tagesbruchs aus
Sicherheitsgründen nicht mehr genutzt werden.
Oberbürgermeister Rentschler übernahm es die bisher von der Stadt in enger Kooperation mit den Gartenfreunden unternommenen Schritte zu Sicherung der Anlage und die Ausweisung einer Ersatzfläche zu erläutern. Es gehe nun darum die Zukunft der neuen Kleingartenanlage an neuem Standort zu planen und gemeinsam mit den umzugsbereiten Pächtern zu gestalten.
Dipl. Geologe Walter Höffner vom Büro Geotechnik Aalen informierte die anwesenden Pächter über die Ergebnisse der bisher vorgenommenen geologischen Untersuchungen der Kleingartenanlage am Erzweg. „Aufgrund der Auswertungen alter Pläne können wir nicht ausschließen, dass sich auch im Bereich des sog. „ Alfing-A“ Stollen befinden. Unsere Empfehlung geht deshalb dahin, auch diese Fläche aufzugeben, da das Risiko für eine Nutzung zu hoch ist.“ Die Untersuchungen der Stollenanlagen unter dem Erzweg haben bereits begonnen. Ein verlässliches Ergebnis zu den Erkundungsbohrungen wird bis Mitte Dezember erwartet.
Gutachter Harald Schäfer vom Landesverband der Gartenfreunde hat die Bewertung der Lauben und Parzellen vorgenommen. Dabei wurden die Bewertungsmaßstäbe des Landesverbandes analog zu einem Pächterwechsel wie es das Bundeskleingartengesetz vorschreibt zugrunde gelegt, erläuterte Harald Schäfer der Versammlung.
Andrea Hatam stellte die im Laufe intensiver Suchläufe durch das Grünflächen- und Umweltamt der Stadt ermittelten geeigneten Ersatzflächen vor. Das „Salchenfeld Ost“, direkt neben der bisherigen Anlage gelegen, sei auszuscheiden, da man nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen könne, dass auch dort keine unterirdischen Stollen verlaufen, sagte Hatam. Zur Wahl stünden im Weiteren der Eichelberg und die Kocherwiesen, die sowohl von Fläche als auch Bodenbeschaffenheit geeignet wären. Sie verwies auf die noch andauernden Grundstücksverhandlungen mit den Eigentümern und bat um Geduld.
„Damit wir auf die Zielgerade einbiegen können, benötigen wir eine Grundtendenz von Ihnen.“ stellte der Oberbürgermeister den Umzug der Gartenfreunde auf die geplante neue Anlage zur Diskussion.
Nach eingehender Fragerunde sprachen sich rund die Hälfte der anwesenden Pächter für einen Umzug auf eine Ersatzfläche aus. Die andere Hälfte der Pächter möchte augrund ihres Alters oder anderen Gründen nicht mehr neu anfangen. Dieser Personenkreis wünscht sich eine Entschädigungszahlung auf Grundlage der erfolgten Bewertung durch den Sachverständigen des Landesverbands. OB Rentschler will nun schnellstmöglich das weitere Vorgehen in den Gremien beraten und einen Beschluss herbeiführen.
„Wir werden das Ergebnis der heutigen Abstimmung nun im Ortschaftsrat und im Gemeinderat diskutieren und müssen den Gesamtzusammenhang herstellen.“ betonte der OB. „Schließlich sind neben Ihren Entschädigungen auch noch der Grunderwerb, die Erschließung der neuen Anlage, Gutachterkosten, Bodenuntersuchungen und die Ertüchtigung des Erzweges finanziell einzupreisen.“
Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher ist mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Koblenz in Verhandlungen über eine finanzielle Beteiligung des Bundes. „Die Stadt Aalen kann hier nicht allein gerade stehen, wir brauchen die Unterstützung des Bundes.“ betonte der OB abschließend.