Schlossarchiv Fachsenfeld öffentlich zugänglich
Ob Englische Gartenkunst, Jugendstil oder schnelle Silberpfeile: 165 Jahre lang – von 1827 bis 1992 – holte die Familie von Koenig die große weite Welt in ihr Schloss nach Fachsenfeld. Zwar verstarb vor 30 Jahren mit Reinhard von Koenig der letzte Schlossbewohner. Die Erinnerung lebt aber nicht nur in der von ihm gegründeten Stiftung Schloss Fachsenfeld weiter, sondern auch in den Briefen, Tagebüchern und Fotografien der Familie.
Diesen historischen Schatz hat Stadtarchivar Dr. Georg Wendt im vergangenen Herbst geborgen und als Bestand im Stadtarchiv öffentlich zugänglich gemacht. Nun überreichte Wendt das zugehörige Findbuch, ein Inhaltsverzeichnis, feierlich Oberbürgermeister und Stiftungsvorstand Frederick Brütting sowie Fachsenfelds Ortsvorsteherin Sabine Kollmann.
„Die Erinnerung an das Schloss und seine Bewohner zu bewahren, gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Stiftung Schloss Fachsenfeld. Insofern möchte ich unserem Stadtarchivar und Stiftungsbeirat herzlich für seinen Beitrag danken“, sagte Brütting. Kollmann erinnerte vor allem an die enge Bindung von Schloss und Dorf: „Das Schloss gehört zum Dorf und das Schlossarchiv ermöglicht einen neuen Blick auf die Geschichte Fachsenfelds.“
Die Akten des Schlossarchivs reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als das erste Renaissanceschloss am heutigen Standort errichtet wurde. Zahlreiche Bilder und Pläne informieren auch über das Anlegen des englischen Landschaftsgartens im 19. Jahrhundert. In Briefen und Tagebüchern kann der Leser aber auch über die rasanten Bobfahrten Reinhard von Koenigs in Oberhof staunen oder sich festlesen in den schwärmerischen Briefen, die Reinhards Schwester Olga an den großen Psychoanalytiker C.G. Jung schrieb.
Das Online-Findbuch ist via www.aalen.de/geschichte und „Bestände/Findbücher“ unter „Bestand Nachlässe“ einsehbar.