Versorgung wild lebender Katzen
Die Zahl der Fundtiere, die beim Tierheim Dreherhof e.V. abgegeben werden, nimmt jedes Jahr zu. Vor allem im Zuge der Coronapandemie hat die Zahl der herrenlosen Tiere zugenommen. Zwischen 300 und 400 Fundtiere, vor allem Hasen, Katzen und Hunde, finden jedes Jahr eine temporäre Heimat im Tierheim Dreherhof, wie Petra Albrecht, hauptamtliche Mitarbeiterin vom Tierheim Dreherhof (Betreiber Tierschutzverein Ostalb e.V.), berichtet. Grundsätzlich tragen die Kommunen, auf deren Markung die Tiere gefunden worden, die Kosten für die Unterbringung von Fundtieren, die an Menschen gewöhnt sind. „Allerdings nur 28 Tage lang, danach müssen wir als Verein für die Kosten für Futter usw. aufkommen“, sagt Albrecht, da der Verein gemeinnützig arbeitet, sei man auch auf Spenden angewiesen.
Die Stadt Aalen hat im Jahr 2021 rund 17.000 Euro für die tierärztliche Versorgung und Unterbringung von Fundtieren aufgewendet, in diesem Jahr sind es bis Anfang November rund 14.000 Euro. Etwas schwieriger ist, die Fürsorge für sogenannte Streuner oder „wild lebende“ Katzen zu gewährleisten. Diese Tiere dürfen nämlich anders als Hauskatzen nicht in Gefangenschaft, beispielsweise in einer Box im Tierheim, gehalten werden, erläutert Petra Albrecht. Deshalb ist es nicht einfach, die Fortpflanzung dieser Tiere zu kontrollieren. Trotzdem sollten auch diese Katzen/Kater sterilisiert/kastriert werden, da auch ihre zahlreichen Nachkommen versorgt werden wollen. „Eine wild lebende Katze kann, sobald sie ein halbes Jahr alt ist, bis zu drei Mal im Jahr fünf bis sechs Kätzchen werfen“, erläutert Albrecht, damit besteht die Gefahr, dass die Population generell überhandnimmt. Deswegen sei es gut, dass es auch in Aalen engagierte Ehrenamtliche gäbe, die beispielsweise Futterstellen für wild lebende Katzen einrichten und diese regelmäßig betreuen und auch diese Tiere auch für eine Sterilisation/Kastration zum Tierarzt bringen. So werden die Tiere nicht nur besser versorgt, sie sind auch weniger anfällig für Erkrankungen. Um dieses ehrenamtliche Engagement zu unterstützen, steht seit diesem Jahr im städtischen Haushalt ein Budget bereit. Sinnvollerweise wird dann beim Tierarztbesuch gleichzeitig eine entsprechende Kennzeichnung vorgenommen. Damit unterstützt die Stadt Aalen erstmals finanziell die Kastration/Sterilisation von Streunerkatzen. „Der Tierschutzverein Ostalb mit dem Tierheim Dreherhof leistet einen ganz wichtigen Beitrag zum aktiven Tierschutz in unserer Region und wir unterstützen und fördern diesen Einsatz gerne“, betont auch Oberbürgermeister Frederick Brütting.