Suche schließen

Sonnige und entspannte 41. Aalener Reichsstädter Tage

Schönes Wetter, ein würdiger Festakt zum Partnerschaftsjubiläum, tolle Bühnenprogramme, gute Stimmung und tausende Besucherinnen und Besucher – so lautet die durchgängig positive Bilanz zum Verlauf der 41. Reichsstädter Tage am vergangenen Wochenende. „Ein rundum gelungenes Fest“, stellte Oberbürgermeister Thilo Rentschler fest, der mit Familie und Delegationen aus Aalens Partnerstädten während der drei Tage in der Stadt unterwegs war.

Eröffnung der 41. Reichsstädter Tage durch OB Rentschler
Eröffnung der 41. Reichsstädter Tage durch OB Rentschler (© Peter Kruppa)

Rechtzeitig zur Eröffnung am Samstagmorgen klarte das Wetter auf und der Oberbürgermeister konnte bei strahlendem Sonnenschein die zahlreichen Ehrengäste und die Mitglieder der Delegationen aus den Partnerstädten wie geplant vor dem Rathaus begrüßen. Sein besonderer Gruß galt der türkischen Delegation, die anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Partnerschaft mit 13 Vertretern aus Verwaltung und Wirtschaft aus der Region Hatay angereist war.

Während seiner Ansprache standen dem OB historische Zeitzeugen aus der Aalener Stadtgeschichte zur Seite und traditionell umrahmte das Städtische Orchester die Eröffnungsfeier mit dem Fassanstich musikalisch. Zum letzten Mal schwang Dirigent Alfred Sutter den Taktstock. Er beendet nach vier Jahren seine Dirigententätigkeit. Zum Dank überreichte ihm Oberbürgermeister Rentschler das erste Bier nach dem Fassanstich sowie ein Geschenk als Zeichen der Wertschätzung und der Anerkennung.

Bewältigung der Flüchtlingskrise ist zentrales Anliegen

In seiner Ansprache ging OB Rentschler und in ihren Grußworten auch die Dekane Ralf Drescher und Dr. Pius Angstenberger auf die aktuelle Flüchtlingskrise ein, sie sprachen sich für mehr Solidarität und Menschlichkeit zur Bewältigung der Krise aus. Rentschler dankte den Personen und Institutionen, die sich bereits engagieren, um den Herausforderungen auf eine gute und humanitäre Art und Weise zu begegnen.

Er kündigte in wenigen Tagen ein Maßnahmenpaket der Stadt Aalen an, das dazu beitragen soll, die Situation vor Ort zu entspannen. Er forderte ein abgestimmtes Handlungsprogramm quer durch alle politischen Ebenen zu Gunsten einer Verbesserung der Situation der Flüchtlinge.

Im folgenden einige Auszüge aus der Ansprache des Oberbürgermeisters:

Meine Damen und Herren, liebe Festgäste, lassen Sie mich an drei Handlungsfeldern unsere kommunalpolitischen Aufgaben kurz skizzieren.

Erstens: Wir investieren in Bildung und Betreuung

Wir brauchen eine gute und solide Infrastruktur an unseren Schulen, Kindertagesstätten und an der Hochschule. Deshalb werde ich dem Gemeinderat vorschlagen, deutlich mehr Geld in die Modernisierung unserer Schulen in Aalen zu stecken. Dazu kommt ein weiterer moderater Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen und die Begleitung bei der Umsetzung des Masterplans zum Hochschulausbau.

Rund 40 Millionen wird der Bedarf in den nächsten 5 Jahren für die Schulen sein, rund 6 Millionen für die Kindergärten und 60 Mio für den Hochschulstandort, wobei hier der größte Teil von Land und Bund bereitgestellt wird.

Unser zweites Handlungsfeld heißt Wohnen

In 14 Tagen werden wir im Gemeinderat einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Wohnungsbauoffensive gehen. Wir brauchen ein attraktives und bezahlbares Angebot an Wohnraum.

Wir wollen die immer noch viel zu lange Warteliste der Wohnungssuchenden bei der städt. Wohnungsbau konsequent abbauen und wir brauchen Wohnraum für Flüchtlinge! Baden-Württemberg und Aalen haben an Einwohnern zugenommen, der früher prognostizierte Rückgang ist ausgeblieben – im Gegenteil bei 3 % Arbeitslosenquote, bei gut gefüllten Auftragsbüchern der Unternehmen, bei einer wachsenden Zahl an Studenten in dieser Stadt, brauchen wir auch Bauplätze, Häuser und, ich betone es nochmals, vor allem bezahlbare Wohnungen. Es tut sich bereits viel und es gibt wohl schon einige in Aalen, die zählen die Baukräne und vergleichen die Anzahl mit dem Aufbruch am Ende der 70er Jahre.

3. Kultur, Freizeit und Sport.

Liebe Festgäste, mein drittes Beispiel für unsere Stadtentwicklung umfasst die Bereiche Kultur, Freizeit und Sport. Das Leben ist viel zu schön, als dass wir uns nur durch Arbeit und Beruf definieren. In Zeiten ständiger Erreichbarkeit durch mobile Endgeräte, in Zeiten in denen viele Betriebe drei Schichten fahren, in Zeiten von ständigem Wandel brauchen wir alle mehr denn je den Ausgleich, den Raum für Begegnung, eine gute Balance von Familie und Beruf! Deshalb sind wir in den Kommunen gefordert gute Angebote zu unterstützen, kulturelle Vielfalt zu fördern, Kulturinvestitionen zu ermöglichen, Orte der Begegnung und des Miteinanders zu erhalten. Dazu gehören das Stadttheater, die Musikschule, Schloss Fachsenfeld, das Bürgerhaus in Wasseralfingen, die Volkshochschule, die Stadthalle und vieles, vieles mehr.

Investitionen in diese Angebote sind gut investiertes Geld in unser gesellschaftliches Miteinander. Ähnliches gilt für den Sport und die Sportvereine. Mit die erfolgreichste Investition, die selbst organisiert für Integration sorgt. Ob jung oder alt, ob mit oder ohne Migrationshintergrund! Mit dem neuen Sportentwicklungsplan wollen wir diese Möglichkeiten für die nächsten Jahre weiterhin fördern. Wenn ich zu guter Letzt, meine sehr geehrten Damen und Herren, noch die Situation der Bäder in unserer Stadt anspreche, dann auch aus der Erkenntnis heraus, dass wir in diesem Jahr „das Jahr der Freibäder“ hatten.

Rekordverdächtige Besucherzahlen, bei rekordverdächtigen, heißen Temperaturen, zeigen uns einen ersten Lösungsweg auf:

  1. Erhalt und Ertüchtigung der drei Freibad-Standorte
  2. Klären der Zukunft unseres Hallenbades und
  3. Weiterentwicklung der Limes-Thermen als das Alleinstellungsmerkmal in der Region, in der Limesstadt Nr. 1 in Baden-Württemberg!

Ich gebe zu, bei den drei skizzierten kommunalen Handlungsfeldern steckt auch viel Arbeit drin. Manches nacheinander, manches parallel, immer mit der Freude am Gelingen! Helfen Sie alle mit, damit unsere historischen Zeitzeugen, ob Römer, Eisenbahner, Obersteiger, Dichter oder Spion, stolz auf uns sein können!

Festakt zum 20-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Antakya/Hatay

Oberbürgermeister Thilo Rentschler und stellvertretender Oberbürgermeister Serdar Güven, Hatay
Oberbürgermeister Thilo Rentschler und stellvertretender Oberbürgermeister Serdar Güven, Hatay (© Peter Kruppa)

Die diesjährigen Reichsstädter Tage standen ganz im Zeichen des Partnerschaftsjubiläums mit der türkischen Stadt Antakya. Seit 20 Jahren besteht diese besondere Verbindung und OB Rentschler nutzte den abendlichen Festakt in der Stadthalle zur Bekräftigung des Freundschaftsvertrags.

In Anwesenheit aller Delegationen aus St Lô, Christchurch, Tatabanya und Cervia und aus dem belgischen St. Ghislain sowie des türkischen Vizekonsuls unterzeichneten Rentschler und der stellvertretende Oberbürgermeister der Region Hatay, Serdar Güven eine Urkunde, mit der die weitere Zusammenarbeit der beiden Städte in den Bereichen Soziales, Kultur, Sport und Bildung besiegelt wurde. Rentschler nutzte die Gelegenheit, um sich intensiv mit allen Delegationsleitern zur Flüchtlingsfrage auszutauschen. Neben den europaweiten Auswirkungen wurden auch konkrete Hilfsmaßnahmen vor Ort in Aalen und vor allem in Antakya/Hatay besprochen.

Gemeinsam mit Alt-OB Ulrich Pfeifle hat Thilo Rentschler eine Hilfsaktion ins Leben gerufen, um syrischen Flüchtlingskindern in Hatay eine Schulbildung zu ermöglichen. „Insgesamt haben wir in Aalen bereits 73.000 Euro eingesammelt und können bald mit der Umsetzung vor Ort beginnen“, konnte der Oberbürgermeister berichten.

Bühnenprogramm / Festverlauf

Das Festprogramm wartete wieder mit zahlreichen Highlights und interessanten Bühnenauftritten für Alt und Jung und jeden Musikgeschmack auf. Besonders viel Beifall fand der umjubelte Auftritt der Band „Gerda“ rund um Sänger Bernd Czich am Freitagabend. Aber auch die Radio 7 Mixshow und die Darbietungen der zahlreichen Musik- und Sportvereine aus Aalen und den Teilorten fanden regen Zuspruch.

Sicherheitskonzept hat sich bewährt

Das im Vorfeld der Reichsstädter Tage ausgearbeitete Sicherheitskonzept und die enge Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Rettungsdiensten, Sicherheitsdienst und der Polizei haben sich voll bewährt, so das Fazit der Organisatoren.

Dank des Oberbürgermeisters

Liebe Festbesucherinnen und -besucher, liebe Mitwirkende,

auch dieses Jahr ist es uns wieder gelungen ein großartiges und erlebnisreiches Stadtfest auf die Beine zu stellen. Alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Wochenende waren gegeben: schönes Wetter, viele Gäste, tolles Programm und eine gute Vorbereitung. Insbesondere auch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den vielen Ehrenamtlichen und den städtischen Organisatoren hat zum Erfolg beigetragen. Es freut mich sehr und erfüllt mich mit Stolz, wie viele Menschen mit ihrem Engagement einen Beitrag zum schönsten Stadtfest in der Region geleistet haben.

Ich möchte allen Mitwirkenden auf den Bühnen, vor und hinter den Bühnen sowie allen städtischen Mitarbeitern im Rathaus und im Bauhof, den Rettungskräften und der Polizei ganz herzlich danken und zur exzellenten Durchführung herzlich beglückwünschen.

Auch den Aalener Einzelhändlern und Gastronomen gilt mein Dank, denn sie beteiligen sich seit Jahren aktiv an den Reichsstädter Tagen. Den Delegationen aus unseren Partnerstädten haben wir einen herzlichen Empfang bereitet, sie haben sich in Aalen wieder sehr wohl gefühlt. Ich bedanke mich bei allen Gastgeberinnen und Gastgebern, die unseren ausländischen Freunden ihre Gastfreundschaft gewährt haben. Besonders freue ich mich über den friedlichen und entspannten Verlauf des Festwochenendes.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr
Thilo Rentschler
© Stadt Aalen, 02.01.2015