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Schubart-Literaturpreis 2025

Der Schubart-Literaturpreis wird am Samstag,
3. Mai um 18 Uhr im KUBAA verliehen. Am Sonntag, 4. Mai findet um 11 Uhr im Rahmen eines Literaturfrühstücks im KUBAA eine Lesung von Christoph Peters (Schubart-Literaturpreis 2025) und Grit Krüger (Schubart-Förderpreis 2025) statt.

Portraitaufnahme einer Frau um die 30 mit langen Haaren.
Schubart-Fördpreisträgerin Grit Krüger. (© Felix Grünschloß)

Der Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen geht dieses Jahr an Christoph Peters. Der Schriftsteller erhält den mit 20.000 Euro dotierten Literaturpreis für seinen brandaktuellen und politischen Roman „Innerstädtischer Tod“ (Luchterhand). Mit dem Schubart-Förderpreis wird Grit Krüger für ihren raffinierten und sprachlich unkonventionellen Roman „Tunnel“ (Kanon) ausgezeichnet. Der mit 7.500 Euro dotierte Förderpreis wird von der Kreissparkasse Ostalb gestiftet. 

Die Jurymitglieder Anne-Dore Krohn und Dr. Stefan Kister halten die Laudationes auf die Preisträger. Musikalisch umrahmt wird der Festakt vom „Duo Synthesis“. Im Anschluss lädt die Stadt Aalen zu einem Empfang im Foyer des Kulturbahnhofs. Christoph Peters und Grit Krüger tragen sich ins Goldene Buch der Stadt ein. 

Portraitaufnahme eines Mannes mittleren Alters mit Brille.
Schubart-Literaturpreisträger Christoph Peters. (© Peter von Felbert)

Am Sonntag, 4. Mai, findet ab 11 Uhr im KUBAA eine Matinée-Lesung mit den beiden Preisträgern statt. Im Rahmen eines Literaturfrühstücks liest Christoph Peters aus seinem Roman „Innerstädtischer Tod“ und Grit Krüger aus ihrem Roman „Tunnel“. 
Ab 10.30 Uhr stimmt Saxophonist und Sänger Norbert Botschek musikalisch auf das Event ein. Im Anschluss findet eine Signierstunde statt. Bücher können vor Ort erworben werden.

Hauptpreis für Christoph Peters

Nichts weniger als den Roman zur Stunde hat der Schriftsteller Christoph Peters geschrieben: „Innerstädtischer Tod“ ist der dritte Teil einer Trilogie, die unserer Gegenwart in all ihrer Widersprüchlichkeit einen literarischen Spiegel vorhält. „Ausgehend von einem jungen Installationskünstler, einem erfolgreichen Galeristen und einem Vertreter der Neuen Rechten entfaltet Peters ein spannungsreiches Ensemble, das in seiner Vielstimmigkeit wie eine meisterhafte synkopische Symphonie der Großstadt Berlin und der erhitzten Diskurse der Zeit klingt. Jede der Figuren ist auf Sinnsuche, jede vertritt ihre individuelle Wahrheit. Die kulturellen, politischen und emotionalen Reibungen, die das Aufeinandertreffen dieser Antagonisten innerhalb eines kurzen Zeitraums verursacht, verwandelt Christoph Peters in welthaltige Literatur, die kunstvoll, kenntnisreich und fokussiert die Knackpunkte und das Knirschen unserer Zeit einfängt. Eine hinreißende Neuvermessung der Gegenwart, die trotz des großen Phantasiereichtums einen durchaus dokumentarischen Charakter hat – getragen von einem kritischen und provokanten Blick, ganz im Geiste des Namensgebers des Preises“, so die Begründung der Jury für die Auszeichnung. 

Förderpreis der Kreissparkasse Ostalb für Grit Krüger

Preiswürdige Bücher beziehen ihre Qualität daraus, dass sie sich den Zuordnungen, die man zu ihrer Beschreibung braucht, immer auch entziehen. Grit Krügers Romandebüt „Tunnel“ ist „eine Prekariatsgeschichte, die alle damit verknüpften Erwartungshaltungen auf so eigenwillige wie fantastische Weise unterläuft, beziehungsweise untertunnelt. Ihre Figuren treten heraus aus dem anonymen Licht von Armutsstatistiken: Mascha Heerdmann, eine alleinerziehende Mutter, und ihr Kind; dazu der Tröster, ein am Rand der Obdachlosigkeit entlangschrammender ehemaliger Seemann; schließlich noch der lichtscheue Rentner Tomsonov irgendwo aus dem Osten, der sich im Tagebau kaputtgeschuftet hat und nun in einem Pflegeheim gestrandet ist. Was Krüger mit ihnen aufführt, sprengt alle Zwangläufigkeiten, die ihnen vorgezeichnet sein könnten: Weder spielen sie Sozialmiseren nach, noch führen sie munter vor, wie man sich dagegen behaupten könnte. Sie graben einen Tunnel und suchen ihren eigenen Weg durch Tagträume und präzise verfremdete Miniaturen des sozialen Lebens, in denen das Netz aus Metaphern, Vorstellungen und Zeichen die auffängt, die aus allen Bezügen gefallen sind“, formuliert die Jury die Preiswürdigkeit der Autorin. 

INFO

Die Preisverleihung am Samstag sowie die Autorenlesungen am Sonntag sind anmelde- und kostenfrei. 
Mehr Informationen zum Schubart-Literaturpreis gibt es unter www.aalen-kultur.de

PNr. 229/2025

© Stadt Aalen, 22.04.2025