Die Arbeiten zur Ertüchtigung des Aalbäumle-Rastplatzes kommen gut voran.
Davon überzeugten sich Oberbürgermeister Thilo Rentschler und Baubürgermeister Wolfgang Steidle bei einem Besuch vor Ort. Markus Haas, Leiter der Gebäudewirtschaft Aalen und Bauleiterin Lydia-Maria Lang informierten die Verwaltungsspitze über den Stand der Baumaßnahme.
Das Sanitärgebäude mit drei Toiletten ist bereits fertiggestellt. Das Gebäude wurde in Holzständerbauweise gefertigt, mit Holzdecke und einem Dach mit Begrünung. Die Innenwandverkleidung ist als Fotowand mit Waldmotiven gestaltet. Für die Abwasserentsorgung wurde eine Zisterne eingebaut, eine weitere Zisterne sammelt das Regenwasser.
Als Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule Aalen ein Konzept für eine umwelt- und klimafreundliche Energieversorgung ausgearbeitet. Zukünftig soll der Elektrizitätsbedarf mit Solarstrom gedeckt werden. Die Finanzierung erfolgt mit dem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro, das die Stadt mit der Auszeichnung im Wettbewerb als „Klimaaktive Kommune“ erhalten hat. „Das Preisgeld ist sehr gut investiert worden“, betont der OB.
„Wir sind der Hochschule für die Unterstützung sehr dankbar. Als mehrfach von der UNESCO ausgezeichnete Stadt der Nachhaltigkeit, wollen wir auch mitten im Wald ein ökologisch ausgewogenes Betreiberkonzept umsetzen und damit einen weiteren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten“, erläutert OB Rentschler.
Die erforderlichen Photovoltaik-Paneele sind bereits auf dem Dach der Hütte installiert und speisen zukünftig den erzeugten Solarstrom in drei „Second-Life“- Batterien ein, die dafür sorgen werden, dass auch bei schattigem Wetter die Küchengeräte einsatzbereit sind. Insgesamt drei E-Batterien mit je 35,8 kWh-Leistung werden im extra dafür vorgesehenen Batterieraum im Sanitärgebäude eingebaut werden. Damit können mehrere Geräte, wie ein Kühlschrank, eine Spülmaschine oder auch einen Ofen problemlos versorgt werden. Nur in absoluten Spitzenzeiten muss noch ein Bio-Dieselaggregat zugeschaltet werden, hat die Berechnung der Hochschule ergeben. „Ein tolles Energieprojekt, die Zusammenarbeit mit der Hochschule war sehr gut“, betont Bürgermeister Wolfgang Steidle.
„Das Konzept und die Unterstützung ist ein gelungenes Beispiel für den Transfer auf der Forschung in die Praxis. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den aktuellen Forschungsprojekten zu Second Life Speichern sind hier eingeflossen“, sagte Prof. Dr.-Ing. Martina Hofmann vom Lehrstuhl Erneuerbare Energien der Hochschule Aalen – Fakultät Elektronik und Informatik.
Bis auf kleinere Restarbeiten sei die Baumaßnahme abgeschlossen, so dass eine testweise Inbetriebnahme im April geplant ist, sofern die Komponenten für das Aggregat rechtzeitig geliefert werden. Aufgrund des Brexit hat sich die Lieferung verzögert, wie der Leiter der Gebäudewirtschaft Aalen Markus Haas berichtet. Aber Haas ist zuversichtlich, dass bis Ende April alles eingebaut sein wird.
Für die Bewirtschaftung der Aalbäumles-Hütte sind Bewerbungen bei der Stadt eingegangen, bestätigt OB Rentschler. Eine Entscheidung soll demnächst fallen. „Angesichts des gelungenen Umbaus und der damit verbundenen Investitionen können wir uns auch eine Ausdehnung der Bewirtungszeiten vorstellen“, kündigt der OB an. Der Rastplatz sei so attraktiv, dass nicht nur am Sonntag, sondern möglicherweise auch am Samstag eine Bewirtung interessant sei.
Rund 400.000 Euro investiert die Stadt am Aalener Wahrzeichen, nicht eingerechnet die Stützmaßnahme für den Aalbäumles-Turm. Der von Ameisen und Pilzen befallene Tragpfosten für die Aussichtsplattform soll mit einer Stützmanschette gesichert werden. Sobald es die Witterung zulässt, wird mit den Arbeiten begonnen werden, so dass einer Eröffnung am 1. Mai nichts entgegensteht, sofern nicht die Auflagen der Corona-Verordnung entgegenstehen.