Der Verein Deutsche Limes-Straße berichtet zum Jubiläum über Historisches und Aktuelles
2020 konnte der Verein Deutsche Limes-Straße auf ein Vierteljahrhundert Erfolgsgeschichte zurückblicken. Die Anfänge der „Römerstraße“ reichen jedoch noch weiter zurück: Bereits in den 1980er-Jahren gab es in Weißenburg in Bayern die Idee zur Gründung einer solchen Touristikstraße. 1993 griff Ulrich Pfeifle, seinerzeit Oberbürgermeister von Aalen, diese Idee wieder auf. Im folgenden Jahr fand eine erste Sitzung im Limesmuseum Aalen statt, zu den 22 Teilnehmenden zählte auch der Oberbürgermeister von Weißenburg. 1995 wurde der Verein Deutsche Limes-Straße e.V. aus der Taufe gehoben.
Zu Beginn waren nur die beiden Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern beteiligt, doch bald nach der Eröffnung des ersten Abschnitts der Limes-Straße meldeten auch Rheinland-Pfalz und Hessen Interesse an. 1999 reichte die Deutsche Limes-Straße bereits von Bad Hönningen/Rheinbrohl bis Regensburg. Kurz darauf, im Jahr 2000, stellten die vier Bundesländer den gemeinsamen Antrag, den Obergermanisch-Raetischen Limes zum UNESCO-Weltkulturerbe zu ernennen. Fünf Jahre später war es soweit. Heute darf sich der Obergermanisch-Raetische Limes, zusammen mit dem englischen Hadrian’s Wall und dem schottischen Antonine Wall, mit dem Titel „Transnationales Welterbe – Grenzen des Römischen Reichs“ schmücken.
Derweil wuchs die Limes-Straße weiter: 2018 wurde die Strecke bis Passau erweitert und umfasst somit neben dem Obergermanisch-Raetischen Limes auch den gesamten Donaulimes in Deutschland. Heute betreut der Verein nicht nur die Deutsche Limes-Straße, sondern auch den Deutschen Limes-Radweg und den Deutschen Limes-Wanderweg.
Die alljährliche Mitgliederversammlung, in diesem Jahr ergänzt um die Jubiläumsfeier, musste leider coronabedingt entfallen. Dennoch war der Verein 2020 nicht untätig. Zum einen erschien eine Jubiläumsbroschüre, für die die bestehende Imagebroschüre vollständig überarbeitet, aktualisiert und neu im eleganten A4-Querformat gestaltet wurde. Die Auflage von 20 000 Exemplaren war innerhalb weniger Monate vollständig vergriffen.
Zudem beteiligte sich der Verein am UNESCO-Welterbetag 2020, der aufgrund der anhaltenden Pandemie online stattfand. Die eindrucksvollen und spannenden Beiträge zum Welterbe „Obergermanisch-Raetischer Limes“ sind unter https://www.unesco-welterbetag.de/welterbestaetten/grenzen-des-romischen-reiches zu bestaunen.
Weiterhin richtete der Verein ein Gewinnspiel zur neuen App „Deutsche Limes-Straße – Limes to go“ sowie einen Fotowettbewerb unter dem Motto „Du bist Welterbe“ aus und setzte seine Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie dem Portal „Ferienstraßen“ und der Arbeitsgemeinschaft „Die Donau – Straße der Kaiser und Könige“ fort.
Im 25. Jahr seines Bestehens zählt der Verein über 90 Gemeinden, Landkreise und Touristikgemeinschaften zu seinen Mitgliedern. Die Deutsche Limes-Straße, die sich zu einer der erfolgreichsten Ferienstraßen Deutschlands entwickelt hat, führt über rund 820 km durch vier Bundesländer, vom Rhein bis an die Donau – mit Option auf Verlängerung: 2021 steht die mögliche Aufnahme des Niedergermanischen Limes ins UNESCO-Weltkulturerbe an. Damit kann die Deutsche Limes-Straße nach Norden wachsen, am Rhein entlang durch Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und bis zur niederländischen Grenze.