Der Reichsstädter Brunnen vor dem Rathaus wurde am Dienstag wieder aufgestellt. Arbeiter der Firma AWUS haben den Asphaltbelag vor dem Rathaus ausgefräst, so dass die Brunnenskulptur in der Nähe des seitherigen Standorts wieder aufgestellt werden konnte. Von einem Fahrzeug des städtischen Bauhofs mit Ladekran schwebte der rund eine halbe Tonne wiegende bronzene Brunnenring an seinen vorgesehenen Standort. Die ausgefräste Asphaltfläche wird mit Schotter und Pflastersteinen, ähnlich den bisher eingebauten, aufgefüllt.
Mit zahlreichen Skulpturen und Brunnen in der Stadt Aalen ist Bildhauer Professor Fritz Nuss prominent vertreten. Sein vorletztes Werk im öffentlichen Raum war der „Reichsstädter Brunnen“, direkt vor dem Rathaus. 1974 beschloss der Gemeinderat den Modellentwurf von Professor Nuss umsetzen zu lassen. Anlässlich der Reichsstädter Tage 1976 wurde der Brunnen vom damaligen OB Ulrich Pfeifle eingeweiht. In Erinnerung an die freie Reichsstadtzeit (1360-1803) nimmt das Reliefband Bezug auf die Aalener Stadtgeschichte. Gleichzeitig ist es auch Sinnbild für das menschliche Miteinander und Zusammenleben: Auf 12 Metern Länge bildet das annähernd vollplastisch ausgestaltete Figurenband beispielsweise Wasserträgerinnen ab. Wasser wiederum ist die Grundlage jeder Stadtgründung. Mit diesem Wasser wird in der nächsten Szene ein eben gepflanzter Baum gegossen. Rad und Pferd verweisen auf die Zeit, als Aalen noch römische Reitergarnison war - lange bevor die mittelalterliche Stadtgründung erfolgte.
Bei einem Vororttermin mit Prof. Ulrich Nuss, Sohn des Bildhauers Fritz Nuss, wurde der Standort und der Wiedereinbau des Kunstwerkes abgestimmt. Da die endgültige Gestaltung des Vorplatzes bis zur Sanierung des Rathauses noch aussteht, bleibt der Brunnen bis auf weiteres ohne Wasseranschluss.
