Projekt "Erste Aalener Zukunftswerkstatt"
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Aalener Agenda 21 sind 36 Aalener Bürgerinnen und Bürger im November 2008 in einer Zukunftswerkstatt der Frage nachgegangen, wie sie sich ihr zukünftiges Leben in Aalen vorstellen würden.
Aufmerksam verfolgen viele die Präsentation der Ergebnisse, darunter auch Oberbürgermeister Martin Gerlach. (© Stadt Aalen)
Eineinhalb Tage haben sie sich unter fachlicher Anleitung mit ihrer Stadt und ihren eigenen Visionen, Ideen und Vorstellungen, aber auch ihren Ängsten und ihrer Kritik auseinandergesetzt. Um ein möglichst allgemeingültiges Ergebnis zu erhalten, wurden die Teilnehmenden repräsentativ aus der Aalener Einwohnerschaft ausgewählt.
Veranstalter waren die Aalener Lokalen Agenda 21 in Kooperation mit der Stadt Aalen, der Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg und der VHS Aalen.
Ergebnisse des Workshops
Anschließend standen die Beteiligten in lockerer Runde für Fragen zur Verfügung. (© Stadt Aalen)
Die Ergebnisse wurden dokumentiert und am Samstag, 24. Januar 2009 der Öffentlichkeit präsentiert. Sie stehen nun auch kommunalen Entscheidungsträgern zur Verfügung. Der Gemeinderat soll damit eine Handreichung für eine nachhaltige kommunalpolitische Planung erhalten.
In sechs Arbeitsgruppen haben sich stufenweise die Kernvorstellungen der Aalener Einwohnerschaft herauskristallisiert. Diese wurden von den Beteiligten zu konkreten Forderungen mit realitätsbezogenen, zielgerichteten Projektplänen formuliert. Folgende Zukunftsziele mit höchster Priorität wurden erarbeitet:
- Die Arbeitsgruppe Bürgerbeteiligung schlägt eine fest in der Satzung verankerte Bürgerbeteiligung vor. Die Bürgerprojektgruppen müssen über ein eigenes Budget verfügen. Die Methode Zukunftswerkstatt soll dabei fester Bestandteil der Bügerbeteiligung sein.
- Die Arbeitsgruppe Integratives Wohnprojekt plant als Querschnittziel für die gesamte Stadtpolitik und das bürgerschaftliche Leben das Motto „Miteinander statt nebeneinander“. Desweiteren soll Integration das oberste Ziel von Stadtplanung, Bauordnung und Verkehrsplanung sein und ein Mehrgenerationenhaus mit Projektcharakter geschaffen werden.
- Die Arbeitsgruppe Integration fordert Aalen als offene, internationale Stadt, in der jeder ein Recht auf seine eigene Kultur behält. Die Förderung von deutscher politischer Kultur soll dabei die Basis des Zusammenlebens bilden.
- Die Arbeitsgruppe Familienfreundlichkeit sieht Aalen als eine familienfreundliche Stadt mit optimalem Bildungsangebot und als Ort, der Kindern und Jugendlichen eine Stimme gibt. Alle drei Ziele sind von einem umfassenden Maßnahmenkatalog begleitet
- Für die Arbeitsgruppe Stadtplanung ist Aalen zukünftig die grüne Perle der Ostalb. Dazu ist der Bau grüner Oasen mit Spielmöglichkeiten und entsprechender Begrünung als Kommunikationsplätze notwendig, ein Kocherkanal sowie bezahlbare Müllgebühren. Darüber hinaus soll es ein Schulfach für bürgerliches Engagement geben. Imagepflege und Vermarktung sind auch überregional vorgesehen.
- Die Arbeitsgruppe Kooperation / Verantwortung Firmen und Bevölkerung fordert berufsorientierende, schulbegleitende Workshops in Industrie und Handwerk sowie familienfreundliche Firmenstrukturen mit Teilzeitmodellen, Kinderbetreuung und weiteren Maßnahmen. Ebenso soll Aalen als Nährboden für ExistenzgründerInnen fungieren durch günstige Büro- und Arbeitsflächen und entsprechende Kinderbetreuung.