Das Agenda-Parlament fordert auf Antrag der Projektgruppen „Umweltfreundlich mobil“ und „ÖPNV“ die Stadt Aalen auf, die Einrichtung eines Bahnhaltepunktes in der Aalener Weststadt zu prüfen und zu unterstützen.
Bereits im Verkehrsentwicklungsplan von 1994 der Stadt Aalen wurde vorgeschlagen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, damit der Bahnverkehr im Rahmen der Arbeitsteilung des Verkehrs einen größeren Beitrag leisten kann. Angeregt wurde die Schaffung zusätzlicher Bahn-Haltepunkte im Stadtbereich, um in Verbindung mit anderen Verkehrsmitteln sowie Stellplätzen für Fahrräder die Attraktivität des Schienenverkehrs zu steigern.
Aalen verfügt über derzeit fünf Bahnhöfe, und zwar in der Aalener Kernstadt, in Wasseralfingen, in Hofen/Attenhofen, in Goldshöfe und in Unterkochen. Die Aalener Weststadt, bestehend aus den Stadtteilen Hofherrnweiler und Unterrombach sowie das Industriegebiet West verfügen derzeit über keinen Bahnhaltepunkt. Zwischen der Weststadt und dem Industriegebiet West verläuft die stark belastete Bundesstraße B29 sowie die nicht ausgelastete zweigleisige Bahnstrecke Aalen - Stuttgart. Die Weststadt ist nach Wasseralfingen der zweitgrößte Stadtbezirk und hat etwa 8000 Einwohner. Im Industriegebiet West arbeiten und leben etliche 1000 Menschen.
Das Agendaparlament schlägt die Schaffung eines Bahnhaltepunktes für Regional-Züge im Bereich Hofherrnweiler / Industriegebiet West vor.
Als Standort für einen Haltepunkt erscheint der Bereich zwischen Stadtgärtnerei und Möbel-Rieger geeignet. Hier ist bereits eine Fußgängerunterführung vorhanden, die eine Unterquerung der Gleise gefahrlos ermöglicht. Ein Haltepunkt wäre für einen großen Teil von Hofherrnweiler und des Industriegebietes aus gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Hinter der Stadtgärtnerei vorhandene Flächen können als Parkplätze für Pkw und Fahrradabstellplätze genutzt werden. Sinnvoll wäre eine Anbindung des Haltepunktes an den Omnibus-Linienverkehr. Dies kann auf der Seite des Stadtteiles Hofherrnweiler durch eine Verlegung der Linien 27 und 37, auf der Seite des Industriegebietes West durch die Linie 48 realisiert werden.
Diese Maßnahmen würden sicherlich die Attraktivität des Bahnverkehres auf einer gut ausgebauten Bahnstrecke parallel zur B29 steigern. Besonders die Belastung der B29 im Berufsverkehr auf der Strecke Aalen-Essingen-Schwäbisch Gmünd könnte reduziert werden. Zusätzlich würde sich das Mobilitätsangebot für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer verbessern.
Das Agendaparlament schlägt vor, dass die Stadt Aalen eine Potentialabschätzung über das zu erwartende Fahrgastaufkommen erstellt oder beauftragt, und eine Kostenschätzung vom zuständigen Infrastrukturunternehmen, der DB Station & Service einholt.