Die Stadt Aalen macht einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität 2035 und hat seit Frühjahr 2024 testweise im Fuhrpark des Bauhofs den Biokraftstoff HVO 100 im Einsatz. Dieser kann als Kraftstoff für Dieselmotoren eingesetzt werden, besteht aus biologischen Pflanzen- und Abfallresten und vermindert dadurch bei der Verbrennung die CO2-Bilanz um bis zu 90 Prozent gegenüber herkömmlichem Dieselkraftstoff.
Dadurch gleiche sich die Umweltbilanz aus, sagt Georg Fürst, der Leiter des städtischen Bauhofs. Denn bei der Verbrennung des Biodiesels wird nur Kohlenstoff verbrannt, den die Pflanzen zuvor aufgenommen haben. Außerdem werden bis zu 33 Prozent weniger Feinstaub und Partikel freigesetzt. Eine Modifizierung oder ein Umbau der Motoren der Fuhrparkfahrzeuge ist unnötig, da HVO 100 in fast jedem neueren handelsüblichen Dieselmotor problemlos eingesetzt werden kann. Seit Frühjahr wurden nach und nach alle Dieselfahrzeuge, die der Bauhof im Einsatz hat, testweise mit HVO 100 betankt. Bisher seien die Erfahrungen mit dem Dieselersatzkraftstoff sehr gut, Unterschiede zu herkömmlichem Diesel aus Erdöl nicht feststellbar, erläutert Fürst. Auch der Verbrauch ist vergleichbar mit fossilem Diesel. Weiterer Vorteil von HVO 100: Der Kraftstoff kann jederzeit mit normalem Diesel im Fahrzeugtank gemischt werden, falls es doch einmal nötig werden sollte, herkömmlichen Diesel zu tanken. Ab Ende Oktober soll HVO 100 nun dauerhaft in allen Dieselfahrzeugen und Maschinen der Stadt eingesetzt werden. Dafür wurde jetzt der 40.000 Liter fassende unterirdische Dieseltank auf dem Gelände des Bauhofs einer Grundreinigung unterzogen und auf den neuesten Stand der Technik gebracht, bevor der Tank anschließend mit HVO 100 befüllt wird. Die Kosten pro Liter lägen dabei geringfügig höher als bei fossilem Diesel, erklärt Bauhofleiter Georg Fürst.