Nutzungsvielfalt der Dürrwiesen

Nutzungskonflikte

Auf dem Bild sind die Nutzungsbereiche der Dürrwiesen aufgelistet.
(© Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg)

Die nachhaltige Entwicklung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie die Bedürfnisse der jetzigen und der zukünftigen Generationen berücksichtigt. Dies führt zu Nutzungskonflikten, die sich auch in den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDG) zeigen. Auch lokal zeigen sich Nutzungskonflikte, unter anderem durch den Zugriff auf beschränkte Ressourcen wie Fläche (Boden), Finanzen (Geld), Wasser und andere natürliche Ressourcen. Nachhaltige Entwicklung muss über den Eigeninteressen stehen und alle Menschen berücksichtigen.

Biodiversität und Naturschutz

Die Dürrwiesen und die Retentionsflächen des Rombachs erfüllen eine wichtige Funktion als Biotop. Nicht nur der See, sondern auch die renaturierten Bachläufe und Wiesen sind wichtig für die Artenvielfalt und bieten mannigfaltigen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Im Frühjahr kommen in den Nassflächen verschiedene Amphibien wie Grasfrösche, Erdkröten oder Bergmolche vor. Auf den Wasserflächen können unterschiedliche Enten- und Gänsearten beobachtet werden. Im Uferbereich und in den angrenzenden Wiesen, die nur im Ein- oder Zweijahresrhythmus gemäht werden, pflanzen sich unterschiedlichste Insektenarten fort. Um Artenreichtum und Biodiversität zu schaffen, ist es wichtig, dass einzelne Bereiche ungestört bleiben. Daher gilt: Auf den Wegen bleiben, Hunde anleinen und Verschmutzungen aufräumen.

Freizeit und Naherholung

Neben der Funktion als Rückhaltebecken bieten die Dürrwiesen der Einwohnerschaft Aalens einen Naturerfahrungsraum. In einer solchen Grünzone kann man spazieren gehen, Erholung suchen oder Flora und Fauna bewundern.

Hochwasserschutz und Frischluftschneisen

Auf dem Bild ist der Bau des Rückstaubeckens Dürrwiesen 2008 zu sehen.
Bau des Rückstaubeckens Dürrwiesen 2008 (© Stadtarchiv Aalen)

Mit dem Hochwasserrückhaltebecken Dürrwiesen ist die Stadt Aalen künftig vor einem sogenannten 100-jährigen Hochwasser geschützt. In dem Trockenbecken können 125.000 Kubikmeter Wasser gestaut werden, das am Auslassbauwerk gezielt mit maximal 20 Kubikmeter pro Sekunde in die Aal abgelassen werden kann. Der Bereich Dürrwiesen fungiert zudem als Frischluftschneise.

Renaturierung

Unter Renaturierung versteht man die Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen aus kultivierten, genutzten Bodenoberflächen. Der Ausdruck ist besonders für den naturnahen Umbau vorher technisch ausgebauter Gewässer üblich. Für Anwohner geht von naturnah renaturierten Flüssen und Bächen eine geringere Hochwassergefahr aus. Außerdem steigt die Lebensqualität überall dort, wo ein möglichst vielfältiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen entsteht, der darüber hinaus für den Abbau umweltbelastender Stoffe, wie Abwasser oder Dünger eine wichtige Rolle spielt. 

Biotop

Ein Biotop ist der Lebensraum von bestimmten Lebewesen. Das Wort kommt von den griechischen Wörtern für „Leben“ und „Ort”.  Das Biotop beschreibt bei Wissenschaftlern alle Dinge in einem Lebensraum, die selbst nicht leben. Dazu gehören zum Beispiel die Temperatur von Luft und Wasser, der Niederschlag oder die Beschaffenheit des Bodens. Diese Dinge haben Einfluss darauf, welche Tiere, Pflanzen und Pilze in einem Biotop leben können. Alle Tiere, Pflanzen und Pilze in einem Biotop bezeichnet man zusammen als „Biozönose”. Biotop und Biozönose ergeben zusammen ein Ökosystem. So nennen Biologen eine Gemeinschaft von Lebewesen, die sich gegenseitig beeinflussen. Beispiele für Biotope sind Seen, Flüsse oder einzelne Abschnitte davon, Sümpfe, Moore, Trocken- oder Feuchtwiesen, Steilküsten, Wälder und viele andere Gebiete. Anstelle eines Waldes kann man aber auch schon einen einzelnen toten Baumstrunk als Biotop ansehen.