Der Neubau des Kombibads Hirschbach schreitet weiter voran. Aktuell wird der Aushub der Baugrube für die Erstellung des Rohbaus vorbereitet. Allerdings wollen Stadtverwaltung und Stadtwerke Aalen mit den Ausführungsfristen flexibel auf die neue Situation reagieren. Zudem soll die Energie- und Wärmeversorgung des Bads unter Klimaschutz-Aspekten und der Unabhängigkeit von einer Erdgas-Versorgung überprüft werden. Damit soll auch dem Ziel der bis zum Jahr 2035 für Aalen beschlossenen Klimaneutralität Rechnung getragen werden.
Das Ergebnis der Ausschreibung für die Rohbauarbeiten vor rund zwei Wochen hatte Stadtverwaltung, Gemeinderat und die Bauherrin und städtische Tochter, die Stadtwerke Aalen GmbH, dazu veranlasst, das Großprojekt nochmals auf den Prüfstand zu stellen. Denn unter den geänderten Vorzeichen des Ukraine-Kriegs und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und die Rohstoffmärkte, hatte die erstplatzierte Rohbaufirma ihr Angebot zurückgezogen. Die kalkulierten Preise seien angesichts der aktuellen Lage nicht zu halten.
Die Mitglieder des Stadtwerke-Aufsichtsrates haben in der Sitzung am 23. März 2022 die Situation beraten und sich für die Fortsetzung der Arbeiten ausgesprochen. Der Aufsichtsrat steht nach wie vor hinter dem Konzept eines Kombibades im Hirschbach. Die Planung und die vorbereitenden Arbeiten sind sehr weit gediehen, so dass ein Baustopp nicht mehr in Frage kommt. Allerdings soll eine Flexibilisierung der geplanten Zeitfenster und Fristen vorgenommen werden, um die Ausschreibungsergebnisse zu verbessern. Daran knüpft sich die Erwartung, dass sich die Rohstoffmärkte bis dahin wieder etwas stabilisieren und neu ausrichten. Die Vergabe der Rohbauarbeiten wird im Laufe der Woche im Rahmen des formellen Vergabeverfahrens an den nächstbesten Bieter erfolgen, auch wenn dessen Angebot die ursprüngliche Kostenberechnung aus dem Dezember 2021 deutlich übersteigt. Eine Aufhebung des Vergabeverfahrens hätte einen möglichen Schadensersatzanspruch des Bieters zur Folge.
Das verlängerte Zeitfenster soll aber auch dazu genutzt werden, um die Energie- und Wärmeversorgung für das Kombibad neu auszurichten. Bisher sieht die Planung eine Energieversorgung unter Nutzung erdgasbetriebener Kraft-Wärme-Kopplung vor.
Unter Federführung der Stadtwerke soll das Konzept vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen jetzt nochmals einer kritischen Überprüfung unterzogen werden und nachjustiert werden. „Unser Ziel ist es, von fossilen Energien unabhängig zu werden“, so OB Brütting.
Bei insgesamt rund 54 Mio. Euro liegt derzeit das Investitionsvolumen für das neue Kombibad im Hirschbach. Im Dezember 2021 hatte der Gemeinderat angesichts der gestiegenen Baupreise einen weiteren finanziellen Zuschuss der Stadt bewilligt und die im März 2021 mit großer Mehrheit beschlossene Investitionssumme von 44,84 Mio. Euro um weitere 8,75 Mio. Euro aus dem städtischen Haushalt aufgestockt.