Vor zwei Wochen wurden am Stadtoval des Bahnausbesserungswerkes Abbrucharbeiten an der Ostfassade und an der Südfassade durchgeführt. Die weiteren Fassadenteile wurden von einem Holzbauunternehmen gesichert, damit sie von den angrenzenden Bauarbeiten nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Oberbürgermeister Thilo Rentschler war am 5. Juli selbst vor Ort, um sich ein Bild vom ehemaligen Ausbesserungswerk und dem Ergebnis der Abbrucharbeiten zu machen. „Zwei Mauern, die zuvor mit Stützen gesichert waren, mussten abgebrochen werden. Es handelt sich hierbei nur um einen kleinen Teil des verbliebenen Gebäudes. Diese Fassadenteile haben für die weitere Planung des Kulturbahnhofs eine untergeordnete Rolle gespielt und die Erhaltung hätte einen unverhältnismäßig hohen Aufwand verursacht. Nach einer Begutachtung durch einen Steinmetz und einen Statiker kann damit der größte Teil des historischen Gebäudes (ca. 95 %) bei der geplanten Nutzung als Kulturzentrum verwendet werden. Wir können davon ausgehen, dass die Mauern, die jetzt noch stehen, in den geplanten Kulturbahnhof integriert werden könnten.“ Die Bausubstanz ist so gut, dass nach den Sicherungsmaßnahmen einer Umnutzung wie im preisgekrönten Entwurf des Büros Ackermann und Raff vorgesehen, nichts mehr im Wege stehe.
In Absprache mit dem Planer des Entwurfs für einen Kulturbahnhof, Professor Raff, bleibt die für das Gebäude charakteristische Westfassade mit den signifikanten Bogenfenstern, jeweils in einer Dreiergruppe symmetrisch übereinander angeordnet, bestehen. „Die aus Sicherungsgründen notwendigen Abbrüche stellen für unseren Entwurf keinerlei Beeinträchtigung dar. Wichtig ist der Erhalt der westlichen Giebelwand, da sie das Wahrzeichen des neuen Kulturbahnhofs in Richtung Westen sein wird und da sie aus dem vorbeifahrenden Zug zu sehen sein wird“, erläutert Professor Raff.
Das geplante Kulturzentrum „Kulturbahnhof", das aus dem ehemaligen Bahnausbesserungswerk und dem ehemaligen Bahnverwaltungsgebäude entstehen soll, soll zum Herz des Stadtovals werden. In diesem Gebäude sollen neben dem Theater der Stadt Aalen, die städtische Musikschule und das Kino am Kocher eine neue Heimat finden. Darüber hinaus sollen ein hochwertiger Veranstaltungsbereich sowie Ausstellungsflächen im Foyer entstehen. Firmen und Vereine werden die Möglichkeit zur Nutzung der Räumlichkeiten für ihre Versammlungen und auch für Veranstaltungen erhalten. Eine leistungsfähige Gastronomie ist ebenfalls vorgesehen.