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Kommunalpolitische Konferenz in der Festhalle Unterkochen ein Erfolg

Oberbürgermeister Thilo Rentschler hatte am Donnerstag, 17. März 2016 den Gemeinderat sowie alle Ortschaftsräte zur ersten kommunalpolitischen Konferenz der Stadt Aalen in die Festhalle Unterkochen geladen. Dabei wurde der Ergebnisbericht zum Verkehrsentwicklungsplan / Mobilitätskonzept 2030 vorgestellt und diskutiert. Am 11. April findet eine Informationsveranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger statt und ab Mai wird das Thema öffentlich in den Ortschaftsräten beraten, ehe am 16. Juni der Gemeinderat darüber entscheiden wird.

Kommunalpolitische Konferenz in der Festhalle Unterkochen ein Erfolg
(© Stadt Aalen)

„Die Konferenz war eine gelungene Veranstaltung mit 90 kommunalen Mandatsträgern und der Auftakt zu einer breiten Debatte über den Verkehrsentwicklungsplan. Wir haben uns heute intensiv über die Verkehrsthemen in unserer Flächenstadt ausgetauscht“, resümierte OB Rentschler. „Das Ingenieurbüro Dr. Brenner hat mit dem Rahmenkonzept als Gesamtschau einen großen Wurf gemacht. Nun gilt es, auf dieser
Grundlage Prioritäten zu setzen, welche Themen in der Tiefe bearbeitet werden sollen. Für das prognostizierte Wachstum Aalens auf 70.000 Einwohner wird das Verkehrsnetz mit den vorgeschlagenen
Maßnahmen gerüstet sein.“

Mit dem vorgelegten Rahmenkonzept verfolgt die Stadt Aalen das Ziel, ein attraktives Mobilitätskonzept für die Zukunft zu entwickeln. Es gibt dabei allerdings auch große Abhängigkeiten von Bund, Land, Region und teilweise auch den umliegenden Gemeinden. Das Konzept baut auf dem Plan von 1995 auf. In die Umsetzung von Maßnahmen wurde in den letzten 20 Jahren über 100 Millionen Euro investiert.


Um den Modal Split zugunsten des Umweltverbundes weiter erhöhen zu können, muss das Radwegenetz in der Stadt ertüchtigt und ausgebaut werden. Der Radverkehr hat in den letzten Jahren, auch durch E-Bikes an Bedeutung gewonnen. Es wird in der Stadt ein Vorbehalts-Netz Rad definiert, welches vorrangig realisiert werden soll. Außerdem wurden eine Vielzahl von Verbesserungsmaßnahmen im Stadtgebiet identifiziert. Es wird empfohlen, ein Ausbauprogramm für das Radwegesystem aufzulegen mit entsprechender Priorisierung.


Der ÖPNV stellt einen weiteren Schwerpunkt im Verkehrsentwicklungskonzept dar. Durch Digitalisierung, Vernetzung und Bereitstellung der Informationen im Internet und auf Smartphones („Smart City“) könnte den Fahrgästen künftig mehr Komfort geboten werden. Es muss das Ziel sein, mehr Menschen zu motivieren, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Beispiele für Maßnahmen: Verkürzung der Taktzeiten, barrierefreie Zugänglichkeit, Verkürzung der Umsteigezeiten, Verbesserung der Linienführungen, Ortsbuslinien als Zubringer oder eine neue Express-Linie zwischen Bahnhof und der Hochschule.


Eine wichtige Rolle wird auch der Bahnhalt West spielen, welcher vor wenigen Wochen bei einem gemeinsamen Gesprächstermin von Stadt und Landkreis im Stuttgarter Verkehrsministerium Rückenwind erhalten hat. Die Realisierung ist bereits für 2019 / 2020 möglich und daher nicht mehr in allzu weiter Ferne.


Die Leistungsfähigkeit der Westumgehung soll so bald wie möglich gesteigert werden. Das Regierungspräsidium Stuttgart sieht dies als wesentliches Element der B29-Ertüchtigung. Die Anschlusspunkte Affalterried und Albanus müssen sicherer gemacht werden und die Strecke vom Kellerhaus bis zur Autobahn ausgebaut werden. Eine zentrale – aber strittige - Empfehlung ist ein weiterer Anschluss an die Westumgehung mit Umfahrung von Neßlau. Dadurch könnte eine Verkehrsentlastung von 7.000 bis
8.000 Fahrzeugen täglich für Unterrombach erreicht werden.


Der Aufbau eines Car-Sharing und Bike-Sharing-Systems an Mobilitätsstationen ist ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Umweltverträglichkeit. Dies könnte auch zur Förderung der Elektromobilität genutzt werden.


Angesichts der demographischen Entwicklung ist es erforderlich, älteren Menschen Alternativen anzubieten. Eine geeignete Maßnahme sind Mobilitätspakete, welche für ein gewisses Monatsentgelt die Nutzung verschiedener Fortbewegungsmittel wie Busse oder Taxen ermöglichen.


Die Anzahl der Parkplätze in der Innenstadt wird als ausreichend angesehen. Diese sollen aber für Kunden und Besucher bevorzugt werden.

© Stadt Aalen, 10.04.2016