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Kombi-Lösung Kliniken: Entwurf von unabhängigen Experten geprüft

Auf Beschluss des Gemeinderats wurde das Planungsbüro Drees & Sommer beauftragt, das Aalener Konzept einer Kombi-Lösung des Ostalb-Klinikums zu prüfen. Die Ergebnisse dieser Prüfung wurden nun vorgestellt.

Auf dem Bild ist eine Luftaufnahme des Ostalb-Klinikums zu sehen.
(© Stadt Aalen)

Das Architekturbüro Isin+CO hatte ein Konzept für den Ausbau des Ostalb-Klinikums am Standort im Kälblesrain zu einem Regionalversorger erarbeitet. Dieser Vorschlag wurde im September 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf Beschluss des Aalener Gemeinderats wurde der Entwurf für einen Regionalversorger mit 614 Betten am Ostalb-Klinikum nun durch das Fachbüro Drees & Sommer geprüft. Das Planungsbüro verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Klinikbau, es begleitet zahlreiche aktuelle Projekte unter anderem in Baden-Württemberg. Bei der Vorstellung der Untersuchung betonte Oberbürgermeister Frederick Brütting: „Uns war es wichtig, dass das Konzept der Kombi-Lösung und vor allem die prognostizierten Kosten noch einmal auf Herz und Nieren geprüft werden. Es freut mich, dass unsere Idee der Prüfung standgehalten hat, dass sie plausibel ist. Die Kombi-Lösung ist die günstigere und schneller umsetzbare Variante.“

Funktionen und Gebäudestrukturen

Positiv bewerten die Prüfer bei der Kombi-Lösung die weitere Nutzung von Bestandsstrukturen. 30 Prozent der Gebäude sind bereits vorhanden und können weiter genutzt werden. Das gilt ebenfalls für Gebäude im Klinikumfeld, wie zum Beispiel das medizinische Dienstleistungszentrum. Positiv schlägt auch zu Buche, dass durch die Umbauten für die Kombi-Lösung Doppelinvestitionen und Instandhaltungskosten vermieden werden können.

Als nachteilig bewertet das Planungsbüro die Bautätigkeit während des laufenden Betriebs, mögliche Risiken durch technische Zwischenlösungen während der einzelnen Umbauphasen sowie mögliche Schwierigkeiten bei den Wegeverbindungen aufgrund der weitläufigen Gebäudestruktur. Der Klinikbetrieb könne aber bei der vorgelegten Konzeption auch während der Bauphase weiterlaufen, so Drees & Sommer.

Baukosten

Für 614 Betten lag das geprüfte Konzept von Isin+CO bei geschätzten Gesamtkosten von rund 368 Millionen Euro. Drees & Sommer kommt bei den eigenen Hochrechnungen unter Zugrundelegung der jüngst stark gestiegenen Baupreise auf rund 413 Millionen Euro brutto für die Verwirklichung der Kombi-Lösung.

Die Prüfer merken dabei an, dass eine Medizinkonzeption sowie ein Raum- und Funktionsprogramm bisher noch nicht vorliegen, die erforderliche Nutzfläche deshalb noch nicht endgültig bewertet werden kann. Generell geht das Planungsbüro aber davon aus, dass der aktuell angesetzte Kennwert von 74 Quadratmeter Nutzfläche pro Bett zu hoch angesetzt ist. Eine Reduzierung auf 70 Quadratmeter Nutzfläche würde eine Reduzierung der Gesamtkosten um 30 Millionen Euro bedeuten. Dann würden rund 383 Millionen Euro Baukosten anfallen.

Terminplan

Das Planungsbüro geht davon aus, dass die Fertigstellung und Umbauten der Gebäude länger dauern werden, als im ursprünglichen Konzept vorgesehen. Konkret veranschlagen die Planer acht Monate mehr bis zur Inbetriebnahme von Parkhaus und Technikzentrale. Die Fertigstellung des Funktionsbaus, des Bettenhauses und der Magistrale nimmt nach Einschätzung von Drees & Sommer zwei zusätzliche Jahre in Anspruch. Das Planungsbüro geht also von neun Jahren Gesamtbauzeit aus. Bei einem Neubau auf der grünen Wiese sei hingegen nach den Erfahrungen bei zahlreichen anderen Projekten mit ca. 12 bis 13 Jahren zu rechnen.

 

Alle Informationen zum Konzept der Kombi-Lösung sind unter www.aalen.de/kombiloesung zu finden.

© Stadt Aalen, 09.02.2024