Klimapakt der Partnerstädte: Aalener Delegation besichtigt Geothermie und Recycling-Anlage in Saint-Ghislain

In der Klimakonferenz, die im September 2023 in Aalen stattfand, einigten sich Oberbürgermeister Frederick Brütting und die Vertreterinnen und Vertreter der Delegationen aus den Aalener Partner- und befreundeten Städten darauf, in Sachen Klimaherausforderungen zukünftig voneinander lernen zu wollen. In Saint-Ghislain besuchte eine Aalener Delegation jetzt die Geothermieanlage und das Recyclingunternehmen Val’Up.

Auf dem Bild sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Delegationsreise vor der Geothermieanlage in Saint-Ghislain zu sehen.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Delegationsreise vor der Geothermieanlage in Saint-Ghislain (© Stadt Aalen)

Den viertägigen Aufenthalt in Saint-Ghislain im Mai, bei dem Bourgmestre Daniel Olivier und Oberbürgermeister Frederick Brütting die Partnerschaft der beiden Kommunen mit einer Urkundenunterzeichnung besiegelten, nutzte die Aalener Delegation unter anderem auch dazu klimatische Themen aufzugreifen. 

So besuchte die Aalener Delegation die Geothermieanlage und das Unternehmen Val’Up in Saint-Ghislain. 

Bereits in den 1970er Jahren stieß man bei Bohrungsarbeiten in 2.500 Meter Tiefe in Saint-Ghislain auf heißes Wasser mit einer Temperatur von rund 70 Grad Celsius. Heute wärmt das Wasser in einem Geothermiekreislauf alle städtischen Gebäude, wie beispielsweise Schulen, das Krankenhaus oder auch Wohngebäude, die in städtischem Besitz sind. Ungefähr 70 Prozent der Gebäude im Stadtkern werden damit abgedeckt. Wärmetauschplatten halten die Temperatur, wenn das Thermalwasser in den Heizungs-Kreislauf eingespeist wird. Zur Sicherheit, falls das System mal einen Defekt haben sollte, oder um im Winter Versorgungsspitzen abzudecken und die Versorgung von kritischen Gebäuden sicherzustellen, wurden zusätzliche Heizkessel installiert. 80 Prozent des jährlichen Energiebedarfs werden mit der Geothermie abgedeckt. Lediglich 20 Prozent des Gesamtbedarfs werden mit Gas bedient. Hier planen die Stadtwerke von Saint-Ghislain langfristig den Umstieg auf Pellets.
Im Anschluss besichtigte OB Brütting mit seiner Delegation das Recyclingunternehmen Val’Up, das zu den modernsten seiner Art in Europa gehört.

Von den modernen Maschinen der Anlage werden bis zu 15 unterschiedliche Sorten Plastik erkannt und getrennt. Täglich werden rund 60 LKW-Ladungen Plastikmüll angeliefert. Mit 12,5 Tonnen pro Stunde erreicht die Fabrik einen Tagessatz von etwa 250 Ballen sortiertem Plastikmüll, von denen jeder Ballen 400 Kilo wiegt. Was die Anlage nicht erkennt, wird von Hand nachsortiert: 110 Angestellte arbeiten in drei Schichten fünf Tage pro Woche. So schafft Val’Up eine Quote von 97 Prozent sauber getrennter Abfälle. 

© Stadt Aalen, 10.06.2024