„Begrünen wo immer es geht“! Das war das Fazit der neuesten Klimabeiratssitzung der Stadt Aalen.
Ende Juli fand im großen Sitzungssaal im Rathaus die zweite öffentliche Sitzung des städtischen Klimabeirats statt. Im Mittelpunkt stand, wie sich Aalen an die Folgen des Klimawandels anpassen kann. In dem Bericht der Verwaltung wurde deutlich, dass die Ämter die Themen Klimaanpassung und Ökologie in ihre alltäglich Arbeit aufgenommen haben. Sabine Rieger, Leiterin des Stadtplanungsamtes, erläuterte, dass sich beispielsweise für eine konsequente Begrünung sowohl von Bestandsquartieren als auch von Neubaugebieten eingesetzt wird. Die Verpflichtung zu Dachbegrünung von Flachdächern und das Anpflanzen von Einzelbäumen gehört schon lange zum Standard, relativ neu ist nun auch die Festsetzung der Begrünung der Fassade, so z. B. im Wohngebiet „Wohnen am Tannenwäldle“. Prof. Dr. Nicole Pfoser, Expertin für Gebäudebegrünung und Mitglied des städtischen Klimabeirats, gab hierzu den Rat, sich nicht auf klimaresiliente Pflanzenarten zu beschränken. Diese seien zwar trockenheitsresistent, würden damit aber auch wenig Wasser verdunsten und deshalb die Umgebungsluft nicht ausreichend abkühlen.
Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle betonte die Wichtigkeit des Projektes „Wiederherstellung des Gaulbads und Begrünung der Stuttgarter Straße“ im Hinblick auf die Klimafolgenanpassung. Das Projekt wird durch die Wasserfläche des Kochers und die Begrünung für Abkühlung des Aalener Stadtklimas sorgen, Frischluftschneisen sichern und die zukünftige Kocherbucht wird innerstädtischen Retentionsraum bieten und damit zur Hochwasservorsorge beitragen. Darüber hinaus wird es ein attraktiver Freizeitraum sowie Lebensraum für viele die Arten.
Im Anschluss an die Klimabeiratssitzung hielt Professor Pfoser einen Vortrag über ihr Fachgebiet: die Fassaden- und Dachbegrünung. Sie stellte zahlreiche Beispiele für verschiedene Systemlösungen der Gebäudebegrünung vor, denn die zunehmende bauliche Dichte erfordere alternative und innovative Lösungswege. Gebäudebegrünungen bieten Kosten/Nutzen-Vorteile sowohl für die Stadt als auch für die Eigentümer begrünter Gebäude. Diese begründen sich zusammenfassend hauptsächlich aus ökologischen Kriterien, baulichen Schutzeffekten und einer gesteigerten Aufenthaltsqualität. Städtebauliche und freiraumplanerische Gründe, wasserwirtschaftliche Aspekte, der Beitrag zu Klimaschutz und zur Klimaanpassung sowie naturschutzfachliche Aspekte sind hier die wesentlichen umfeldbezogenen Themen. Gebäudebezogene Vorteile werden durch Materialschutz/Materialökonomie, eine Reduktion des Energiebedarfs sowie die Wertsteigerung begrünter Gebäude und Stadtteile erreicht.
Der Stadt Aalen rät sie, Fassaden und Dachflächen wo immer möglich intensiv zu begrünen und Freiflächen mit Hilfe verschatteter Wege zu verbinden.
Kommende Sitzungen des Klimabeirats
Donnerstag, 5. Oktober, 16.30 Uhr
Thema: Energie
Mittwoch, 25. Oktober, 16.30 Uhr
Thema: Mobilität
Die Sitzungen sind öffentlich und finden im Rathaus statt. Im Anschluss sind Vorträge zum jeweiligen Thema mit Herr Prof. Dr. Schinko, Herr Dr. Eltropf und Prof. Dr. Eckart geplant.