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Klimaanpassung

Unter Klimaanpassung versteht man die Anpassung an die Folgen, die der Klimawandel verursacht.

Das Bild zeigt einen renaturierten Abschnitt des Kochers in Aalen. Am Rand des Flusses wurden neue Bäume eingepflanzt.
Renaturierte Flüsse, wie hier der Kocher in Aalen schützen vor Hochwassern. (© Stadt Aalen)

Folgen des Klimawandels sind neben der steigenden durchschnittlichen Jahresmitteltemperatur und häufigeren Hitzeperioden die Veränderung der Niederschlagsereignisse. Inzwischen gibt es im Winter mehr Niederschlagsperioden, die länger dauern als früher. Die Flüsse schwellen an und Hochwasser ist die Folge. Dagegen kommt es den Sommer über häufiger zu Trockenperioden, aber auch zu Überflutungen durch Starkregen. Durch Anpassungsmaßnahmen werden die Gefahren für die Bevölkerung und Sachschäden minimiert. 

Konzept zur nachhaltigen Klimaanpassung und für natürlichen Klimaschutz für die Stadt Aalen

Ziel des Förderprojekts ist die Entwicklung eines umfassenden Konzepts mit Maßnahmen zur Klimaanpassung, um die Resilienz
(= Widerstandsfähigkeit) der Stadt gegenüber dem fortschreitenden Klimawandel zu stärken.

Im Mittelpunkt steht der Schutz der Bevölkerung vor zunehmenden Extremwetterereignissen wie Hitzetagen (>30°C), Trockenperioden, Starkregen und Überschwemmungen. Die zu entwickelnden Maßnahmen sollen nicht nur im Einklang mit dem natürlichen Klimaschutz stehen, sondern auch Synergien oder positive Nebeneffekte in Bezug auf die Nachhaltigkeitsziele nach der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, wie die Förderung der Biodiversität, aufzeigen. Besonders berücksichtigt werden sollen naturbasierte Lösungen, die diesen Anforderungen am besten gerecht werden. Zu den naturbasierten Lösungen zählen unter anderem die Entsiegelung von Flächen und die Schaffung von Versickerungsflächen, um die Wasseraufnahmefähigkeit zu verbessern und die natürliche Wasserversickerung zu fördern. Weiterhin fallen die Dach-, Fassaden- und Straßenbegrünung unter die naturbasierten Maßnahmen, welche vor allem der Verschattung und Abkühlung dienen und besonders bei einer steigenden Anzahl an Hitzetagen von hoher Relevanz sind. Zudem tragen diese Maßnahmen zur Regulation des urbanen Mikroklimas und Wasserhaushaltes bei, was den „städtischen Wärmeinseleffekt“ (= das Phänomen, bei dem Städte aufgrund von dichten Bebauungen und wenig Grünflächen deutlich höhere Temperaturen aufweisen als umliegende ländliche Gebiete) besänftigen kann.

Zunächst wird eine umfangreiche Bestands- und Betroffenheitsanalyse durchgeführt, um auf Grundlage von aktuellen und prognostizierten Klimawirkungen konkrete Maßnahmen abzuleiten, die an die lokalen Verhältnisse und Begebenheiten angepasst sind.

Durch die Etablierung von Verstetigungs- und Controllingmaßnahmen sollen sowohl die dauerhafte Anpassung als auch Verbesserung unterstützt werden.

Das Klimawandelanpassungskonzept zielt darauf ab, die Anfälligkeit der Bürger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels (Vulnerabilität) zu mindern und gleichzeitig die Resilienz gegenüber bestehenden und zukünftigen Klimawirkungen in Aalen zu stärken.

Projekttitel: ANK-DAS-A.1: Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für natürlichen Klimaschutz für die Stadt Aalen

Förderrichtlinie: „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (DAS)“

Förderschwerpunkt: A.1 – Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz

Laufzeit des Vorhabens: 01.03.2025 – 28.02.2027

Die Förderung erfolgt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.bmuv.de/themen/klimaschutz-anpassung/klimaanpassung

Die Projektträgerin der Förderung ist die Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG)

Förderkennzeichen: 67DAAN0881

Auf dem Bild ist das Logo Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz zu sehen.
(© BMUV)

Maßnahmen der Stadt Aalen

Bereits 2018 hat die Stadtverwaltung ein Gutachten für ein klimagerechtes Flächenmanagement in Auftrag gegeben. Es zielt darauf ab, für eine zukünftige und klimaökologisch günstige Siedlungs- und Flächenentwicklung detaillierte Planungsgrundlagen zu erarbeiten. Es hat einen entscheidenden Einfluss auf die zukünftige Flächennutzung im Innen- wie im Außenbereich. Bereits auf Ebene des Flächennutzungsplans liefert das Gutachten eine wichtige Entscheidungsgrundlage in Bezug auf den Umgang mit Freiflächen und die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen im Stadtgebiet. 

Bei neuen Baugebieten werden detailliertere klimaökologische Untersuchungen vorgenommen. Diese geben für das Plangebiet spezifische Hinweise und schlagen Maßnahmen vor, die einer Hitzebelastung für das Gebiet selbst sowie für die angrenzenden Gebiete entgegenwirken.

Seit langem unternimmt die Stadt im Zuge des Projekts „Aalen schafft Klima“ Aktivitäten zum Klimaschutz. Seit dem Bericht zum „klimagerechten Flächenmanagement“ rücken auch Klimaanpassungsthemen verstärkt in den Blick. 2019 hat die Stadt einen ersten Schritt unternommen, um auf die negativen Folgen des Klimawandels in geeigneter Form vor Ort reagieren zu können: eine Ämter übergreifende Einstiegsberatung zum Thema „Klimawandelfolgenanpassung“, die übrigens durch das Landesförderprogramm „KLIMOPASS“ zu 80 Prozent finanziert wurde. Die Ergebnisse der Einstiegsberatung umfassen eine ganze Reihe wichtiger Gesichtspunkte: die zu erwartenden Klimafolgen für ausgewählte Handlungsfelder, eine Auswertung der Risikolandschaft im Stadtgebiet Aalen sowie Entscheidungshilfen, die die Stadtverwaltung befähigen, frühzeitig Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu ergreifen.

Darauf aufbauend fand 2020 eine Vertiefungsberatung zur Anpassung an den Klimawandel in Aalen statt. Sie wurde zu 65 Prozent durch das Landesförderprogramm „KLIMOPASS“ der L-Bank finanziert. Die Resultate sind in einem abschließenden Bericht zusammengefasst, der als Gemeinschaftsproduktion unter Federführung des Amtes für Grünflächen und Klimaschutz entstanden ist. Der Bericht bündelt die Erkenntnisse aller Workshops zur Betroffenheit von Klimawandelfolgen (Erstberatung und Vertiefungsberatung), zudem umfasst er eine (digitale) Risikokarte und eine Maßnahmensammlung. Der Schlussbericht „Anpassung an den Klimawandel“ wurde am 30. September 2021 vom Gemeinderat beschlossen. 

Weitere Informationen zu den städtischen Förderprogrammen: www.aalen.de/foerderprogramme