Zum Besprechen des weiteren Vorgehens hat sich unter Vorsitz von Oberbürgermeister Thilo Rentschler der Runde Tisch „Tagebruch Kleingartenanlage Wasseralfingen“ am Dienstagabend, 27. Oktober, im Aalener Rathaus getroffen. Gemeinsam mit Ortsvorsteherin Andrea Hatam und den Mitgliedern der stadtinternen Arbeitsgruppe informierte der OB die anwesenden Vertreter der Gartenfreunde über den aktuellen Sachstand in Sachen „Tagebruch“. Des Weiteren waren Rechtsanwalt Ralf Bernd Herden als Rechtsbeistand der Gartenfreunde sowie Klaus Otto, Präsident des Landesverbandes der Gartenfreunde Baden-Württemberg und Eberhard Funk, Geschäftsführer der Maschinenfabrik Alfing Kessler, geladen. Seit Auftreten eines plötzlichen Tagebruchs Anfang des Jahres darf die Kleingartenanlage am Erzweg in Wasseralfingen nicht mehr betreten werden.
Oberbürgermeister Rentschler hatte einen 6-Punkte-Plan initiiert, der nun als Leitfaden dient, um den Pächtern schnellstmöglich eine Zukunftsperspektive bieten zu können.
„In Aalen sieht man , dass sich der Oberbürgermeister mit aller Kraft dafür einsetzt, dass für die Kleingärtner in bester Weise gesorgt wird“, lobte Klaus Otto, Präsident des Landesverbandes der Gartenfreunde, das bisherige Vorgehen der Stadt und die große Fachkompetenz der beteiligten Ämter und Dienststellen. „Aber wir müssen realistisch bleiben, die Dinge brauchen ihre Zeit.“
Oberbürgermeister Thilo Rentschler hatte frühzeitig die Verwaltung mit der Suche nach geeigneten Ersatzflächen beauftragt. Im September wurden den Gartenfreunden die Ergebnisse der Standortsuche vorgestellt. Insgesamt drei Ersatzflächen hatte das Grünflächen- und Umweltamt der Stadt Aalen als von Lage, Größe und Bodenbeschaffenheit für eine neue Kleingartenanlage als geeignet ausgewählt. Nach positivem „Feedback“ des Vorstands der Gartenfreunde hat die Stadt den Gemeinderat über die Standortsuche informiert, um dann so schnell wie möglich die Grundstücksverhandlungen zum Kauf der betroffenen Flächen aufnehmen zu können. „Um keine Zeit für die Kleingärtner zu verlieren, haben wir uns entschlossen parallel für alle Ersatzflächen das Bebauungsplan-Verfahren einzuleiten“, betonte der Oberbürgermeister. Damit will die Stadt schnellstmöglich die planungsrechtlichen Grundlagen für die Erschließung einer neuen Dauerkleingartenanlage schaffen.
Über die Ergebnisse der Verhandlungen zu den Ersatzflächen sollen die Kleingärtner im Rahmen einer Informationsveranstaltung Mitte November informiert werden.
Die rechtliche Bewertung und die Verantwortlichkeiten für die Stollenanlage sind äußerst komplex und erfordern eine sorgfältige Prüfung.
Sowohl mit dem Bund als auch mit dem Land steht die Stadt in Verhandlungen. Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher hat die städtische Position bei der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Koblenz dargelegt. „Wir müssen den Bund finanziell an Bord holen“, betonte Rentschler. Dieser Ansicht ist auch Rechtsanwalt Ralf Bernd Herden als Vertreter der Gartenfreunde. „Aufgrund der bisher ermittelten Fakten sehe ich eine finanzielle Verantwortung des Bundes als gegeben, des Landes als möglich, an.“
Das Tiefbauamt und das Vermessungsamt der Stadt Aalen arbeiten mit Hochdruck daran die erforderlichen Daten für das weitere Vorgehen zu koordinieren. Zusätzlich wurde das Ingenieur-Büro Geotechnik Aalen beauftragt, um mit Probebohrungen und durch die Auswertung alter Planunterlagen zu einer Risikobewertung zu kommen. „Wir haben nun in Kooperation mit dem Landesbergamt und dem Stadtmessungsamt Aalen eine sehr gute Grundlage für unsere Sondierungsbohrungen erarbeitet“, sagte Dipl. Geologe Walter Höffner vom Büro Geotechnik Aalen. Anfang November soll mit den Bohrungen begonnen werden, die Auswertung soll bis Mitte Dezember vorliegen.
Walther Körner, Vorsitzender der Gartenfreunde Wasseralfingen, kündigte an, dass er alle Pächter für den 16. November 2015 zu einer Informationsveranstaltung einladen wird, an der auch Oberbürgermeister Thilo Rentschler, Ortsvorsteherin Andrea Hatam, Klaus Otto und Rechtsanwalt Herden teilnehmen werden.
Aktuell nimmt das städtische Vermessungsamt in Zusammenarbeit mit einem Gutachter vom Landesverband der Gartenfreunde Baden-Württemberg die Bewertung vor Ort vor.
„Wir können alle nichts für diesen Zustand, wir müssen die bestmöglichste Lösung finden, die auch den Bund an der Finanzierung beteiligt“, resümierte Landesverbands-Präsident Klaus Otto und sicherte zu, dass er sich beim Bundesverband der Gartenfreunde um politische Unterstützung bemühen werde.