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Jugend soll sich in Aalen an Meinungsfindung beteiligen

Erstes Jugendforum wird am 22. November ab 16.15 Uhr im Musikerheim in Dewangen abgehalten.

Die Stadt Aalen nimmt ihren Auftrag zur Jugendbeteiligung sehr ernst. Schon in der Vergangenheit fanden erfolgreiche Jugendhearings mit vielen Ergebnissen in einigen Ortsteilen der Flächenstadt Aalen statt.

(© freebik)

Das Konzept des seit Mai bei der Stadt angestellten Beauftragten für Jugendbeteiligung macht sich diese Vorarbeit zu Nutze und setzt auf Information und Diskussion durch Jugendforen in den Ortsteilen. Diese Strategie wurde im Sommer in der Ortsvorsteherbesprechung vorgestellt und positiv aufgenommen. Die vertrauten Rahmenbedingungen der Ortsteile sollen die ersten Schritte politischer Teilnahme junger Menschen unterstützen und fördern.

Das erste Jugendforum dieser Art findet am Freitag, 22. November 2019, ab 16.15 Uhr im Musikerheim in Dewangen statt. Alle 13- bis 17-jährigen Bürgerinnen und Bürger aus Dewangen werden persönlich durch ein Schreiben von Oberbürgermeister Thilo Rentschler und der Ortsvorsteherin Andrea Zeißler zu der Veranstaltung schriftlich eingeladen. Am 22. November wird OB Rentschler neben der Begrüßung für Fragen und eine moderierte Diskussion zur Verfügung stehen. Ihm ist wichtig, die Sichtweisen und Bedürfnisse der jungen Generation im Dialog kennenzulernen. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein frühes bürgerschaftliches Engagement sowie das Einbringen neuer Sichtweisen nicht nur wichtig für die eigene Entwicklung ist, sondern vor allem das gesellschaftliche Umfeld positiv verändern kann“, erklärt Rentschler. Er war selbst in jungen Jahren in Fellbach in der Jugendarbeit aktiv.

Das Jugendforum möchte junge Menschen zu ihren seit Dezember 2015 bestehenden neuen Beteiligungsmöglichkeiten informieren. Danach sollen in kleinen Gruppen in lockerer Atmosphäre in Verbindung mit einem Imbiss und musikalischer Begleitung Jugendthemen in kleinen Gruppen besprochen werden. Im Anschluss geht die Veranstaltung in eine Abschlussparty über.

In den Gruppendiskussionen können Pläne und Strategien entwickelt werden, die für die Umsetzung von Wünschen und Bedürfnissen der Jugendlichen notwendig sind. Demokratie hat keinen Bestellmodus. Demokratie benötigt Mehrheiten und Engagement. Demokratie beinhaltet Begegnung und Auseinandersetzung. Diese Notwendigkeiten sollen in dem Jugendforum dargestellt und gelebt werden.

Deshalb waren auch die Motive, die zu einer stärkeren Beteiligung der Jugend in politischen Meinungsbildungsprozessen geführt haben, vielfältig.  Gesellschaftliche Teilhabe ist der beste Weg, aufkommender Politikverdrossenheit und einer schleichenden Radikalisierung entgegenzuwirken. Teilhabe stärkt das Selbstbewusstsein von Jugendlichen. Teilhabe stärkt das Demokratieverständnis. Das Miteinbeziehen Jugendlicher ist eine wichtige Investition in die Zukunft von Kommunen.

Dort, wo sich Jugendliche ernstgenommen fühlen, ihre Bedürfnisse Gehör finden und sie ihre Ideen einbringen können, findet Identifikation mit dem Ort und dem Gemeinwesen statt. Identifikation lässt ein Gefühl von Verantwortung entstehen. Identifikation stärkt allgemein die Achtsamkeit im Gemeinwesen. Identifikation mit dem Ort bringt Lebensqualität und kann damit eventuellen Abwanderungstendenzen vorbeugen.

Die Möglichkeit der Mitbestimmung von Jugendlichen beinhaltet gleichzeitig eine wertvolle Form der Verantwortungsübernahme. Mitverantwortung im Entscheidungsprozess fördert den Perspektivwechsel und erweitert den Blickwinkel junger Menschen. In einem Beispiel gesprochen: Wenn ein junger Mensch für eine Freizeitanlage gekämpft hat, wird er rücksichtsvoller und verantwortungsbewusster damit umgehen, als wenn lediglich „von oben“ etwas ungefragt hingestellt worden ist.

Das Spannende an der Beteiligung im eigenen Wohnort ist, dass Ergebnisse daraus sichtbar und erfahrbar werden. Beim globalen Engagement der „Fridays for Future“-Bewegung wird die Kraft der Jugendlichen aktuell deutlich. Gleichzeitig sind Ergebnisse bei globalen Themen aber weniger spürbar und schwerer erlebbar. Ein kommunalpolitisches Engagement bietet mehr Chancen.  Vor Ort finden sich ebenfalls vielfältige Themen des Klimaschutzes wieder. Der 22. November soll ein „Friday“ für den Ortsteil Dewangen werden.

© Stadt Aalen, 14.11.2019