Eine neu aufgestellte Informationstafel auf dem Unterrombacher Friedhof klärt über ein Gräberfeld osteuropäischer Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangene auf.
In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs arbeiteten zunehmend Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangene aus Osteuropa in der Aalener Industrie und Landwirtschaft. Sie litten oftmals unter Mangelernährung, schlechter Hygiene, harter Arbeit und Misshandlungen. Die daraus resultierende, erhöhte Sterblichkeit machte es notwendig, für sie eine eigene Begräbnisstätte einzurichten. Als Standort bestimmte der Aalener Bürgermeister im Mai 1942 eine 144 Quadratmeter große Ackerparzelle westlich des alten Unterrombacher Friedhofs. Bis zum Sommer 1945 fanden hier 25 Männer, Frauen und Kinder aus Russland, der Ukraine und Polen ihre letzte Ruhestätte. Nach Kriegsende 1945 besichtigten alliierte Kommissionen die Gräberfelder ihrer jeweiligen Landsleute in ganz Deutschland. Im Fall vom Unterrombach befahl der sowjetische Oberleutnant Kokoschka der Stadt Aalen, die Grabsteine mit kyrillischen Inschriften zu setzen sowie rechts davon einen Gedenkstein zu installieren. Die Gräber werden heute ehrenamtlich gepflegt. Auf Bitten des Ersten Bürgermeisters Wolfgang Steidle und mit Mitteln des Grünflächenamtes und Stadtarchives erforschte Stadtarchivar Dr. Georg Wendt die Geschichte der Verstorbenen und entwarf gemeinsam mit dem Designer Michael Lenz ein Informationspult, das den Toten nun ihre Namen zurückgibt und an ihr Leid erinnert.