Nach zweieinhalb Jahren Vorbereitung legte die Projektgruppe „Fachsenfelder Heimatgesichte“ im April das Buch „Flüchtlinge im eigenen Land – Die Ansiedlung der Jenischen im ehemaligen Pfannenstiel“ vor. Das Ergebnis der ehrenamtlichen Forschungsarbeit unter der Federführung von Eberhard Looser wurde am 30. April im Rahmen eines Festaktes im Schloss Fachsenfeld vorgestellt. Ortsvorsteher Jürgen Opferkuch und Projektleiter Eberhard Looser konnten 400 Gäste begrüßen.
Pünktlich zur Buchübergabe trafen 80 Wanderer im Schloss ein, die unter Führung von Franz Starz den Fachsenfelder Arbeiterweg von Attenhofen nach Himmlingsweiler gegangen waren. Der Arbeiterweg ist das zweite Teilprojekt, das 2017 umgesetzt wird.
Der sonnige Tag auf Schloss Fachsenfeld sollte an ein schlimmes Ereignis vor 200 Jahren erinnern, als auf das Jahr ohne Sommer 1816 viele Hungermonate weit in das Jahr 1817 hinein folgten. Täglich 130 Bewohner aus Fachsenfeld wurden damals auf Schloss Fachsenfeld mit der Rumford’schen Armensuppe verköstigt. Der seinerzeitige Schlossherr von Varnbüler stellte Räume und Küche zur Verfügung, die Gemeinde die Zutaten für die sehr nahrhafte Suppe. 2017 hatte die Metzgerei Brenner einige Hundert Portionen nachgekocht, die Projektgruppe hat die Suppe wie 1817 kostenlos verteilt. Umrahmt wurde die kleine Feier durch den Liederkranz Fachsenfeld und das Gesangsduo Eugen Brade und Gerhard Schöttle.
Bereits drei Tage vorher trafen sich im Pleuersaal auf Schloss Fachsenfeld die drei Ortschaftsräge aus Hofen, Wasseralfingen und Fachsenfeld. Oberbürgermeister Thilo Rentschler zeigte sich begeistert von dieser Initiative, die über den Arbeiterweg die drei Stadtbezirke näher bringen würde. Auch die Ergänzung des neu gestalteten Bergbaupfads durch den Fachsenfelder Arbeiterweg sei eine großartige Idee. Eberhardt Looser überreichte dem Oberbürgermeister das erste Exemplar des neuen Buches.
