Für ihr Engagement rund um den Fairen Handel hat die Hochschule Aalen heute das Zertifikat „Fairtrade University“ erhalten. Damit ist sie nicht nur die erste Fairtrade University Baden-Württembergs, sondern auch die erste Fairtrade Fachhochschule in ganz Deutschland, die vom Verein TransFair mit dem Gütesiegel ausgezeichnet wurde.
„Das ist ein guter Tag für die Hochschule“, freute sich Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider bei der feierlichen Urkundenübergabe in der Aula der Hochschule Aalen. „Es ist wichtig, die Themen Nachhaltigkeit und fairen Handel frühzeitig in den Köpfen der jungen Menschen zu verankern.“ Daher seien diese Themen auch Teil der Hochschul-Strategie, so Schneider. Er dankte den studentischen Projektteams, die über mehrere Semester hinweg einen großen Beitrag zur Zertifizierung geleistet hätten. Um den Titel „Fairtrade University“ zu erhalten, müssen Hochschulen verschiedene Kriterien erfüllen, darunter ein Hochschulbeschluss, Veranstaltungen rund um Fairtrade sowie das Anbieten von Fairtrade-Produkten bei Sitzungen, öffentlichen Veranstaltungen und in der Campus-Gastronomie. So wird beispielsweise bereits seit zwei Jahren in der Mensa und den beiden Cafeterien fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt.
„Willkommen im Club – wir sind sehr stolz auf diese Doppelauszeichnung“, sagte Oberbürgermeister Thilo Rentschler und verwies darauf, dass sich Aalen seit 2014 als „Fairtrade-Stadt“ bezeichnen darf. „Nachhaltiges Denken und Handeln sind wichtiger denn je. Und angesichts bombastischer Wirtschaftszahlen im ‚Ländle‘ können wir uns das auch leisten. Uns geht es gut – wenn nicht wir ein Stückweit lernen zu teilen, wer dann?“ Ariane Kropp erinnerte daran, dass das Thema „fairer Handel“ schon seit einigen Jahren auf dem Campus präsent sei, hatte doch die Hochschulgemeinde 2007 mit dem Verkauf von fair gehandelten Eine-Welt-Produkten an der Hochschule begonnen. „Ich freue mich sehr, dass auch der Hochschulleitung das Thema Fairtade wichtig ist – und dass uns so viele Studierende dabei unterstützen“, sagte die Referentin für Nachhaltigkeit an der Hochschule. „Die Vernetzung von Studierenden, Verwaltung und Gastronomie ist ein wichtiger Aspekt. Die Hochschulen sind ein starker Motor für das Thema fairer Handel“, betonte Edith Gmeiner von dem in Köln ansässigen Verein TransFair, als sie bei der Auszeichnungsfeier die Urkunde überreichte. Als erste „Fairtrade University“ in Baden-Württemberg habe die Aalener Hochschule nun ein Vorbildfunktion für den gesamten süddeutschen Raum.
Auch Prof. Dr. Ulrich Holzbaur, Senatsbeauftragter für nachhaltige Entwicklung, unterstrich das große Engagement der Studierenden, die den Grundstein für die Bewerbung zur „Fairtrade University“ gelegt und im Rahmen ihrer Projektarbeiten die Zertifizierung maßgeblich vorangebracht hätten. Der Wirtschaftsingenieur betonte den starken Praxisbezug des Studiums und fügte sichtlich stolz hinzu: „Bei uns steht am Schluss eben keine PowerPoint-Präsentation, sondern eine Auszeichnung zur Fairtrade-University.“ Aalen sei für die Studierenden quasi eine Art „Reallabor“: „Unsere Studenten bewegen etwas.