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Fußverkehrs-Checks

Auftaktworkshop Aalen am 26.07.2017
Fußverkehrs-Checks 2017 Aalen - Teilnehmer
(© aalen)

Protokoll
Fußverkehrs-Checks
Auftaktworkshop Aalen am 26.07.2017
Tagesordnungspunkte

  1. Begrüßung und Präsentation
  2. Vorstellung und Themen der geplanten Begehungen
  3. Arbeitsphase und Diskussion
  4. Ausblick und Abschluss


Ort:         kleiner Sitzungssaal, Rathaus Aalen
Datum:    26.07.2016
Uhrzeit:        17:30-19:30 Uhr    
Anwesende:    26
Protokoll:    Merja Spott, Lukas Pöpsel (Planersocietät)

1. Begrüßung und Präsentation

Herr Wolfgang Steidle, erster Bürgermeister der Stadt
Herr Wolfgang Steidle, erster Bürgermeister der Stadt (© aalen)

Die Begrüßung zum Fußverkehrs-Check 2017 in Aalen fand durch den Ersten Bürgermeister der Stadt Herrn Wolfgang Steidle, Frau Merja Spott von der Planersocietät sowie Frau Anja Brückner vom Sachgebiet Verkehrswegeplanung und Verkehrstechnik statt. Zunächst sprach Herr Steidle einige einleitende Worte zur Situation des Fußverkehrs in Aalen und betonte, dass man bereits durch kleine Maßnahme wie das Schaffen sicherer Querungsmöglichkeiten oder Bordsteinabsenkungen, das Ziel einer uneingeschränkten und sicheren Teilnahme eines jeden Verkehrsträgers am Aalener Verkehr, erreichen kann. Daran anschließend stellte Frau Spott in einer kurzen Begrüßung den Ablauf der Veranstaltung vor. Frau Brückner verwies in ihrer Ansprache besonders darauf, dass der Fußverkehr immer und überall stattfindet und jeden betrifft. Gerade in Aalen tangiere er viele unterschiedliche Akteure sowohl auf der städtischen als auch auf der privaten und öffentlichen Ebene. Im Anschluss gab Frau Spott einen fachlichen Input zu den Fußverkehrs-Checks sowie zum Fußverkehr im Allgemeinen. Dabei wurden neben einigen Fakten und Statistiken zum Fußverkehr best-practice-Beispiele aus anderen Städten vorgestellt, um im weiteren Verlauf der Veranstaltungen dessen Umsetzbarkeit für Aalen diskutieren zu können. 

2. Vorstellung und Themen der geplanten Begehungen

Frau Merja Spott von der Planersocietät
Frau Merja Spott von der Planersocietät (© aalen)

Zum Abschluss der Präsentation stellte Frau Spott die anstehenden Begehungen am 13.09.2017 und 26.09.2017 vor und erläuterte ihren Verlauf. Dazu wurden im Vorfeld der Veranstaltung zwei mögliche Routenverläufe ausgearbeitet. Den Teilnehmern bot sich mit Hilfe von roten und grünen Klebepunkten die Möglichkeit, positive und negative Merkmale auf der Strecke, sowie im näheren Umfeld dessen, zu markieren. Auf dieser Grundlage wurden nach einer kurzen Pause die Stärken und Schwächen der Routenvorschläge und deren Verlauf diskutiert.

3. Diskussion und Routenfindung

Fußverkehrs-Checks 2017 Aalen - Route-Innenstadt
Fußverkehrs-Checks 2017 Aalen - Route-Innenstadt (© aalen)

Nach der einleitenden Präsentation und der individuellen Bewertung der Routen durch die Anwesenden, wurden einige Aspekte im Plenum angesprochen und weitergehend diskutiert.

Im Folgenden sind die Wortmeldungen der Teilnehmer zur ersten Route in der Innenstadt aufgelistet:

  • Der Südliche Stadtgraben ist zwar als Spielstraße ausgewiesen, wird aber stark von Kfz-Parkverkehr dominiert.
  • Die Ampelschaltung an der Friedrichsstraße sei fußgängerunfreundlich. Der Fußgänger werde hier vor allem durch den rechtsabbiegenden, fließenden Verkehr gefährdet.
  • Seitens einer Bürgerin wird der Wunsch geäußert, an der Wilhelm-Zapf-Str. eine schlafende Ampel zu installieren. Man könne so die Benutzungspflicht der vorhandenen Ampelanlage aufheben, da diese ohnehin von vielen Fußgängern gar nicht genutzt wird.
  • Dem Busbahnhof wurde von den Anwesenden nur eine geringe Aufenthaltsqualität attestiert.
  • Für die gesamte Innenstadt wurde das Parken vieler Autos auf den Gehwegen bemängelt.
  • Die aktuelle Situation der Baustellensicherung auf der Bahnhofstraße wurde negativ hervorgehoben. Daraufhin machte ein Teilnehmer den Vorschlag, diesen Bereich in eine verkehrsberuhigte Zone umzuwandeln.
  • Der neugestaltete Sparkassenplatz wurde positiv hervorgehoben. Hier bestehe große Hoffnung auf eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer. Einzig dem Problem des willkürlichen Parkens müsse man sich noch stellen.
  • Die Ampelschaltung am Amtsgericht wurde ebenso wie jene an der Wilhelm-Zapf-Straße als sehr unbefriedigend für den Fußgänger eingestuft.
  • Trotz der Unattraktivität („Hinterhof der Stadt“) wurde dem Östlichen Stadtgraben eine hohe Bedeutung beigemessen. Sobald der Bereich umgestaltet würde, käme ihm eine noch höhere Bedeutung zu. Daher sollte dieser Bereich während der Begehung auf jeden Fall Berücksichtigung finden.
  • Innerhalb der Fußgängerzone weist der Belag an einigen Stellen eine unzureichende Qualität auf. Schlecht verlegtes Kopfsteinpflaster und große Fugen gefährden vor allem seh- und gehbehinderte Personen. Für Rollstuhlfahrer ist auch die Ablaufrinne stellenweise eine nicht zu überwindende Barriere.
  • Ebenso sind der Belag und die Bordsteinabsenkungen am Gmünder Torplatz teilweise unzureichend und verhindern so die barrierefreie Erreichbarkeit der Bussteige.
  • Die Fußgängerfrequenz auf der Weidenfelder Straße wurde als hoch eingestuft und obwohl die Höchstgeschwindigkeit 30km/h beträgt, ist es durch die vielen Fußgänger nicht sicher. Es wurde sich für eine weitere Reduzierung des Tempolimits ausgesprochen.
  • Die Ampelanlage am Nördlichen Stadtgraben liegt nach Meinung der Anwesenden nicht auf der zentralen Wegebeziehung und werde daher nicht immer genutzt. Ein Versatz gestaltet sich auf Grund rechtlicher Gegebenheiten wahrscheinlich schwierig.
  • Der nordöstliche Bereich der Route würde verkürzt und in die Bahnhofstraße verlegt. Die ursprüngliche Station am Kreisverkehr des Bahnhofs unter dem Thema des neuen Stegs soll vor dem Bahnhof angesprochen und aus der Ferne beobachtet werden.
  • Da die Aufenthaltsqualität des gemeinsamen Fuß- und Radweges an der Turnstraße westlich des Kochers ausbaufähig sei, aber auch der Fußweg östlich des Kochers begangen werden soll, wurde der Routenverlauf angepasst. Demnach wird zunächst von Norden kommend die Turnstraße begangen, um dann den Kocher zu überqueren und auch die östliche Seite des Flusses zu untersuchen.
Fußverkehrs-Checks 2017 Aalen
Fußverkehrs-Checks 2017 Aalen (© aalen)

An die Diskussion zur ersten Begehung schloss sich die der zweiten Begehung an:
 

  • Außerhalb der vorgeschlagenen Route wurde der Elternverkehr an der Greutschule negativ angesprochen.
  • Die Bäume entlang der Rombacher Straße wurden positiv hervorgehoben. Gleichermaßen wurden aber auch die durch die hineinragende Bepflanzung zu engen Gehwege kritisiert.
  • Es wurde angeregt einen alten, kaum noch erkennbaren Weg in der Grünanlage direkt parallel zur Straße wieder zu aktivieren. Dieser könnte eine gute Alternative zu dem zu schmalen Gehweg darstellen.
  • Obwohl der Kreisverkehr an der Hochschule nach Meinung der Teilnehmer eine eindeutige Verbesserung zur vorherigen Situation darstelle, seien die Aufstellflächen noch immer zu klein.
  • Grundsätzlich wurde betont, dass es in der Nähe der Hochschule durch Studierende punktuell zu einem enormen Fußgängeraufkommen kommt, was in die Infrastrukturplanung berücksichtigt werden sollte.
  • Die Zebrastreifen am Kreisverkehr wurden begrüßt und es scheinen in der Benutzung auch die zwei Zebrastreifen auszureichen.
  • Am Kreisverkehr an der Hofherrnstraße werden Fußgängerüberwege vermisst.
  • Entlang der Wellandstraße ist es zurzeit nicht besonders attraktiv zu Fuß zugehen. Besonders hinsichtlich der entstehenden Studierenden Wohnheime am nördlichen Teil der Wellandstraße sollten hier die Wegebeziehungen überprüft und verbessert werden.
  • Es wurde eine Fußwegeverbindung vom Parkplatz Wellandstraße/B29 zum Hochschulgelände (Silcherstraße / Telemannstraße) angeregt, da die Wellandstraße unattraktiv ist.
  • Es wurde eine Verbindung vom Marktplatz/EDEKA-Markt in Richtung der Fußwege entlang der B29 /oberhalb des Tunnels in Richtung Hüttfeld vorgeschlagen.

4. Ausblick und Abschluss

Eine Teilnehmerin schlug vor für die Begehungen Rollstühle zum Ausprobieren zu organisieren, damit nicht mobilitätseingeschränkten Personen die Probleme und Hindernisse mobilitätseingeschränkter Personen besser nachvollziehen können. Frau Spott bedankte sich bei den anwesenden Personen für die rege Diskussion, verabschiedete die Teilnehmer in den Abend und forderte zur Teilnahme an den nachfolgenden Begehungen auf.

Dortmund, 31. Juli 2017
gez. Planersocietät

© Stadt Aalen, 01.08.2017