Die Initiative Kocherburg-Ruine durfte am vergangenen Dienstag für ihr Engagement zum Erhalt der Kocherburg-Ruinen einen Scheck in Höhe von 80.000 Euro von der Denkmalstiftung entgegennehmen. Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle sprach von einem Freudentag für Aalen und lobte die ehrenamtliche Initiative, die sich mit viel Herzblut für den Erhalt der Überreste der im dreißigjährigen Krieg zerstörten Kocherburg einsetze. In seinen Dank schloss er auch alle Spender und finanziellen Förderer des Ausgrabungsprojektes ein, besonders Dr. Wolfang Palm, dessen Großvater bereits Anfang des 20. Jahrhunderts die Erforschung der Kocherburgruine unterstützt habe.
Dieter Matzik, aktives Mitglied der Kocherburg-Initiative, blickte zurück auf die 2008 begonnene Ausgrabungskampagne. „Vom Kulturdenkmal war nichts mehr bekannt“. Aber in der Bevölkerung sei die Geschichte der Kocherburg noch sehr präsent. Die Mitglieder der „Initiative Ruine Kocherburg“ um Artur Grimm und Erich Holzwarth hätten sich in den vergangenen 13 Jahren in mehreren Bauabschnitten dem Erhalt und der denkmalgerechten Sicherung der Mauerreste verschrieben, so dass das Kulturdenkmal nicht in Vergessenheit gerate. Organisatorisch ist die Gruppe als Ausschuss beim Geschichtsverein Aalen verortet. Die Finanzierung der Ausgrabungstätigkeiten nachhaltig zu sichern, sei für die Initiative stets von großer Bedeutung gewesen, betont Matzik. Deshalb sei der Zuschuss der Denkmalstiftung mit großer Freude aufgenommen worden, auch weil damit eine Würdigung des ehrenamtlichen Einsatzes verbunden sei. In seinen Dank schloss Matzik auch die Stadt Aalen und Dr. Wolfgang Palm ein, die die Initiative ebenfalls mit Zuschüssen sehr unterstützt haben.
Zuschüsse stammen aus Mitteln der Lotterie Glücksspirale
Prof. Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesdenkmalamtes, übergab in seiner Funktion als Mitglied des Vorstandes der Denkmalstiftung den Zuwendungsbescheid. Die Gelder stammen aus Mitteln der Glückspirale Toto Lotto.
Auch er lobte das große ehrenamtliche Engagement der Kocherburg-Initiative. „Kümmern Sie sich weiter um den Erhalt der Burg, sie ist ein Identitätsanker und ein Symbol für die Heimat“. Kritisch sieht Wolf die zunehmende Zahl der Metallsondengänger, die gezielt an den Böschungen ehemaliger Burgen auf Suche gingen. Die Funde, die oftmals mit falschen Fundorten auf den Markt kämen, hätten denkmalpflegerisch keinen Wert.
Die finanzielle Unterstützung der Kocherburg-Initiative sei aufgrund des großen ehrenamtlichen Rückhaltes gerne gewährt worden. „Ich bin sicher Sie haben gute Verwendung für das Geld“.
INFO
Der Name der Burg geht auf die Herren von Kochen zurück, die seit 1147 im Dienste der Ellwanger Äbte wirkten.
1645 wurde die Burg durch schwedische Söldner zerstört.