Oberbürgermeister Thilo Rentschler hat gemeinsam mit der Flüchtlingsbeauftragten Juliane Hoffmann zwei Flüchtlinge vorgestellt, für welche erfolgreich eine Ausbildungsstelle gefunden werden konnte. Beide sind voller Vorfreude auf den Start ins Berufsleben. Das Integrationsbüro der Stadt Aalen koordiniert die Arbeit mit Flüchtlingen und Migranten.
Oberbürgermeister Thilo Rentschler berichtete zunächst von den überaus guten Arbeitsmarktdaten. „Die Unternehmen suchen händeringend nach jungen engagierten Menschen. Perspektivisch fehlen immer mehr Fachkräfte. Deutschland war schon immer ein Einwanderungsland und wir brauchen diese bunte Gesellschaft, um alle Arbeitsplätze zu besetzen. Es freut mich daher besonders, wenn wir Positives von der Integration junger Flüchtlinge berichten können. Wir haben von Anfang an eine Chance darin gesehen für junge Menschen, die eine Bleibeperspektive haben und bereit sind unsere Sprache zu erlernen und sich auf unser Wertesystem einzulassen. Das Team in der Abteilung Integration mit Haupt- und Ehrenamtlichen macht eine erfolgreiche Integrationsarbeit“, erklärt der Oberbürgermeister.
Flüchtlingsbeauftragte Juliane Hoffmann ergänzte, dass die wichtigsten Grundlagen für eine gelungene Integration Sprachkenntnisse, eine Ausbildung und eine Wohnung seien, um einer Ghettoisierung zu entgehen. Es seien beispielhaft zwei Personen als leuchtende Beispiele für einen guten Weg eingeladen worden, es gebe in Aalen aber noch mehr Erfolgsgeschichten.
Mariam Abo Allaban, 22 Jahre alt, kommt aus Syrien und ist seit drei Jahren mit der achtköpfigen Familie in Deutschland. Zunächst war sie in Kirchheim, Ries und hat schnell erkannt, dass Sprachkenntnisse der Schlüssel zum Erfolg sind. Nachdem ihr Abitur aus Syrien hier nicht anerkannt wurde, hat sie den Werkrealabschluss in Oberkochen gemacht. Sie freut sich unheimlich, dass sie Anfang September eine Ausbildung am Uniklinikum Ulm als medizinischtechnische Laborassistentin beginnen kann. Sie berichtete von zunächst schlechten Erfahrungen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, weil sie Kopftuchträgerin ist. Am Ende konnte sie allerdings sogar aus drei Ausbildungsplätzen wählen.
Der 22-jährige Avedis Balankozian kommt aus Syrien und spricht ebenfalls schon gut deutsch. Er ist alleine nach Deutschland gekommen und lebt seit einem Jahr in Aalen, davor war er ein gutes Jahr in Bautzen. Momentan macht er noch einen vertiefenden Sprachkurs. Zunächst hat er morgens in einer Waschanlage gearbeitet und nachmittags die Schule besucht. Daneben hat er mehrere unterschiedliche Praktika gemacht. Er träumt seit seiner Ankunft in Deutschland davon, eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker machen zu können, da er in Syrien bereits Mechaniker gelernt hat. Er ist überglücklich, dass ihm dieser Traum erfüllt wird. Seit Anfang September absolviert er auf Empfehlung des Jobcenters in Zusammenarbeit mit dem Aalener Autohaus D’Onofrio eine Einstiegsqualifizierung. Im kommenden Jahr beginnt dann die offizielle Ausbildung in dem Autohaus.