Aalener Firma stemmt binnen zehn Tagen Produktion von Gesichtsmasken und möchte Produktionsausfall aufgrund Corona kompensieren
Not macht erfinderisch: Dieses Sprichwort trifft in Zeiten der Corona-Pandemie auf die Aalener Firma Hachtel zu. Firmenchef Steffen Hachtel präsentierte OB Thilo Rentschler sowie Dr. Peter Schmidt, Ortsarzt des Malteser Hilfsdienstes, neugestaltete Teilgesichtsmasken „Made in Aalen“. Lediglich zehn Tage Entwicklungszeit benötigte der Kunststoff-Spritzguss-Spezialist vom Hirschbach, um vom Konzept über das Erstellen eines Spritzwerkzeugs und einem Modell aus dem 3D-Drucker im Spritzgussverfahren eine Atemschutzmaske herzustellen. Dabei haben die Spezialisten von Hachtel alle im Unternehmen vorhandenen Technologien eingesetzt. Mit Hilfe der 3D-Drucker wurden zuerst die Konzepte optimiert, der Formenbau erstellte in extrem kurzer Zeit die Gießformen. Die Spritzgießfertigung erlaubt nun die Mengenskalierung. „Ich bin erfreut über die innovativen Ansätze sowie das Anpackende als kreativer Unternehmer. Die Maske kann vielfach verwendet werden“, lobte OB Thilo Rentschler das Engagement Steffen Hachtels und seines Entwicklungsteams. Der Aalener Unternehmer ist seinerseits stolz auf seine Mitarbeiter, die in den vergangenen Tagen alles gegeben haben, um schnell zu einem Entwicklungsergebnis zu kommen.
OB Thilo Rentschler hatte Hachtel ins Aalener Rathaus eingeladen, um die neuartigen Masken in Augenschein zu nehmen und den Unternehmer zur aktuellen wirtschaftlichen Lage in der Corona-Krise zu befragen. Hachtel berichtete von Kurzarbeit aufgrund des Wegbrechens von Bestellungen im Zuge des Herunterregelns des wirtschaftlichen und sozialen Lebens. Es wurde vereinbart, die Masken dem Malteser Hilfsdienst zu präsentieren.
Ziel ist, einen Markt für die neuen Produkte von Hachtel zu erschließen. Dr. Peter Schmidt war als Notarzt begeistert von den Masken aus Aalen: „Ebenso wichtig wie die Filterfunktion ist der Tragekomfort und die Handhabung der Masken“, sagte er. Schmidt zeigte sich von dem Konzept der wiederverwendbaren Maske aus sterilisierbarem Kunststoff mit austauschbarem Filterstück überzeugt.
Eine Zertifizierung der Masken soll in die Wege geleitet werden. Dazu hat Dr. Peter Schmidt Malteser-Bezirksgeschäftsführer Heiko Born sowie Rafael Pohlner, stellvertretender Rettungsdienstleiter der Malteser in Aalen, mit ins Boot geholt. „Ich wäre begeistert, wenn aus dieser Konstellation eine gute Geschäftsidee für die Firma Hachtel resultiert und damit aus der Krise heraus Neues entsteht“, sagte OB Rentschler. „Ich hoffe, dass wir mit unserem Produkt dazu beitragen können, dass die Folgen der Corona-Pandemie abgeschwächt werden“, betonte Steffen Hachtel.