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Fahrradklimatest des ADFC 2022 – Stadt Aalen auf Platz 18 von 113

Über 700 Teilnehmer*innen haben in Aalen an der Umfrage zur Bewertung der Fahrradfreundlichkeit des ADFC teilgenommen. Im deutschlandweiten Ergebnis liegt Aalen jetzt auf Platz 18 von 113 bewerteten Städten zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern und damit im guten vorderen Teilnehmerfeld.

Der ADFC Fahrradklima-Test misst als bundesweites Stimmungsbarometer in einer Umfrage die Zufriedenheit von Radfahrenden in deutschen Städten und Kommunen und gibt gleichzeitig den Kommunen ein Arbeitstool mit konkreten Empfehlungen an die Hand. Die wichtigsten Themen der Umfrage waren: Erreichbarkeit im Stadtzentrum, Wegweisung für Radfahrende und zügiges Vorankommen mit dem Rad, Aktionen und Kampagnen zum Radfahren, Breite der Radwege und die Kontrolle von Falschparkenden. Bei den einzelnen Kategorien konnten die Schulnoten eins bis sechs vergeben werden. 

Insgesamt fällt der Fahradklimatest unbefriedigend aus: Der Durchschnitt aller Städte liegt bei 4,0 (Aalen 3,7). Beim deutschlandweiten Vergleich ist auffällig, dass die Breite der Radwege von Jahr zu Jahr schlechter bewertet wird. Fast 80 Prozent der Befragten gaben an, dass die Radwege in ihrer Stadt oft zu schmal seien und somit den Anforderungen der Radfahrenden an die Infrastruktur nicht entsprechen würden. Ein positiver Trend ist dagegen bei der Fahrradförderung und Werbung sichtbar. 
 

Das Fahrradklima in Aalen

Die Auswertung für Aalen hat ergeben, dass auch viele in Aalen die Breite der Radwege als unzureichend bewerteten. In diesem Punkt wird von Seiten der Stadt bereits gegengesteuert. Der neue Radweg entlang des Kochers oder weitere aktuell in Planung befindliche Radwegverbindungen werden eine Breite von 3 Metern aufweisen. 
Eine komfortable und sichere Führung des Radverkehrs an Baustellen mit Umleitungen wurde ebenso wie die Kontrollen von Falschparkenden auf Geh- und Radwegen als nicht ausreichend bewertet. Außerdem sollte den Umfrageteilnehmern zufolge das Fahren im Mischverkehr verbessert werden. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wird die Stadt Aalen in diesem Jahr noch auf insgesamt fünf Kilometern Länge weitere Schutz- und Radfahrsteifen markieren.
Weiteres Verbesserungspotenzial wird bei den Ampelschaltungen mit einer grünen Welle für Radfahrende im Stadtgebiet gesehen. Die Fahrradmitnahme im ÖPNV wurde ebenfalls als nicht zufriedenstellend bewertet. Generell ist bei den Busunternehmen in Aalen eine Fahrradmitnahme gegen einen Aufpreis von einem Euro möglich.

Im Fahrradklimatest 2018 landete Aalen auf Platz 76 von 106. Für die deutliche Verbesserung auf den aktuellen Platz 18 wurde in den letzten fünf Jahren viel in die Radinfrastruktur investiert. Neben dem Neubau von separat geführten Wegen wie dem Kocher-Jagst-Radweg, wurden bereits viele Lücken im Radwegenetz durch Wegweiser und Markierungen geschlossen. Dazu gehört auch das Öffnen von Einbahnstraßen in die Gegenrichtung für die Radfahrenden, wie beispielsweise an der Schmalen Straße. 
Zusätzlich wurde eine neue Radwegebeschilderung mit über 2.950 Wegweisern im gesamten Stadtgebiet eingerichtet, die eine zuverlässige Navigation ermöglicht.
Außerdem wurden fünf öffentliche Fahrradverleihstationen in Betrieb genommen, die sich an der Hochschule, dem Hauptbahnhof, dem Kreisberufsschulzentrum, dem Bahnhof Wasseralfingen und den Limesthermen befinden. Weitere Stationen befinden sich darüber hinaus in Planung.
Eine weitere positive Entwicklung ist die Vielzahl von komfortablen Abstellanlagen, welche im gesamten Stadtgebiet verteilt aufgestellt sind. Auch hier sind bereits weitere Anlagen in Planung.
All diese Maßnahmen ermöglichen ein zügiges Vorankommen und verbessern die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, das wird auch durch die positivere Resonanz bei der Umfrage deutlich.
 

Äußerst positiv bewertet und aufgefallen ist generell die Werbung für das Radfahren. Das ist sicherlich auch der Werbung für Radfahr-Events wie den Mountainbike Weltcup oder die Cargo-Bike Roadshow zu verdanken. Bereits für den 1. Juli steht mit dem Radaktionstag am Spritzenhausplatz das nächste Event im Kalender.

Insgesamt zeigt die Befragung, dass sich schon einiges hinsichtlich dem Thema Rad in der Stadt Aalen getan hat und die bislang umgesetzten Maßnahmen sich positiv bemerkbar machen. Auch im Vergleich zu anderen deutschen Kommunen, steht Aalen schon gut da und verbessert sich in der Gesamtbewertung um 0,2 Noten gegenüber 2020. Ziel soll es sein, in der Zukunft die Zufriedenheit durch weitere, bereits geplante Maßnahmen, weiter zu steigern, was sich dann hoffentlich bei der nächsten Befragung in einem weiter verbesserten Gesamtdurchschnitt bemerkbar machen wird.
 

© Stadt Aalen, 09.06.2023