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Energieleitplan

Fast die Hälfte aller Treibhausgase, die in Aalen ausgestoßen werden, stammen aus der Verbrennung von Öl, Gas und Kohle zum Heizen und zur Stromgewinnung.
Die Stadt will deshalb den Energiesektor klimaneutral gestalten. Auch für Firmen ist dies ein wichtiger Standortfaktor. Die aktuellen geopolitischen Konflikte, die resultierende Energiekrise mit den damit verbundenen Versorgungsunsicherheiten machen deutlich, dass die lokale Energieproduktion immer wichtiger wird, um für künftige Entwicklungen gewappnet zu sein. Wichtig sind der Stadt dabei auch soziale Aspekte. So sollen einkommensschwache Haushalte nicht über Gebühren zusätzlich belastet werden.

Auf dem Bild sind Windräder auf einer Wiese zu sehen.
Umweltfreundliche Produktion von Strom durch Windräder (© Unsplash)

Städte, Gemeinden und Landkreise erarbeiten Konzepte zu klimaneutraler Wärmeversorgung über die sogenannte „kommunale Wärmeplanung“. In Baden-Württemberg verpflichtet das Klimaschutzgesetz etwa alle Städte ab 20.000 Einwohnern sowie die Landkreise dazu, einen Wärmeplan aufzustellen. Die Stadt Aalen hat sich zum Ziel gesetzt mit dem „Aalener Energieleitplan“ über diese Anforderungen hinauszugehen: Sie rechnet zusätzlich den Stromverbrauch in ihre Planungen mit ein.

Dieses Konzept erstellen die Fachplaner der Tilia GmbH aus Leipzig und Smart Geomatics Informationssysteme GmbH aus Karlsruhe.

Der Aalener Gemeinderat hat Ende Oktober 2021 beschlossen, dass die Stadt bis 2035 klimaneutral sein soll. Auf diesem Weg ist der Energieleitplan ein wichtiges Instrument. Er beschreibt, wie Aalen in Zukunft klimaneutral mit Wärme und Strom versorgt werden kann. Stromverbrauch der Haushalte, Photovoltaik-Potenziale bei Gebäuden und Parkplätzen sowie der Strombedarf für Wärmepumpen in dafür geeigneten Bereichen im Stadtgebiet werden dabei mitbetrachtet und in die Planungen einbezogen.

Ziel

Um eine klimaneutrale Wärmeversorgung der Gesamtstadt zu erreichen, muss der Wärmebedarf von Gebäuden aller Art im Stadtgebiet verringert werden; ob sie nun privat, öffentlich oder industriell genutzt werden. Dennoch wird auch in Zukunft noch viel Energie benötigt werden für Heizung, Warmwasser oder Industrieproduktion. Deshalb ist es wichtig, dass auch bestehende Gebäude aus erneuerbaren Energien beheizt und mit Energie versorgt werden können.

Der Energieleitplan soll es ermöglichen, schnelle und fundierte Aussagen zur energetischen Weiterentwicklung des Stadtgebiets zu treffen. Dabei ergeben sich positive Wechselwirkungen mit städtebaulichen Maßnahmen, Ausbauplänen und Tiefbaumaßnahmen wie Kanal- und Straßensanierung oder Breitbandausbau. Aber auch für die Bürgerschaft wird der Energieleitplan als Orientierungshilfe dienen, wenn es etwa darum geht, welche Art der Heizung für Wohngebäude künftig am sinnvollsten ist.

In einem weiteren Schritt können dann die Gebiete mit besonders hohem Verbrauch intensiver betrachtet und Konzepte entwickelt werden, um den Verbrauch dort zu senken. 

Vorgehen

Zunächst werden wichtige Daten zusammengetragen. Sowohl vom Amt für Vermessung, Liegenschaften und Bauverwaltung, aber auch von den Stadtwerken und den lokalen Schornsteinfegern. Dafür wurden stadtweit die Wärmeverbräuche erhoben und die Menge der Treibhausgase, die dadurch verursacht werden. Hinzu kommen allgemeine Informationen wie Baujahre, bestehende Gas- und Wärmenetze, Heizzentralen und Speicher.

Im weiteren Verlauf wird dann ermittelt, welche Menge an Energie beim Heizen und bei der Warmwassererzeugung eingespart werden kann. Gleichzeitig wird geprüft, ob dazu erneuerbare Energien eingesetzt werden können. Dies betrifft alle Gebäude der Stadt, egal, ob sie privat, öffentlich oder gewerblich genutzt werden. Diese Daten fließen danach in ein Szenario ein, wie der Energiebedarf aus erneuerbarer Energie gedeckt werden kann. Das gilt nicht nur für private und öffentliche, sondern auch für gewerbliche, ebenfalls für industriell genutzte Gebäude. Darin sollen, zum Beispiel, Gebiete beschrieben werden, die sich für Wärmenetze eignen. ¬ Insbesondere dort, wo viel Energie verbraucht wird. In Gegenden, in denen weniger Energie benötigt wird, ist eine dezentrale Wärmeerzeugung durch Heizungen mit erneuerbaren Energieträgern (zum Beispiel Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Solarthermie) oftmals praktikabler.

Der Energieleitplan wird voraussichtlich 2024 in digitaler Form öffentlich zur Verfügung stehen.

Eine komprimierte Version des Aalener Energieleitplans steht unten als Download zur Verfügung.

Die zum Download verfügbaren Dateien sind aus technischen Gründen nicht barrierefrei. Personen, die Unterstützung und Informationen zum Energieleitplan wünschen, können per E-Mail unter gruenflaechenamt@aalen.de oder telefonisch unter 07361 52-1328 Kontakt aufnehmen.