Bezug und Inbetriebnahme Ende des Jahres
geplant
Rund 100 Personen werden nach Fertigstellung im neuen Führungs- und Lagezentrum ihren Arbeitsplatz haben, 150 arbeiten im Altbau, darunter u.a. das Kriminalkommissariat, die Verwaltung und die Prävention. Präsident Möller wird im Neubau ein mit modernster Technik ausgestattetes Büro beziehen. Zwei Stegbrücken jeweils auf Erdgeschoss-Ebene und im Obergeschoss verbinden die beiden Gebäude, so dass der bisherige Zugang über den Haupteingang Böhmerwaldstraße bestehen bleibt. Der Eingangsbereich und Vorplatz werden komplett neu gestaltet. Beim Rundgang wird deutlich welch besondere Anforderungen an die Ausstattung eines Führungs- und Lagezentrums gestellt werden. Um für Einsatzlagen gerüstet zu sein, kommen besondere Materialien und Technik zum Einsatz. Als kritische Infrastruktur muss das Führungs- und Lagezentrum auch im Ernstfall autark sein und einen Ausfall der Versorgungsnetzwerke kompensieren können.
Wo sich später das eigentliche Lagezentrum befindet, erfordert die High-End-Technik für eine Bild-und Datenübertragung die Verlegung von mehreren Kilometern Datenkabel. Als erstes und einziges Lagezentrum werde man auf die moderne IP-Datentechnik umstellen, erläutert Möller. Die Inbetriebnahme sei eine Herausforderung, denn im Ernstfall müsse alles reibungslos funktionieren „sonst kommt der Notruf nicht an“. Derzeit wird mit sechs bis acht Wochen gerechnet, bis die Technik im Hochsicherheitsbereich des Lagezentrums einsatzbereit ist, denn aus Sicherheitsgründen werden diese Arbeiten nur von eigenen Polizeikräften übernommen, berichtet Polizeikommissar Michael Bauer, zuständig beim Präsidium für die Koordination der Baumaßnahme. Rund um die Uhr ist das Lagezentrum besetzt, alle Notrufe laufen hier auf und werden je nach Alarmierungsplan verarbeitet.
„Man muss sich klar machen, dass es bei jedem Anruf um Leben und Tod gehen kann“, unterstreicht OB Rentschler die Notwendigkeit einer technisch und personell gut aufgestellten Polizei im Land. Wie schnell die Situation kippen könne, das habe jüngst die Vorfälle in Stuttgart gezeigt.