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Eine der modernsten Polizeizentralen des Landes entsteht in Aalen

Bezug und Inbetriebnahme Ende des Jahres
geplant

Besichtigung des Rohbaus - v.l.n.r. Polizeipräsident Reiner Möller, Landrat Klaus Pavel, Oberbürgermeister Thilo Rentschler und Koordinator der Baumaßnahme, Polizeikommissar Michael Bauer.
Besichtigung des Rohbaus - v.l.n.r. Polizeipräsident Reiner Möller, Landrat Klaus Pavel, Oberbürgermeister Thilo Rentschler und Koordinator der Baumaßnahme, Polizeikommissar Michael Bauer. (© Stadt Aalen)
An der Böhmerwaldstraße entsteht das neue Führungs- und Lagezentrum, das Herzstück des Polizeipräsidiums Aalen. „Wir peilen den Bezug und die Inbetriebnahme noch dieses Jahr an“, berichtet Polizeipräsident Reiner Möller bei einem Baustellenrundgang am vergangenen Freitag. Oberbürgermeister Thilo Rentschler und Landrat Klaus Pavel informierten sich vor Ort über den Baufortschritt und die hochmoderne Ausstattung des zweistöckigen Gebäudes.
Gebaut wird das Lagezentrum im Auftrag des Landes, ausgeführt von Vermögen und Bau Schwäbisch Gmünd, vertreten durch Christine Olbort-Zeller, verantwortliche Projektleiterin und Architektin sowie Abteilungsleiterin Martina Ruppe. Gemeinsam mit dem Architekten Jens-Christian Beck aus Stuttgart vom Architekturbüro Burckhardt und Partner GmbH aus Berlin, informierten sie über die bautechnische Ausführung.
Das Projekt war im Zusammenhang mit der Evaluation der Polizeistrukturreform im Jahr 2016 durch das Innenministerium vorübergehend gestoppt worden. „Wir mussten hart kämpfen und die Drähte nach Stuttgart sind heiß gelaufen.“ Dass der Aalener Standort der einzig richtige sei, davon ist auch Landrat Pavel überzeugt. Auch er hatte sich auf allen Ebenen gemeinsam mit dem Oberbürgermeister für den Aalener Standort stark gemacht und stets für eine Zusammenführung des Lagezentrums mit dem Polizeipräsidium favorisiert. Das Land investiert rund 10 Millionen Euro in den Neubau und seit Beginn dieses Jahr wird zusätzlich der Altbau an der Böhmerwaldstraße für mehr als 7 Millionen Euro generalsaniert. 

Platz für einhundert Beschäftigte

Rund 100 Personen werden nach Fertigstellung im neuen Führungs- und Lagezentrum ihren Arbeitsplatz haben, 150 arbeiten im Altbau, darunter u.a. das Kriminalkommissariat, die Verwaltung und die Prävention. Präsident Möller wird im Neubau ein mit modernster Technik ausgestattetes Büro beziehen. Zwei Stegbrücken jeweils auf Erdgeschoss-Ebene und im Obergeschoss verbinden die beiden Gebäude, so dass der bisherige Zugang über den Haupteingang Böhmerwaldstraße bestehen bleibt. Der Eingangsbereich und Vorplatz werden komplett neu gestaltet. Beim Rundgang wird deutlich welch besondere Anforderungen an die Ausstattung eines Führungs- und Lagezentrums gestellt werden. Um für Einsatzlagen gerüstet zu sein, kommen besondere Materialien und Technik zum Einsatz. Als kritische Infrastruktur muss das Führungs- und Lagezentrum auch im Ernstfall autark sein und einen Ausfall der Versorgungsnetzwerke kompensieren können.

Technologie und Ausstattung auf allerneustem Stand

Wo sich später das eigentliche Lagezentrum befindet, erfordert die High-End-Technik für eine Bild-und Datenübertragung die Verlegung von mehreren Kilometern Datenkabel. Als erstes und einziges Lagezentrum werde man auf die moderne IP-Datentechnik umstellen, erläutert Möller. Die Inbetriebnahme sei eine Herausforderung, denn im Ernstfall müsse alles reibungslos funktionieren „sonst kommt der Notruf nicht an“. Derzeit wird mit sechs bis acht Wochen gerechnet, bis die Technik im Hochsicherheitsbereich des  Lagezentrums einsatzbereit ist, denn aus Sicherheitsgründen werden diese Arbeiten nur von eigenen Polizeikräften übernommen, berichtet Polizeikommissar Michael Bauer, zuständig beim Präsidium für die Koordination der Baumaßnahme. Rund um die Uhr ist das Lagezentrum besetzt, alle Notrufe laufen hier auf und werden je nach Alarmierungsplan verarbeitet.
„Man muss sich klar machen, dass es bei jedem Anruf um Leben und Tod gehen kann“, unterstreicht OB Rentschler die Notwendigkeit einer technisch und personell gut aufgestellten Polizei im Land. Wie schnell die Situation kippen könne, das habe jüngst die Vorfälle in Stuttgart gezeigt. 

© Stadt Aalen, 15.07.2020