Explorhino, die Werkstatt junger Forscher an der Hochschule Aalen, bekommt ein eigenes Gebäude. Der zweigeschossige Neubau wird im Dreieck zwischen der Silcherstraße im Norden und der Beethovenstraße im Süden auf der Freifläche gegenüber der Mensa in unmittelbarer Umgebung der Hochschule entstehen und soll sich an die umliegenden Hochschulbauten anpassen. Mit dem offiziellen Spatenstich starten jetzt die Bauarbeiten, etwa eineinhalb Jahre Bauzeit sind geplant.
Die Familie Grimminger ist Bauherr des neuen Gebäudes und hat 2012 neben der Mensa an der Silcherstraße von der Stadt Aalen ein 5.600 m2 großes Grundstück erworben. Der Kaufpreis in Höhe von 1,2 Mio Euro hat die Stadt als städtischen Beitrag in die Dr.-Albert-Grimminger-Stiftung eingebracht. Zusammen mit einer Stiftung der Maschinenfabrik Alfing Kessler GmbH in Höhe von 0,5 Millionen Euro wuchs das Stiftungsvermögen zugunsten von explorhino zwischenzeitlich auf etwa fünf Millionen Euro an. Zusätzliche finanzielle Zuwendungen erhält explorhino von der Carl Zeiss AG und der Karl-Schlecht-Stiftung.
Oberbürgermeister Thilo Rentschler dankte Landrat Pavel und Rektor Professor Dr. Schneider und ganz besonders der Familie Grimminger für deren großes Engagement. „Jetzt gilt es die Weichen für die Bildungs-Zukunft zu stellen.“ Deutschland sei das Bildungsland Nummer 1 und das dies so bleibe, dafür müsse rechtzeitig Sorge getragen werden. Die gemeinsam mit der Hochschule entwickelte Idee eines „grünen“ Waldcampus mit Kita und Fakultäts- und Verwaltungsgebäuden sei mit dem explorhino-Gebäude eine hervorragende Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Aalen.
Ende 2012 wurde ein Architektenwettbewerb für den Neubau ausgelobt. Das Preisgericht prämierte 2013 drei Arbeiten. Den Zuschlag erhielt das Büro AV1 aus Kaiserslautern unter der Leitung von Prof. Michael Schanné.
Das Gebäude soll im östlichen Eingangsbereich einen attraktiven Platz erhalten, der eine organische Anbindung an den Hochschulcampus schafft. Auf der Westseite ist eine Terrasse geplant – als Aufenthaltsbereich, Ausstellungsebene und für Experimente im Freien. In dem Gebäude sollen 1.800 Quadratmeter Nutzfläche von explorhino belegt werden. Im Zentrum des Gebäudes steht dabei ein großes Mitmachmuseum (Science Center), das als Magnet für die explorhino-Aktivitäten wirken soll. Der Betrieb des Museums soll durch eine eigene Betreibergesellschaft erfolgen. Die restlichen freien Flächen des Gebäudes (ca. 700 Quadratmeter) sollen für hochschulnahen Bedarf, eventuell auch für Start-Ups genutzt werden.
Bauherr Gerhard Grimminger erläuterte das Konzept von explorhino. Ein Besuch im „Technorama“ im schweizerischen Winterthur hat die Familie Grimminger inspiriert eine ähnliche Einrichtung in der Heimat zu realisieren. Das Interesse und die Begeisterung Jugendlicher an Naturwissenschaft und Technik soll geweckt werden – durch einen außerschulischen, eher spielerischen Ansatz und durch „selber machen“. Dies sei wichtig, sagte Grimminger bei seiner Ansprache, weil die Kenntnis von Naturwissenschaft und Technik, von Informationstechnologie und Mathematik ein wichtiger Teil echter Bildung und die Voraussetzung dafür ist, die Umwelt zu verstehen. Ein breites Wissen im MINT-Bereich sei für den Erfolg unserer Volkswirtschaft unverzichtbar und die Berufsaussichten auf diesem Gebiet seien auch langfristig hervorragend.