Ein TigeR im Rathaus? Gemeint ist damit natürlich nicht das Raubtier. TigeR ist die Abkürzung für „Tagesbetreuung in geeigneten Räumen.“ In Kooperation mit dem Betreuungsverein P.A.T.E bietet die Stadtverwaltung seit Anfang Dezember eine Betreuung für Kinder unter drei Jahren im Rathaus ein. Das Angebot richtet sich an alle Beschäftigten der städtischen Ämter und Dienststellen.
"Als einer der größten Arbeitgeber im Stadtgebiet wollen wir ein Zeichen setzen und uns für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen.“ sagte der OB bei der Vorstellung des Projekts. „Wir sind eine familienfreundliche Stadt und wollen unbürokratisch und schnell gerade unsere berufstätigen Bediensteten unterstützen.“ Eine Umfrage in allen städtischen Ämtern und Dienststellen hatte reges Interesse und einen entsprechenden Bedarf an Betreuungsplätzen ergeben. Der Aalener Kinderbetreuungsplan AKITA+ hat fehlende Plätze beim Betreuungsangebot für unter Dreijährige in der Gesamtstadt festgestellt. Hier will die Stadt in naher Zukunft gemeinsam mit den freien Trägern Abhilfe schaffen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung sei der Rathaus-TigeR, erläutert der OB.
Mit rund 1000 Beschäftigten gehört die Stadt Aalen zu den größten Arbeitgebern innerhalb der Stadtgrenzen. Schon immer war die Stadt Vorreiterin in Sachen Gleichstellung der männlichen und weiblichen Beschäftigten und gleichzeitig ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eines der vordringlichsten Ziele der Personalpolitik Um problemlos nach der Elternzeit in den Berufsalltag einsteigen zu können, wird seit diesem Jahr im Rathaus eine Kinderbetreuung angeboten.
Hausmeisterwohnung im Rathaus wurde umgebaut Unter der Regie der Gebäudewirtschaft wurde die ehemalige Hausmeisterwohnung im Erdgeschoss des Rathauses für die neue Nutzung umgebaut. In den drei Betreuungsräumen mit entsprechenden Sanitär- und Küchenräumen können sieben Kinder unter drei Jahren betreut werden.
Der Verein P.A.T.E kooperiert mit der Stadtverwaltung und wird das Personal für die Betreuung bereitstellen. Zwei Betreuungskräfte decken die geplanten Öffnungszeiten abdecken. „Wir sind sehr froh und glücklich über die Zusage des Betreuungsvereins P.A:T.E uns hier zu unterstützen“, dankte der OB dem Verein, der die Personalkosten tragen wird und auch den Kostenbeitrag für die Betreuung erheben wird. Dabei werden die gleichen Beträge zu Grunde gelegt, wie bei einer Kindertagespflege im Haushalt der Tagespflegeperson. Die Stadt hat signalisiert, dem Verein einen möglichen Abmangel auszugleichen.
Der TigeR soll bis auf drei Schließwochen und den Tagen zwischen Weihnachten und Dreikönig ganzjährig geöffnet sein. Vorgesehen ist eine ganztägige Betreuung von Mo bis Mi von 7 bis 17 Uhr, am Donnerstag sogar bis 18 Uhr. Am Freitag schließt die Betreuung um 12.30 Uhr.
Zu den Kosten des Umbaus gibt der Bund einen Zuschuss in Höhe von einem Drittels der Gesamtkosten von rund 60.000 Euro.